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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
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Ein unberührbares Etwas, das an jeder Faser seines Wesens abzulesen war. Der Mann war an Autorität gewöhnt, zum Kommandieren geboren.
    Scott ging auf eine Festbude zu, die außen mit bunten Symbolen geschmückt war. Hier waren Bogen, Pfeile, Handschuhe, Gelenkschützer aufgehängt - kurz alles, was man eben als Bogenschütze braucht.
    Die Stimme des Bogenmeisters klang ganz verwirrt. »Fünfhundert Pfund? Aber, Sir, kein Mensch kann einen Bogen von so großem Gewicht spannen!«
    »Ich kann es.« Saratows Stimme war tief und laut. Eher ein Brüllen als ein Sprechen. »Mit den Bogen, die hier herumhängen, kann ich nichts anfangen. Das sind doch nur Spielzeuge. Ich brauche eben etwas Handfestes, das nicht gleich zerbricht, wenn man es anfaßt.«
    »Was gibt es denn, Penza?« fragte er.
    »Barry!« Der Riese drehte sich grinsend zu Scott um. »Ich habe mich zum Wettkampf gemeldet. Veem meint, ich hätte überhaupt keine Chance, aber da hat er unrecht. Das Bogenschießen ist doch nur angewandte Technik -Spannung, Ballistik, Drift usw. Das kann doch jeder. Und der Preis ist ein singender Kristall aus Malath. Wenn ich den richtigen Bogen bekomme, werde ich auch gewinnen.«
    Scott bezweifelte das, wie er bezweifelte, daß der Budenbesitzer einen Bogen von dem gewünschten Gewicht zur Verfügung stellen konnte. In jenen längst vergangenen Tagen menschlicher Geschichte, als auf der Erde noch die Bogenschützen Schlachten entschieden, hatte der normale Bogen ein Spanngewicht von 120 Pfund. Besonders starke Schützen kamen auch mit Bogen bis zu 150 Pfund zurecht.
    »Der stärkste Bogen, den Sie haben«, nickte Scott. »Wieviel wiegt er?«
    »ich habe einen mit zweihundert Pfund, Sir«, sagte der Bogenmeister. »Eine Ausnahme, eine Sonderanfertigung für einen Kunden. Er starb, ehe er den Bogen abholen konnte. Natürlich könnte ich einen Bogen in der gewünschten Stärke für Ihren Freund anfertigen; aber das braucht natürlich Zeit, und das Geld muß im voraus bezahlt werden.«
    »Dann fertigen Sie ihn an«, entschied Saratow. »Ich komme in einer Stunde wieder.«
    »Das dauert Wochen«, warf Scott ein. »Ein Bogen ist ein kunstvolles Werkzeug, und für das Zuggewicht, das du verlangst, braucht man hochelastische Metall-Legierungen, die erst hergestellt werden müssen. Nimm den schwersten Bogen, den er hat, und sei damit zufrieden.«
    Es war eine schöne Waffe, der Griff mit Seide umwickelt, die Griffkerben mit Elfenbein eingelegt. Scott spannte ihn und spürte, wie seine Schulterund Rückenmuskeln sich bei der Anstrengung zusammenzogen. Als Saratow den Bogen bezahlte, fragte Scott: »Unter welchen Bedingungen findet der Wettkampf statt?«
    »Entfernung, Trefferzahl und indirektes Zielen.« Saratow runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was damit gemeint ist.«
    »Du schießt in die Luft und versuchst ein Tuch zu treffen, das in einiger Entfernung auf dem Boden ausgespannt ist«, erklärte ihm Scott. »Das ist gar nicht so leicht, wie es aussieht.«
    »Und warum nicht, Barry?«
    »Dein Gegner kann sich doch auch hinter einem Felsen oder einem Zaun verbergen. Wenn man also mit dem Pfeil indirekt schießt, erfüllt man damit einen doppelten Zweck. Man kann aus der eigenen Deckung heraus schießen und den Gegner hinter seiner Deckung treffen oder vielleicht sogar töten.«
    »Ballistik«, kommentierte der Riese sofort. »Ich sagte es doch. Man muß nur die Geschwindigkeit des Pfeils wissen, die Anziehungskraft des Planeten und den Luftwiderstand. Veem wird sich in seine Kehrseite beißen, wenn ich den Preis gewinne.« Veem Chemile und Luden schlossen sich den beiden an, als sie zum Schießplatz gingen. Der Professor hatte schlechte Laune. Trotz seiner bunten, jugendlichen Kleidung ließ er die Mundwinkel hängen. Zum Feiern war ihm überhaupt nicht zumute.
    »Barry, ich sollte jetzt eigentlich an Bord der Mordain sein. Dort erwarten mich wichtigere Aufgaben als die Zerstreuungen eines Rummelplatzes. Die Fragmente, die wir auf Hamill gefunden haben, liefern vielleicht wichtige Hinweise zur Entzifferung der moomianischen Schriftrollen. Wenn wir je hinter das Geheimnis der Zheltyana kommen wollen, haben wir keine Zeit zu verlieren.«
    »Immer mit der Ruhe, Jarl«, erwiderte Scott lächelnd. »Erinnere dich an das alte Sprichwort - nur Arbeiten und keine Zerstreuung macht den Geist stumpf und trübe. Es wird dir nicht schaden, wenn du deine Arbeit mal ein paar Stunden lang vergißt.«
    Auf der ersten Bahn ging es darum, wer am
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