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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien
Autoren: Robert E. Howard
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Ungeheuer als den Dämon erkannte, der seit Jahren immer wieder Meroê heimgesucht hatte. Obgleich die Gardesoldaten sich noch bemühten, den Platz um den Marterpfahl freizuhalten, griffen doch Hände von der Seite nach Muru und rissen ihn zu sich. Conan hörte ein paar Wortfetzen, wie: »Erschlagt ihn! Er ist der Meister des Dämons! Bringt ihn um!«
    Eine plötzliche Stille senkte sich über den Platz, als Ageera mit einemmal wie durch Zauber auf dem freien Raum vor dem Marterpfahl auftauchte. Er hatte seinen kahlgeschorenen Kopf bemalt, daß er wie ein Totenschädel aussah.
    »Warum nur das Werkzeug unschädlich machen und nicht den Mann, der es benutzt?« rief er schrill. Er deutete auf Tuthmes. »Dort steht er, dem der Kordafaner dient! Auf seinen Befehl mordete der Dämon Amboola! Das haben mir meine Geister in der Stille von Jullahs Tempel versichert! Tötet auch ihn!«
    Weitere Hände zerrten den schreienden Tuthmes zu Boden. Ageera deutete nun auf die Plattform, wo die Königin saß. »Erschlagt alle Herren! Streift eure Ketten ab! Tötet die Edlen! Seid wieder freie Menschen und nicht länger Sklaven! Tötet! Tötet! Tötet!«
    Conan konnte sich in der Menge kaum noch auf den Beinen halten, die einmal nach der einen, dann der anderen Seite drängte und in Ageeras Ruf einstimmte:
    »Tötet! Tötet! Tötet!«
    Mehrere schreiende Edle wurden auf das Pflaster gezerrt und in Stücke gerissen.
    Conan versuchte sich zu seiner berittenen Garde durchzukämpfen, mit deren Hilfe er immer noch hoffte, den Platz zu räumen. Doch da sah er etwas über die Köpfe des Mobs hinweg, das ihn sein Vorhaben aufgeben ließ. Ein Gardesoldat, der mit dem Rücken zur Plattform gestanden hatte, drehte sich um und schleuderte seinen Speer geradewegs auf die Königin, die er hätte schützen sollen. Die Waffe drang durch ihren herrlichen Körper wie durch Butter. Als sie auf ihrem Thron zusammensackte, fanden ein Dutzend weitere Speere ihr Ziel. Nach dem Tod ihrer Herrscherin schlossen auch die berittenen Gardesoldaten sich den Schwarzen an und fielen mit ihnen über die Edelleute her.
    Augenblicke später erreichte Conan ein wenig mitgenommen, aber mit einem Pferd, sein Haus. Er band das Tier an, stürmte in ein Zimmer und holte einen Lederbeutel mit Münzen aus seinem Versteck.
    »Wir müssen weg!« rief er Diana zu. »Nimm einen Laib Brot mit! Wo, in den kalten Höllen Niflheims, ist mein Schild? Ah, hier!«
    »Aber willst du denn nicht diese schönen Sachen mitnehmen ...«
    »Keine Zeit! Die Braunen sind erledigt. Halt dich an meinem Gürtel fest, während du hinter mir aufsitzt! Los, aufs Pferd!«
    Mit seiner doppelten Last galoppierte das Tier schwerfällig durch die Innere Stadt, wo bereits Plünderer am Werk waren, und Gejagte und Verfolger durch die Straßen hetzten. Ein Mann, der hochsprang, um nach dem Zügel zu greifen, starb mit einem schrillen Schrei und gebrochenen Knochen unter den Pferdehufen. Andere beeilten sich, aus dem Weg zu springen. Und so ritten sie durch das mächtige Bronzetor, während hinter ihnen die Paläste der Edlen in züngelnden Flammen aufgingen. Über ihnen zuckten Blitze, Donner dröhnte, und der Regen ergoß sich wie ein Wasserfall über sie.
    Eine Stunde später ließ der Wolkenbruch nach. Das Pferd war in Schritt gefallen und suchte seinen Weg durch die Dunkelheit.
    »Wir sind immer noch auf der Straße nach Stygien«, brummte Conan und versuchte, die Finsternis zu durchdringen. »Wenn der Regen endlich ganz aufhört, machen wir Rast, trocknen unsere Sachen und schlafen ein wenig.«
    »Wohin reiten wir denn?« fragte Diana mit ihrer sanften hellen Stimme.
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe genug von den schwarzen Ländern. Man kann mit diesen Menschen nichts anfangen, sie sind so engstirnig und dickköpfig wie die Barbaren meiner eigenen Heimat – die Cimmerier, AEsir und Vanir. Ich hätte Lust, es wieder einmal mit der Zivilisation zu versuchen.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Was möchtest du gern? Ich schicke dich heim, wenn du es willst, du kannst aber auch bei mir bleiben, wenn es dir lieber ist.«
    »Ich glaube«, sagte sie mit leicht zitternder Stimme, »daß es mir trotz der Nässe und allem bei dir am besten gefällt.«
    Conan grinste heimlich in der Dunkelheit und trieb das Pferd zum Trott an.
     

Erinnerungen an Robert E. Howard
    E RINNERUNGEN AN R OBERT E. H OWARD
     
    L. Sprague de Camp
     
     
    Cross Plains, wo Robert E. Howard lebte, liegt etwa 60 Kilometer südöstlich von
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