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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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ihm. Ihr seid unter Arrest ...«
    Der Barbier, der eine Schüssel mit dampfendem Wasser unter das Kinn des Generals hielt, hob gerade das Schabemesser, als Lucian wie eine Schlange zuschlug. Er riß die Schüssel aus den Händen des überraschten Barbiers und schleuderte sie in Conans Gesicht.
    Dann sprang er mit erstaunlicher Geschwindigkeit hoch und schob die Truhe mit beiden Händen und aller Kraft an. Sie rutschte über die Terrasse und kippte auf der Treppe um. Ein Hagel von Münzen ergoß sich über die Stufen.
    Die Soldaten, die Conan und den anderen Offizieren gefolgt waren, schrien begeistert auf. Als die Truhe auf der Straße landete und immer mehr Münzen davonrollten, brachen die Soldaten aus ihren Reihen und rannten dem Geld nach.
    Lucian eilte an Conan vorbei, der halbgeblendet von dem fast noch siedend heißen Seifenwasser war. Er nahm zwei Stufen auf einmal, raste durch die sich bückenden Soldaten und schwang sich in den Sattel seines Hengstes. Bis Conan wieder zu sehen vermochte, verschwand das Streitroß in rasendem Galopp, daß die Lehmstücke von der Straße nur so hochflogen.
    Laodamas brüllte seinen unberittenen Kavalleristen zu, zur Kaserne zurückzulaufen, ihre Pferde zu holen und den Flüchtigen zu verfolgen.
    »Ihr werdet ihn nie fangen«, brummte Conan. »Er reitet das beste Pferd in der ganzen Westermark. Nicht, daß es viel ausmacht, denn wenn unsere Eidesaussage Tarantia erreicht, sind wir hier zumindest Lucian los. Ob der König ihn nun enthaupten läßt oder ihm eine andere bedauernswerte Provinz zuteilt, kann uns gleich sein. Im Augenblick müssen wir uns um Wichtigeres kümmern, nämlich, die Pikten davon abzuhalten, Schohira zu überfallen und ein Blutbad anzurichten.«
    Zu den Männern unterhalb der Terrasse sagte er: »Sammelt das Geld ein, ehe es im Schlamm versinkt. Dann kehrt zur Kaserne zurück und wartet auf meinen Befehl. Wer kommt mit mir, das Land für Mitra und Numedides zu verteidigen?«
     
     
    6
     
    DIE SCHLACHT AUF DER MASSAKERWIESE
     
    »Mich schrecken die Schlangen nicht«, sagte Glyco, »aber ich kann nicht für meine Lanzenträger garantieren, wenn diese scheußlichen Reptilien auf sie herabregnen. Die ganze Truppe hat durch die Überlebenden von dieser piktischen Magie gehört.«
    Laodamas schauderte. »In der Schlacht bin ich kein größerer Feigling als die meisten – aber Schlangen! Das ist keine ritterliche Kriegsführung. Laßt uns die Pikten in offenes Land locken, wo es keine Bäume gibt, in denen Schlangen lauern, und wo meine Reiter die Wilden ohne Behinderung durch die Bäume niedermachen können.«
    »Ich wüßte nicht, wie sich das bewerkstelligen ließe«, gab Conan zu bedenken. »Ihr nächstes Ziel ist höchstwahrscheinlich Schohira, da das die Provinz ist, die Lucian ihnen verkaufte. Und meilenweit besteht das Land dort nur aus Wald. Die Aquilonier müssen es erst noch roden und besiedeln.«
    »Weshalb ziehen wir dann unsere Truppen nicht bei Schondara zusammen, wo das offene Land sich gut für unsere Reiterei eignet?«
    »Wir können die Pikten nicht zwingen, sich uns auf einem Schlachtfeld zu stellen, das wir aussuchen«, sagte Conan. »Die Siedlungen von Schohira liegen verstreut. Die Pikten könnten den Rest der Provinz überrennen, während wir in Schondara wie Statuen auf ihren Angriff warten. Sie bewegen sich in den Wäldern wie Wasser, das ungehindert dahinfließt, während wir unsere Männer zusammenhalten und in Schlachtformation marschieren lassen müssen.«
    »Was ist dann Euer Plan?« erkundigte sich Glyco.
    »Ich habe aus meinen Bogenschützen Kundschafter mit Waldläufererfahrung ausgewählt. Sobald sie zurück sind, suche ich die Plätze auf, wo der Feind den Fluß zu überqueren beabsichtigt, und greife ihn dort an.«
    »Aber die Schlangen ...«, begann Laodamas.
    »Der Teufel hole die Schlangen! Habt Ihr geglaubt, das Soldatentum sei ein sicherer Beruf? Die Schlangen werden uns zu plagen aufhören, sobald Sagayetha tot ist. Wenn ich ihn töten kann, werde ich es tun. Inzwischen müssen wir das Beste aus dem machen, was wir haben. Gebe Crom, daß wir genug haben!«
     
    Entlang dem Pfad oberhalb der Ratsfelsen schlängelte sich der Südfluß durch eine sumpfige Ebene. Da der Fluß hier breit und seicht und deshalb leicht zu überqueren war, liefen an dieser Stelle mehrere Pfade zusammen. Das Sumpfland war reich an niedriger Vegetation, aber Bäume wuchsen nur vereinzelt. Die Massakerwiese, wie sie genannt wurde, war offener
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