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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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hatte.
    Auf dem Rücken liegend, stützte Conan sich auf beide Ellbogen und hieb mit einem Seitwärtsschwung der Füße gegen Isparanas Beine, so daß sie in den Sand stürzte.
    Hastig sprang der Cimmerier hoch und hastete nordwärts in die Nacht, den Kamelen nach.
     
    Zu Fuß und gar nicht stolzen Schrittes kehrte er aus der Dunkelheit zurück – ohne Kamele. Er kochte vor Wut. In sprunggeduckter Haltung funkelte Isparana ihn an. Das Schwert hielt sie stoßbereit in der Rechten.
    »Jetzt hast du es geschafft!« rief der Cimmerier ihr entgegen. »Du hast die Kamele verscheucht!«
    » Ich habe sie verscheucht?«
    »Ja. Und sie laufen immer noch!«
    » Ich ... O du schmutziger Hund eines Diebes! Du bist schuld, daß wir jetzt BEIDE hier festsitzen! Ich bringe dich um!« Mit raschelnder Jallaba stürzte sie sich auf ihn.
    Conan mußte zur Seite ausweichen. Er rollte herum. Als er wieder hochkam, hatte er den Säbel aus der Scheide gezogen. »Halt ein, Weib!« sagte er drohend. »Wir stecken beide hier fest, genau wie du sagtest. Aber besser zu zweit als allein.«
    »Aber du – du ... Meine Kamele! Der Proviant! Das Wasser!«
    »Wasser gibt es hier mehr als genug!« erinnerte der Cimmerier sie. »Und ich habe dir einen Teil des Proviants hiergelassen. Wofür hältst du mich eigentlich!«
    »Wofür? Für einen räudigen Hund!«
    »Dies ist eine große Oase, und zu dieser Jahreszeit kommen viele Menschen hier durch. Wir werden bestimmt nicht verhungern, bis uns jemand etwas von seinem Proviant abtritt.«
    »Du – meine Kam ... Du räudiger Hund! Du – Schlange! Wie kannst du so herumstehen und so – so reden. Ahhh!« Wieder stürmte sie auf ihn ein.
    Conan tat, als wartete er auf ihren ungeschickten Angriff, sprang jedoch im letzten Moment zur Seite, während er gleichzeitig seinen Säbel herumschwang, um ihr Schwert zu parieren. Klirrend schlugen die Klingen aufeinander, und Metall schliff kreischend auf Metall. Die Wucht trug Isparana weiter. Sie konnte nicht anhalten und verlor durch die Heftigkeit des Hiebes das Schwert.
    Der Cimmerier hob es gerade auf, als sie im Sand lag und sich umdrehte.
    »Sei jetzt endlich vernünftig!« mahnte er. »Ich möchte dich nicht töten. Aber ich werde dir weh tun, wenn du nicht endlich aufhörst, dich wie eine Wahnsinnige zu benehmen, und auf mich losgehst!«
    Sie blieb stehen und starrte ihn an. Dann kamen ihr die Tränen, aber nicht aus Verzweiflung oder Schwäche, sondern vor hilfloser Wut. Conan verstand, wie sie sich fühlte.
    »Du bist müde. Du hast dich schon lange nicht mehr ausgeschlafen. Ich rate dir, zu deinem Burnus zurückzukehren und weiterzuschlafen. Ich werde mich auf der anderen Teichseite unter die große Palme legen.«
    Ihre Augen funkelten, während sie jetzt vor hilfloser Wut am ganzen Leib zitterte. Irgendwie mußte sie ihren Grimm abreagieren. Sie stampfte mit den Füßen auf und schlug die Faust in die Hand. Plötzlich wurde ihr etwas bewußt. »Du warst hier! Du hast es gesehen! «
    »Gesehen?« Conan schob seinen Krummsäbel in die Hülle zurück und nahm ihr Schwert in die Rechte. »Was gesehen?«
    »Mich – mich baden gesehen!«
    »Oh, das!«
    Conan zuckte die Schultern, gähnte und drehte sich um, um zum Gras und den Palmen zurückzugehen. Er sagte nichts weiter und blickte sie auch nicht mehr an, obgleich er spürte, daß sie ihn anstarrte. Er ging zum Teich und setzte sich unter die große Palme, von der er gesprochen hatte. Isparanas Schwert behielt er in der Hand. Es war kühl geworden.
    Sie kehrte jetzt auch in die Oase zurück, machte jedoch einen weiten Bogen um den Mann, der sowohl stahl als auch beleidigend war. Neben ihrem Burnus, der weiß im Gras schimmerte, blieb sie eine ganze Weile stehen. Schließlich drehte sie sich um und blickte über das stille Wasser.
    »Wer bist du eigentlich?« fragte sie.
    »Conan, ein Cimmerier. Und du?«
    »Wer hat dich geschickt?«
    »Mich geschickt? Niemand. Ich war von Khauran unterwegs nach Zamboula. Ich wußte nichts von diesem – Ungeheuer in dem Bergpaß. Meine beiden Pferde brannten mir durch, und ich entkam mit dem nackten Leben.«
    »Bedauerlicherweise, für mich! Du machst es dir offenbar zur Gewohnheit, wertvolle Tiere in der Wüste zu verlieren? Und ich soll dir vielleicht auch noch glauben, daß du dem Sandleichnam entgangen und nicht einmal wahnsinnig geworden bist?«
    »Ich bin dem Ungeheuer in der Schlucht entgangen, ja. Aber bestimmt hätte kein Mann mit klarem Verstand sich mit den
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