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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
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- der Fürst deutete auf ein Festzelt, das auf einer großen Wiese stand - »feiern wir. Feiern Sie mit uns, Commander?«
    »Vielen Dank; aber nicht jetzt. Sie haben Verpflichtungen, und es ist vielleicht nicht sehr klug, Ihre Freundschaft mit der Erde in aller Öffentlichkeit zu demonstrieren.«
    »Und das Protokoll ist Ihnen lästig«, erwiderte der Fürst mit einem verschmitzten Lächeln. »Ganz offen gesagt, Commander, mir geht es in dieser Hinsicht wie Ihnen. Ich würde mich lieber unter das Volk mischen und ihr Vergnügen teilen, als hier im Thronsessel zu sitzen und höfliche Konversation mit den Männern des alten Regimes zu treiben. Nun, meine Stellung und Pflichten verlangen eben auch ihren Preis. Yama, mein Liebling?«
    Sie stand auf, ein wenig schwerfällig, und berührte mit der beringten Hand Scotts rechte Wange. Das war die lekhardische Geste der Freundschaft. »Wir müssen uns später noch einmal treffen«, sagte sie leise. »Mein Mann verdankt Ihnen viel, und deshalb bin ich Ihnen ebenfalls verpflichtet. Vielleicht um Mitternacht? Sie und Ihre Freunde?« Barry Scott streckte die Hand aus und berührte sacht ihre Wange. Er fragte sieh, ob sie wohl wußte, was für eine Rolle er zu Beginn der Verhandlungen gespielt hatte. Wahrscheinlich nicht. Die lekhardischen Frauen waren ihren Männern gehorsam und behandelten sie mit Güte und Hingabe. Widerspruch oder Opposition waren ihnen unbekannt. Doch Rham Yakem würde in der intimen Zurückgezogenheit der Nacht über dieses und jenes mit ihr gesprochen haben, und was die Frau nicht wußte, hatte sie vielleicht durch Intuition erraten.
    Höflich sagte er: »Möge Ihr Leben lang währen und Ihr Kind gesund und kräftig werden.«
    Sie war offensichtlich erfreut, daß er sich in traditioneller Form verabschiedete. Trotzdem erwiderte sie: "Aber, Commander, warum so feierlich? Sind wir nicht Freunde?«
    »Natürlich.«
    »Und da wir jetzt mit der Erde verbündet sind, müssen wir uns auch an terranische Sitten gewöhnen. Mein Sohn -« sie deutete auf ihren gesegneten Leib - »wird an der Universität von Newark ausgebildet werden. Sein Bruder am Institut von Rostow, ihre Schwestern...«
    »Ich bitte dich!« Rham Yakem hob die Hand mit gespieltem Entsetzen. »So viele Kinder! Und habe ich gar nichts zu sagen, was ihre Erziehung betrifft?«
    »Nur Ihr trefft die Entscheidung, mein Gebieter«, sagte sie rasch, aber in ihren Augen blitzte es verschmitzt auf, während sie den Kopf senkte. »Doch wir langweilen den Commander. Er wird sich kaum für unsere Familienpläne interessieren. Sein Leben spielt sich zwischen den Sternen ab, nicht in den Wänden eines Kinderzimmers.« Diese Wahrheit konnte Scott nicht abstreiten. Doch für echte Gefühle und Leidenschaft hatte er immer etwas übrig. Die Liebe und Leidenschaft einer schönen Frau, die Freude an Kindern, standen im scharfen Gegensatz zu der Kälte und Feindseligkeit des Alls. Es war für ihn eine Genugtuung, daß er seinen Teil zu ihrem Glück beigesteuert hatte.
    Friede, Sicherheit und eine goldene Zukunft, die von den Raumflotten der Erde geschützt und gefördert wurden. Die mobilen Entwicklungs- und Aufbaukommandos, die jetzt an der Bewässerung der Wüste arbeiteten, waren auch jederzeit dazu ausgerüstet, jede Macht anzugreifen, die eine Invasion auf Lekhard oder einer anderen verbündeten Welt versuchte. Das war die Pax Terra, die zu verteidigen Commander Barry Scott geschworen hatte.
    Wächter in vergoldeten Rüstungen, Helmbüschen und zeremoniellen Waffen umringten die Plattform auf der der Thronsessel stand. Scott drängte sich zwischen den Wächtern hindurch und ging auf die Buden des Festplatzes zu. Seine Augen waren überall suchend, forschend und abwägend. Diese Angewohnheit hatte ihm schon oft das Leben gerettet und war ihm zur zweiten Natur geworden. Er sah einen Maskenverkäufer und eine Frau, die schrill ihre Messingbecher den Schaulustigen anpries.
    Er schob sich durch die Menge. Mädchen betrachteten ihn mit unverhohlener Bewunderung, Männer sahen neidisch auf seine Figur, die breiten Schultern und die geschmeidige Anmut, mit der er sich bewegte.
    Sie machten ein finsteres Gesicht; aber hielten sich wohlweislich zurück. Scotts Augen warnten sie vor unbedachten Handlungen. Man sah ihm die Härte an, die er sich in jahrelangen Entbehrungen und Einsätzen zugelegt hatte. Wahrscheinlich strahlte er etwas von der Kälte und Erbarmungslosigkeit des Alls aus. Eine harte, unbeugsame Überzeugung.
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