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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
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den Wänden standen. Henata studierte sie und entdeckte verschiedenartige Rassenmerkmale. Die Novizen stammten aus Helga, Brotklan, Moom, Quendle, Parr und sogar von der Erde.
    Seine Lippen wurden dünn, als er die Terraner erblickte. »Meister, ist das weise gehandelt?«
    »Weil Ihr Männer von der Erde seht?« Hna Irmuse schien sich übe seine Frage zu amüsieren. »Sie erfüllen ihren Zweck, und alle, die an das Tor von Gholan klopfen, werden nach ihrem Wert und Verdienst beurteilt. Ob sie gehorchen. Ob sie annehmen was wir ihnen beibringen. Ob sie Stufen zur Vollkommenheit durchlaufen können. Dann nehmen wir sie auf wenn sie es verlangen. Und jetzt paßt auf.«
    Die Reihe löste sich auf, bildete zwei Parteien, die sich mit angewinkelter Armen gegenüberstanden, die Finger gestrafft wie Dolche. Eine rauhe Stimme gab ihnen Anweisungen.
    »Denkt an die entscheidenden Punkte. Keine Zeit an unnütze Schläge verwenden! Jede unproduktive Bewegung ist sinnlos verpuffte Energie! Das Auge ist das bevorzugte Ziel. Ein Blinder ist eine leichte Beute. Doch das Auge ist klein, gut geschützt, und deshalb muß man genau zielen, wenn man treffen will. Die Kehle ist schon viel größer, kann aber mit angezogenem Kinn gut geschützt werden. Der Unterleib ist in der Regel leicht verwundbar; aber wenn ihr nicht ein Organ zerschmettert, zeigt der Treffer nicht viel Wirkung. Deshalb sind Ablenkungsmanöver auch sehr wichtig. Beide Füße und Hände sollen perfekt zusammenarbeiten. Erstes Paar. Fertig. Anfangen!«
    Das Paar - ein Helganier und ein Mann von Parr - lösten sich geradezu in Bewegungen auf. Sie stießen, schlugen, traten und schmetterten mit gestreckten Händen, angewinkelten Knien und tänzelnden, wirbelnden Schritten. Ein Spiel grausamer Anmut.
    Man hörte das Echo der Schläge im Gewölbe widerhallen, sah die Treffer deutlich im kalkigen Licht der Kells.
    Dann taumelte plötzlich einer von Ihnen rückwärts gegen die Wand, sich würgend an die Kehle greifend.
    Die rauhe Stimme verkündete: »Die Strafe der Niederlage ist der Tod. Schaut und lernt.«
    »Sie wollen ihn sterben lassen?« Henata hielt erschrocken den Atem an. »Er könnte gerettet werden, wenn er nur besser ausgebildet wäre. Das ist…«
    »Es stört Euch?« unterbrach ihn der Prior. Er zuckte die Achseln. »Nur die Besten können dem Tor von Gholan dienen. Der Mann muss sterben. Wenn er weiter lebt, wird er nie mehr der gleiche sein. Sobald ein Mann einmal eine Niederlage erlebt hat, verliert er an Männlichkeit. Er wird zögern, den Elan des Siegers verlieren, das Selbstvertrauen, dass er immer gewinnen wird. Und sein Tod ist auch keine Verschwendung. Die anderen werden daraus eine Lehre ziehen.« Henata kämpfte mit seiner Übelkeit.
    »Meister«, fragte er, »warum haben Sie mir das alles gezeigt?«
    »Ein Käufer sollte wissen, was für eine Ware er kauft.«
     
    *
     
    Rham Yakem, Fürst von Lekhard, berührte den zeremoniellen Haarkranz, der seinen Mund umgab. Er schien sich aufrichtig zu freuen, als er Barry Scott begrüßte: »Mein lieber Commander, das ist wirklich eine Überraschung! Willkommen auf meiner Welt!«
    Scott erwiderte herzlich den Händedruck. Er mochte den Fürsten und seine junge, hübsche Frau, der auch die offenkundige Schwangerschaft sehr gut stand. Rham Yakem hatte erst vor kurzem die Regentschaft angetreten, und seiner erster Regierungsakt war ein Gesuch an die terranische Regierung, in die galaktische Föderation der Erde aufgenommen zu werden. Das war ein kluger Schritt gewesen, denn Commander Breson und seine Leute von der MALACA 7 waren schon dabei, eine Wüste urbar zu machen und damit die Nahrungsmittelproduktion von Lekhard zu verdoppeln.
    »Nur eines ist mir nicht recht, Commander«, fuhr der Fürst fort, »daß Sie nicht in meinem Palast wohnen wollen. Sie müssen sich das noch einmal überlegen.«
    »Im Augenblick sind Sie viel zu beschäftigt, Fürst«, erwiderte Scott, »um sich um gesellschaftliche Verpflichtungen auch noch kümmern zu können. Wie geht es voran?«
    »So gut, wie man es eigentlich nur erhoffen konnte. Die Traditionalisten toben zwar immer noch und sprechen von Ketzerei, weil ich das Bündnis mit der Erde abschließen will. Ich habe versucht, Ihnen die offenkundige Vorteile dieser Verbindung zu erklären; aber sie bleiben stur. Nun, die Zeit heilt alles. Und die Leute auf dieser Welt werden mir danken, wenn sie alle satt werden und die neue Technologie ihre Früchte trägt. In der Zwischenzeit«
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