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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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er fast davor, bis er es in der tiefsten Düsternis auf einer Lichtung zwischen zwei riesigen Eichen ausmachte. Nur ein Streifen Mondlicht erhellte die Lichtung ganz schwach. In der Gegenwart von Magie prickelten Conans Nerven wie die eines Dschungeltiers, das eine unbekannte Gefahr wittert.
    Und dann entdeckten seine scharfen Augen einen Pikten, der an einem Baum lehnte und in die Richtung der sich sammelnden Wilden schaute. Mit größter Vorsicht näherte Conan sich dem Mann. Der Wilde hörte das leise Knacken eines Astes hinter sich und wirbelte im selben Moment herum, als Conans Axt auf ihn herabsauste. Mit gespaltenem Schädel sank der Pikte zu Boden.
    Conan erstarrte. Er befürchtete, der Axthieb oder der Fall des Getöteten könnten Sagayetha aufgeschreckt haben. Aber das rhythmische Trommeln ging ohne Unterbrechung weiter. Doch im gleichen Augenblick, als Conan das Zelt erreicht hatte und durch den Eingang spähen wollte, erstarben die ohrenbetäubenden Trommelschläge und das Rasseln. Dem ersten Angriff der Schlangen war dasselbe abrupte Schweigen vorausgegangen.
    Conan hob die Zeltlasche und trat ein. Seine Nasenflügel blähten sich bei dem Reptilgestank, der ihm entgegenschlug. Das schwache rote Glühen der Kohlen eines kleinen Feuers in der Zeltmitte stellte die einzige Beleuchtung dar. Jenseits des Feuers, in der rosigen Düsternis kaum erkennbar, saß eine zusammengekauerte Gestalt.
    Als Conan um das Feuer herumschlich und zu einem schnellen Schlag ausholte, der dieser Bedrohung ein für allemal ein Ende setzen sollte, verhielt die schweigende Gestalt sich völlig ruhig. Der Cimmerier sah nun, daß es tatsächlich Sagayetha war, der, nur mit Lendentuch und Mokassins bekleidet, mit geschlossenen Augen auf dem Boden saß. Er muß sich in Trance befinden, dachte Conan, und seinen Geist ausgeschickt haben, um die Schlangen zu leiten. Um so besser! Conan machte einen weiteren Schritt.
    Etwas bewegte sich auf dem Zeltboden. Als Conan sich bückte, um nachzusehen, spürte er einen scharfen Stich in seinem linken Arm unterhalb des Kettenärmels.
    Conan zuckte zurück. Eine riesige Schlange hatte ihre Zähne in seinen Unterarm gestoßen. Das mußte die Königin aller piktischen Vipern sein! Das Reptil war bestimmt um gut einen Fuß länger, als der Cimmerier groß war. Als er zurückwich, zerrte er die Schlange über den Boden.
    Conan keuchte vor Abscheu. Mit der Axt schlug er auf das Tier ein. Obgleich die Waffe stumpf und schartig von dem schweren Kampf war, durchtrennte er es etwa einen Fuß unterhalb des Schädels. Mit einem heftigen Schütteln seines durchbissenen Armes schleuderte der Cimmerier den abgehackten Kopf durchs Zelt, während der Schlangenleib auf den Boden fiel, wo er sich krümmte und zuckte und dabei im Feuer landete. Der Gestank von verbrennendem Fleisch verbreitete sich schnell in dem kleinen Zelt.
    Mit kaltem Schweiß auf der Stirn starrte Conan auf seinen Unterarm. Zwei rote Punkte zeichneten sich ab, wo die Schlangenzähne die Haut durchbohrt hatten, und ein Tropfen Blut sickerte aus jeder der nadelfeinen Wunden. Die Haut ringsum begann sich zu verfärben, und ein brennender Schmerz zog sich den Arm zur Schulter hoch.
    Conan ließ die Axt fallen, so daß der Pickel an ihrem oberen Schaftende sich in den Boden bohrte. Dann riß er sein Messer heraus, um in die Haut um die Wunden zu schneiden. Doch noch ehe er dazu kam, rührte sich die sitzende Gestalt. Sagayethas Lider hoben sich. Seine Augen glitzerten so kalt und tödlich wie die seiner Schlangen.
    »Cimmerier!« knirschte der Schamane. Seine Stimme klang wie das Zischen einer gewaltigen Schlange. »Du hast die getötet, in die ich meine Seele schickte, aber ich werde dich ...«
    Conan warf sein Messer. Der Hexer wich zur Seite, die Waffe verfehlte ihn und drang in das Zelttuch. Sagayetha erhob sich und deutete mit seinem knochigen Arm.
    Ehe der Schamane seine Beschwörung ausstoßen konnte, packte Conan seine Axt und war mit einem weiten Satz bei dem Mann. Ein pfeifender Hieb endete in einem dumpfen Schlag. Sagayethas Kopf flog durch die Luft und rollte auf das Feuer zu. Kurz davor blieb er liegen. Blut quoll aus dem zusammengesackten Körper. Es sickerte in die Erde, wo es die schwelenden Kohlen traf. Düstere Rauchschwaden stiegen in dem schwachen rosigen Schein auf.
    Conan holte sein Messer zurück und schnitt den Arm um die Bißwunde auf. Er saugte das Blut aus der Wunde, spuckte es aus, saugte und spuckte, immer wieder. Die
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