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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien
Autoren: Robert E. Howard
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heimlich mit seiner Magie beschäftigt.«
    »Wenn unsere göttliche Königin den Verstand einer normalen Frau hätte«, höhnte Tuthmes, »würde sie ein paar ihrer Gardesoldaten in das Teufel-Teufel-Haus schicken und die Priester an ihren eigenen Dachbalken aufhängen.« Die beiden anderen zuckten unwillkürlich zusammen und senkten unbehaglich den Blick.
    Tuthmes schaute sie an. »Ich weiß, daß ihr euch vor ihren Zauberkünsten fürchtet. Aber laßt uns weiter überlegen. Das Mädchen ist uns von keinem Nutzen mehr. Wenn es Tananda nicht gelang, ihre Geheimnisse zu entlocken, wird es Conan auf sanftere Weise bestimmt glücken. Und in seinem Haus erfährt sie nichts, was für uns von Interesse wäre. Sie muß also umgehend sterben. Muru, könnt Ihr Euren Dämon zu Conans Haus schicken, um die Nemedierin zu töten, während er heute abend seine Soldaten befehligt?«
    »Das kann ich«, versicherte ihm der Kordafaner. »Soll ich ihn nicht dort gleich auf Conan warten lassen, damit er auch ihn aus dem Weg räumt? Denn ich sehe schon, daß Ihr nie König werden könnt, solange der Cimmerier lebt. Als Befehlshaber der Garde wird er wie der Teufel kämpfen, um die Königin, seine Geliebte, zu beschützen, weil er den Treueeid abgelegt hat. Da spielt es keine Rolle, wie die beiden privat miteinander streiten mögen.«
    Shubba fügte hinzu: »Selbst wenn wir mit Tananda ein Ende gemacht haben, wird Conan uns im Weg stehen. Vielleicht würde sogar er König. Praktisch ist er bereits der ungekrönte, als Vertrauter und Liebhaber Tanandas. Außerdem verehren seine Gardesoldaten ihn. Sie schwören, daß er trotz seiner weißen Haut innerlich ein Schwarzer ist.«
    »Gut«, erklärte Tuthmes sich einverstanden. »So laßt uns beide gleichzeitig aus dem Weg räumen. Ich werde mich als Zuschauer an der Marterung Aahmes' sehen lassen, damit keiner mich verdächtigen kann, ich hätte bei der Ermordung eine Hand im Spiel gehabt.«
    »Warum hetzen wir den Dämon denn nicht auch auf Tananda selbst?« fragte Shubba.
    »Die Zeit dazu ist noch nicht gekommen. Ich muß mich erst der Unterstützung der anderen Edlen versichern, damit mein Anspruch auf den Thron anerkannt wird, und das dürfte nicht einfach sein. Zu viele von ihnen bilden sich ein, selbst ein Anrecht auf die Königswürde zu haben, wie ihr ja sehr wohl wißt. Ehe meine Partei nicht stark genug ist, wäre mein Thron genauso wacklig, wie der Tanandas es jetzt ist. Ich kann warten und zusehen, wie sie sich inzwischen durch ihre Ausschreitungen selbst um ihr hübsches Köpfchen bringt.«
     
     
    7
     
    DAS SCHICKSAL EINES KÖNIGREICHS
     
    In der Mitte des Hauptplatzes der Inneren Stadt wurde Prinz Aahmes an einen Pfahl gebunden. Aahmes war ein rundlicher, braunhäutiger junger Mann. Gerade seine Unerfahrenheit in politischen Dingen hatte es Afari leicht gemacht, ihn durch eine fälschliche Beschuldigung aus dem Weg zu räumen.
    Feuer an den vier Ecken des Platzes und Fackelreihen erhellten die Szenerie. Zwischen dem Pfahl und dem Königspalast war eine niedrige Plattform errichtet worden, auf der Tananda saß. Um diese Plattform standen zu ihrem Schutz drei Reihen Gardesoldaten. Die Flammen ließen die langen Speerklingen, die Schilde aus Elefantenhaut, und die Federbüsche auf ihren Helmen rot aufleuchten.
    An einer Seite des Platzes saß Conan auf seinem Pferd an der Spitze einer Kompanie berittener Gardesoldaten, die ihre Lanzen hoch aufgerichtet hatten. In der Ferne zerrissen Blitze die dichte Wolkendecke.
    In der Mitte, wo Lord Aahmes angebunden war, hatten weitere Gardesoldaten rund um ihn einen Raum freigehalten. Dort erhitzte der königliche Foltermeister seine Werkzeuge über einer kleinen Esse. Der Rest des Platzes war schier zum Bersten mit nahezu allen Bürgern Meroês gefüllt, die sich ohne Kastenunterschied aneinanderdrängten. Der Fackelschein spiegelte sich im Weiß der Augen und blitzende Zähne in schwarzen Gesichtern. Tuthmes und seine Begleiter standen dicht nebeneinander in der vordersten Reihe.
    Conan schaute mit düsterer Vorahnung über die Menschenmassen. Bis jetzt ging es noch ruhig zu, aber wer konnte schon wissen, was geschehen würde, wenn die primitiven Instinkte der Zuschauer aufgepeitscht wurden? Außerdem quälte ihn eine unerklärliche Angst am Rande seines Bewußtseins. Aber nicht um die eigensinnige Königin machte er sich Sorgen, sondern um die Nemedierin, die er in seinem Haus nur in Gesellschaft einer schwarzen Dienerin zurückgelassen
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