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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Riese in seiner Eisenrüstung und von Kopf bis Fuß mit Blut bespritzt, nicht von ihresgleichen gefällt werden konnte.
    Der Kampf flaute einen Augenblick ab in eine jener Atempausen, die es manchmal mitten in der Schlacht gab. Als Conan sich keuchend auf seine Axt stützte, kam sein neubeförderter Hauptmann zu ihm gerannt.
    »Conan!« rief Flavius. »Wir sind in schwerer Bedrängnis. Wann wird die Reiterei eingreifen?«
    »Noch nicht, Flavius. Seht dort auf der Wiese – kaum ein Viertel der Bemalten hat bisher den Fluß überquert. Bis jetzt war es nur Geplänkel, um unsere Kräfte zu erproben. Sie werden sich bald zurückziehen.«
    Gleich darauf schrillten Pfiffe. Die Pikten trotteten über die Wiese zurück und schwammen durch den Fluß, verfolgt von aquilonischen Pfeilen.
    »Schützen!« rief Conan. »Zwei Mann von jedem Trupp sammeln die Pfeile ein.«
    Die Schützen drängten sich durch die Reihen der Lanzenträger und beeilten sich, die Pfeile aus dem Boden oder den Leibern der Gefallenen zu ziehen, während ihre Kameraden ihre Waffen reinigten oder tiefe Schlucke aus den Wasserbeuteln nahmen.
    »Ah!« stöhnte Flavius erleichtert. Er nahm seinen Helm ab und wischte sich über das blutbespritzte Gesicht. »Wenn das nur ein Geplänkel war, möchte ich lieber nicht in den Sturmangriff verwickelt sein. Wie konntet Ihr wissen, daß diese Teufel sich zurückziehen würden?«
    »Wenn Wilde einen guten Plan haben, wiederholen sie ihn blindlings«, erwiderte Conan. »Sagayethas erster Angriff vernichtete uns, also geht er jetzt auf gleiche Weise vor. Manche zivilisierte Offiziere machen es nicht anders.«
    »Dann wird als nächstes ein Schlangenangriff folgen?«
    »Zweifellos. Hört!«
    Aus der Tiefe des Waldes erklang fernes Trommeln und Rasseln im gleichen Rhythmus, wie es dem Schlangenangriff der ersten Schlacht vorhergegangen war.
    »Es wird bald dunkel«, sagte Flavius ängstlich. »Wir werden weder die Pikten sehen, die wir schlagen wollen, noch die Schlangen, die es zu verbrennen gilt.«
    »Ihr müßt eben euer Bestes tun«, knurrte Conan. »Ich suche mir jetzt diesen Teufel Sagayetha. Gebt den anderen Offizieren Bescheid.«
    Conan schritt eilig die Linie entlang zur Lichtung, wo Glyco sich befand. Auch ihm tat der Cimmerier seine Absicht kund.
    »Aber, Conan ...«, wollte Glyco besorgt protestieren.
    »Versucht nicht, mich davon abzubringen, Mann! Ich allein kann hoffen, diese Hyäne zu finden. Ihr anderen habt Eure Befehle. Euch übertrage ich das Kommando, bis ich zurückkehre.«
    » Wenn Ihr zurückkehrt«, brummte Glyco, aber er sprach bereits in die leere Luft. Conan war verschwunden.
     
     
    7
     
    SCHLANGENZAUBER
     
    Die Nachtluft war erfüllt vom Summen, Surren und Zirpen der Insekten. Hinter den aquilonischen Linien rannte Conan auf dem Weg nach Velitrium dahin, bis er sich weit genug vom Kampfplatz entfernt hatte. Wo der Pfad sich dicht an den Südfluß schlängelte, verließ er ihn und watete ins Wasser, um den Fluß zu überqueren. Er fluchte lautlos, als er dabei in ein Loch trat und bis zum Hals untertauchte. Watend und schwimmend erreichte er schließlich das andere Ufer und bahnte sich einen Weg durch das dichte Unterholz, bis er die vom Sturm geschaffenen Schneisen des jungfräulichen Waldes dahinter erreichte.
    Der Mond, der seit der Niederlage am Südfluß zu einer großen Silberscheibe gewachsen war, stand hoch am Himmel. Conan richtete seine Schritte nach dem Licht und schlug einen Bogen, der ihn nach seiner Berechnung hinter die piktischen Streitkräfte bringen mußte. Er schlich nun lautlos dahin und hielt von Zeit zu Zeit an, um zu lauschen und die Luft zu wittern. Obgleich die Ungeduld heftig in ihm brannte, den Hexer zu fassen, wußte er doch als erfahrener Krieger, daß blinde Hast ihm nur den Tod bringen würde.
    Bald hörte er das Trommeln und Rasseln. Er blieb stehen, hielt den Atem an und legte den Kopf schräg, um die Richtung auszumachen, dann schlich er weiter.
    Die Geräusche der piktischen Armee drangen an seine Ohren, als die Wilden begannen, sich an der Nordostseite der Massakerwiese, jenseits des Flusses zu sammeln. Conan bewegte sich jetzt mit noch größerer Vorsicht als zuvor, um nicht von piktischen Posten entdeckt zu werden.
    Er stieß auch auf keine Pikten, bis das Trommeln und Rasseln laut genug wurde und er feststellte, von wo genau es herkam. Conan war sicher, bei Tageslicht das Zelt des Schamanen bereits aus der Ferne zu erkennen. Aber jetzt im Dunkeln stand
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