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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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dunkle Färbung hatte sich bereits über einen großen Teil des Unterarms ausgebreitet, und der Schmerz war kaum noch erträglich. In aller Eile riß Conan den Gürtel, der das Lendentuch gehalten hatte, von der Leiche, und schnürte damit seinen Oberarm ab.
    Während er fortfuhr, das Gift aus der Wunde zu saugen, hörte er den lauter werdenden Schlachtenlärm aus der Ferne. Offenbar waren die Pikten ungeduldig geworden und hatten angegriffen, ohne länger auf die Unterstützung ihrer Schlangenverbündeten zu warten. Conan verfluchte sein Mißgeschick, weil er nicht losstürmen konnte, um an der Schlacht teilzunehmen. Aber er wußte, daß Anstrengung raschen Tod bringen würde, wenn man Schlangengift im Blut hatte. Mit aller Willenskraft zwang er sich dazu, weiterzusaugen und das vergiftete Blut auszuspucken.
    Als die purpurne Färbung sich offenbar nicht weiter ausbreitete und allmählich sogar ein wenig zurückging, verband er den Arm mit Streifen von Stoff, den er unter der Habe des Schamanen fand. Mit der Axt in seiner gesunden Hand und Sagayethas Schädel an einem Haarbüschel von der anderen Hand baumelnd, verließ er das Zelt.
     
     
    8
     
    BLUT AUF DEM MOND
     
    Unter dem hoch am Himmel stehenden Mond zog ein schier endloser Strom von Pikten über den Südfluß, um sich auf die bereits mit ihren Stammesbrüdern kämpfenden Aquilonier zu werfen. Inzwischen hatten sich zu den Haufen piktischer Toter auch schon eine Menge aquilonischer Gefallener gesellt.
    »Laodamas«, sagte eine tiefe barsche Stimme aus den Schatten. Der Befehlshaber der Reiterei drehte sich in seinem Sattel um.
    »Mitra rette uns!« rief er. »Conan!«
    »Wen habt Ihr erwartet?« knurrte der Cimmerier.
    Als der Vollmond, der nun schon fast im Zenit stand, auf Conans aufblickendes Gesicht fiel, sah Laodamas, daß der Cimmerier schwankte. Und er bemerkte auch die Spuren der Erschöpfung, die verrieten, daß er seine Kräfte längst überfordert hatte. Vielleicht ist es eine Täuschung des silbernen Mondlichts, dachte er, aber Conan sieht totenbleich aus.
    »Warum, zum Teufel, habt Ihr nicht angegriffen?« fragte Conan. »Mehr als die Hälfte der Pikten haben den Fluß bereits überquert!«
    »Ich tue es auch nicht«, erklärte Laodamas. »Die Überlegenheit über einen Feind, während er solcherart geteilt ist, zu nutzen, wäre unritterlich.«
    »Esel!« brüllte Conan. »Dann müssen wir es auf eine andere Weise versuchen!«
    Er setzte seine grausige Last und seine Waffen ab, packte Laodamas' Knöchel, riß seinen Fuß aus dem Steigbügel und hob ihn hoch.
    »Was ...!« schrie Laodamas. Doch da wurde er schon aus dem Sattel gehoben und fiel mit klirrender Rüstung auf der anderen Seite des Pferdes auf den weichen Waldboden.
    Einen Augenblick später schwang Conan sich in den leeren Sattel. Er hob seine Axt hoch, auf deren Pickelspitze er Sagayethas Schädel aufgespießt hatte.
    »Hier habt ihr euren piktischen Hexer!« donnerte er. »Kommt, meine Freunde! Greift an!«
    Der Trompeter stieß ins Horn. Die aquilonische Reiterei, die längst schon ungeduldig über Laodamas' Zögern war, spornte ihre Tiere mit dem Klirren ihrer Rüstungen und dem Knarren ihrer Harnische an.
    Conan brüllte: »Ruft alle: Sagayetha ist tot! Blas zum Angriff, Trompeter!«
    Conan streckte sein grauenvolles Banner hoch, als die Kavallerie aus dem Wald quoll. Er brüllte den Fußsoldaten zu, aus dem Weg zu gehen. Sie machten Platz, und die Reiterei donnerte durch die Lücke.
    Die Schwadronen der eisengerüsteten Reiter pflügten wie der Blitz durch die lockeren Gruppen der Pikten. Vor ihnen her ritt Conan, die blutige Axt unter die Achsel geklemmt, aber so, daß der Schädel des Zauberers wie eine grausige Standarte hoch über seine Schulter ragte. Mit der gesunden Rechten hielt er die Zügel und lenkte Laodamas' Streitroß.
    Die Kavallerie unmittelbar hinter ihm hieb und stach nach links und rechts. Während sie die schwankenden Reihen des Feindes niederschlugen, brüllten sie wie einen Schlachtgesang: »Sagayetha ist tot! Sagayetha ist tot!« Wenn auch die Pikten die Worte, außer dem Namen ihres Schamanen, nicht verstanden, verriet ihnen doch der auf der Pickelaxt aufgespießte Schädel ihres Hexers die Bedeutung.
    Und nun fiel die Infanterie in den Ruf ein. Kräftige mit Lanzen bewaffnete Gundermänner und stämmige Aquilonier planschten hinter den Reitern durch die Furt. Heulend deuteten die Wilden auf den grauenvollen Schädel auf Conans Axt. Klagerufe
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