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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Sache von Rang machen wollt, wäre ich es, der das Kommando übernimmt. Macht weiter, Conan. Ihr scheint zu wissen, was richtig ist.«
    »Wenn nicht«, brummelte Laodamas, »werden wir alle wegen Meuterei hängen. Angenommen, der General befiehlt den Männern: ›Packt diese Verräter!‹ Wem werden sie gehorchen?«
    »Das«, sagte Conan, »ist eine Frage, die der Augenblick beantworten wird. Also geht jetzt!«
     
    Auf dem Exerzierplatz hatten die drei Offiziere mit ihren Leutnants drei Dutzend Soldaten antreten lassen. Mit kurzen Worten erklärte Conan von der Falle der Pikten und von dem Mann, der das Massaker geplant hatte. Er teilte vier Männer ein, die Truhe zu tragen. Dann befahl er:
    »Folgt mir!«
    Die Sonne hob sich über das bossonische Hügelland, als Conans Trupp vor der großzügigen Villa ankam, in der der Kommandeur der Grenzgarde von Conajohara lebte. Das Haus war an einem Hang erbaut und besaß an seiner Vorderseite eine hohe Terrasse, zu der von der Straße ein Dutzend Stufen hochführte. Bei der Annäherung der Offiziere salutierten die beiden Wachtposten auf der Terrasse.
    Conan stapfte die Treppe hoch. »Holt den General!« donnerte er.
    »Aber Herr Hauptmann, der Herr General ist noch nicht aufgestanden!« protestierte einer der Posten.
    »Holt ihn trotzdem. Diese Sache erlaubt keine Verzögerung.«
    Nach einem forschenden Blick auf die grimmigen Gesichter der Offiziere drehte der Posten sich um und betrat das Haus. Ein Bursche kam im selben Moment mit einem der Streitrosse des Generals auf die aufgeweichte Straße.
    »Wozu das Pferd?« fragte Conan den zweiten Posten.
    »Seine Lordschaft reiten häufig vor dem Frühstück aus«, erwiderte der Mann.
    »Ein wunderbares Tier«, murmelte Conan.
    Der erste Posten kehrte zurück. »Dem Herrn General wird soeben der Bart geschabt. Er läßt bitten zu warten ...«
    »Zum Teufel mit ihm! Wenn er nicht herauskommt, gehen wir hinein. Richte das Seiner Lordschaft aus.«
    Seufzend kehrte der Posten ins Haus zurück. Gleich darauf kam General Vicomte Lucian mit einem Handtuch um seinen Hals heraus. Er trug zwar eine Reithose und Stiefel, aber sein Oberkörper war unbekleidet. Er war ein kleiner Mann mittleren Alters, dessen gutentwickelte Muskeln allmählich schlaff wurden. Und sein schwarzer Schnurrbart, gewöhnlich gezwirbelt und gewachst, sah ohne die morgendliche Pomade zerfranst und kläglich aus.
    »Nun, meine Herren«, forschte Lucian von oben herab, »welcher Dringlichkeit verdanke ich euren überraschenden Besuch?« Er wandte sich an einen der Posten. »Hol mir einen Stuhl. Und du, Hermius, kannst mir den Bart zu Ende schaben, während ich meinen frühen Besuchern zuhöre. Hauptmann Conan, wenn ich mich recht erinnere, Ihr scheint mir der Anführer hier zu sein. Was habt Ihr mir zu sagen?«
    »Nur wenige Worte, mein Lord Vicomte«, knurrte der Cimmerier. »Aber wir möchten Euch gern etwas zeigen.«
    Er winkte, und die Soldaten, die auf der Straße gewartet hatten, kamen die Stufen hoch und stellten die Truhe auf dem Mosaikboden der Terrasse ab.
    Glyco und Laodamas studierten die Miene des Generals, als wollten sie ein altes Pergament entziffern. Beim ersten Blick auf die Truhe zuckte Lucian leicht zurück. Er wurde bleich und biß sich auf die Unterlippe, aber er starrte wortlos auf den großen Behälter. Die ihn Beobachtenden zweifelten nicht im geringsten daran, daß der General die Truhe erkannt hatte, denn das weinrote Leder mit der vergoldeten Prägung in der Form von Drachen war unverkennbar.
    Da holte Conan mit seinem bestiefelten Fuß aus und stieß den Deckel zurück, so daß er in den Angeln knarrte. Die Posten blinzelten, und Lucian wich unwillkürlich ein wenig zurück, als die Sonne die Münzen aufblitzen ließ.
    »Die Zeit der Lügen ist vorüber, Vicomte«, sagte Conan grimmig. Seine stahlblauen Augen bohrten sich in die seines Vorgesetzten. »Der Beweis Eures Verbrechens steht hier vor Euren Füßen. Ich zweifle nicht, daß König Numidides es Hochverrat nennen wird. Ich nenne es niedrigste und gemeinste Tücke, Eure eigenen Soldaten, die ergeben, tapfer und vertrauensvoll für Euch kämpften, in eine Todesfalle zu schicken!«
    Lucian bewegte sich nicht. Er benetzte nur wie eine Katze die Unterlippe und blickte scheinbar ungerührt vor sich hin.
    Conans Augen verengten sich zu Schlitzen, aus denen nackter Haß brannte.
    »Wir sahen die Pikten jene Soldtruhe Eurem Mann Edric aushändigen, und wir haben ein volles Geständnis von
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