Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
»Hier?« fragte er den Piloten.
    »Jawohl, Herr.« Der Mann war sichtlich aufgeregt. Seine Augen waren riesengroß vor Angst, und seine Hände krampften sich um den Steuerknüppel. Als sie sich der Küste näherten, machte der Gleiter plötzlich einen wilden Satz nach oben. Aufsteigende Winde hatten die Tragflächen erfaßt. »Haltet euch fest, Herr!«
    Henata hielt sich an den Seitenlehnen seines Sitzes fest. Seine Pupillen weiteten sich ein wenig. Das war das einzige sichtbare Zeichen seiner Angst. Wieder bockte der Gleiter, schwankte wild im Wind, ging dann steil nach unten. Unter ihnen in einem Felsenkessel, der von einem Kranz zerklüfteter Felsen umgeben war, befand sich ein ebener Landeplatz. Fast schien es, als würde der Gleiter an einem der Felsen zerschellen. Doch im nächsten Moment war er sicher gelandet.
    »Dort, Herr«, sagte der Pilot und deutete in eine Richtung, »das ist das Tor von Gholan!«
    Alik Henata blickte in die angedeutete Richtung und sah nur bizarr geformte Steine. Doch dann blickte er genauer hin und entdeckte plötzlich einen Torbogen, Fensterschlitze, eine gezackte Mauerkrone und eine Kuppel, als hätte sich mit Hilfe einer optischen Täuschung der natürlich gewachsene Felsen plötzlich in einen Zauberpalast verwandelt.
    Eine Gestalt in langer Kutte erwartete ihn, als er aus dem Gleiter stieg. Die Kapuze war hochgeschlagen, so daß er das Gesicht nicht erkennen konnte, und die Hände steckten in den weiten Ärmeln. Selbst die Füße waren unter dem Saum der Kutte verborgen, die sich wie eine Schleppe auf dem Sand ausbreitete.
    »Euer Name, Herr?« Die Stimme war tief und volltönend, gehörte bestimmt nicht zu einem Zendarh oder einem Gholanzi. Ein harter, spröder Unterton lag darin, der Arroganz verriet. Und trotz der unterwürfigen Anrede hatte diese Gestalt etwas Herrisches an sich. »Ihr seid willkommen«, fuhr die Gestalt fort, als Alik Henata seinen Namen nannte. »Der Prior erwartet Euch. Folgt mir bitte. Sprecht mit niemandem. Weicht nicht vom Pfad ab. Macht keinen Lärm.«
    Sie passierten ein Tor und einen Korridor. Überall die gleichen polierten Steine und gedämpftes Licht auf den Kreuzbogen und Säulen. Daneben Kammern, in denen sich das Echo ihrer Schritte verfing - jede aus dem gewachsenen Felsen herausgehauen. Andere Gestalten glitten lautlos an ihnen vorbei, alle in den gleichen Kutten und Kapuzen. Eine Rampe führte spiralförmig nach oben, und Henata spürte den sanften Druck des Bodens unter seinen Füßen, als sie nach oben getragen wurden. Sie kamen zu einer Tür, an die sein Führer leise klopfte.
    »Wer?«
    »Der Erwartete, Meister.«
    »Laß ihn eintreten!«
    Alik Henata schloß rasch die Augen, als er über die Schwelle trat, so geblendet war er von dem hellen Licht. Er schritt über weiche Teppiche, und der Duft von Khan erfüllte den Raum. Keddische Trommeln flüsterten im Hintergrund. Hinter einem breiten Schreibtisch stand eine schlanke, asketische Gestalt in der schon vertrauten Kutte, die Kapuze zurückgeschlagen. Henata blickte in ein strenges, knochiges Gesicht mit grausamen Lippen und schräg geschlitzten Augen.
    Meister Hna Irmuse, Prior des Tores von Gholan, streckte seine rechte Hand aus und deutete auf einen Stuhl.
    »Setzt Euch. Habt Ihr Empfehlungen?".
    »Millionen, falls das nötig sein sollte«, erwiderte Henata mit leisem Schnurren, das im starken Gegensatz zu dem barschen Ton seines Gastgebers stand. »Aber ich habe Verständnis für Ihre Vorsicht. Hier.« Er griff in eine Tasche und holte einen Packen Papiere heraus. »Meine Zulassung von den chambodischen Behörden in ihrem galaktischen Bereich ungehindert zu reisen. Sie werden wahrscheinlich meinen Daumenabdruck und meinen Augenspiegel nachprüfen wollen. Und hier eine Erklärung von der deltanischen Bank über mein Guthaben. Das ist meine Landeerlaubnis von Inchonia - Ich versichere Ihnen, daß ich derjenige bin, auf den diese Papiere ausgestellt sind.«
    Hna Irmuse prüfte schweigend die Dokumente. »Warum seid Ihr zu mir gekommen?«
    »In geschäftlicher Angelegenheit.«
    »Hier spricht man mich mit Meister an.«
    Henata senkte den Kopf, um den Ausdruck seiner Augen zu verbergen. »Jawohl, Meister. Ich bitte um Vergebung.«
    »Es ist Euch vergeben. Wollt Ihr als Novize in unser Kloster eintreten? Wenn das der Fall ist, warne ich Euch. Der Weg ist lang und hart, die Disziplin rigoros, und Ihr könnt Eure Entscheidung nicht mehr umstoßen.
    Wenn Ihr zu uns kommt, dann fürs Leben.«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher