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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan
Autoren: Gregory Kern
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gerissen, klug und so gefährlich, wie ein Mensch nur werden kann. Und billig ist er auch nicht.«
    »Chombit ist auch nicht billig. Und wenn ich ihn mit einem Stein bezahlen müßte?«
    »Dann wäre er der richtige Mann.« Westcliffe erhob sich. »Meinst du, er steckt hinter all dem?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Scott grimmig.«
    »Aber ich werde es herausfinden.«
    »Du, Barry? Und allein?«
    »Jawohl, allein.« Er hatte keine Zeit, auf andere zu warten. »Und jetzt mußt du mir sagen, wo ich Grimbach finden kann.«
     
    *
     
    Mitternacht war schon vorüber, als er das Haus verließ, und niemand sah die Gestalt, die durch das Gäßchen stolperte; niemand hätte sie auch als jenen harten, straffen Mann erkannt, der vor kurzer Zeit gelandet war. Sein Gesicht war schmutzig, sein Haar wirr, sein Lederanzug fleckig. An seiner Hüfte hing eine Pistole. Er sah streitsüchtig und ziemlich betrunken aus, ein Schiffsspringer, der sich treiben ließ, einer, der wenig Geld und noch weniger Geduld hatte.
    Die Rolle konnte Barry Scott perfekt spielen.
    Er blinzelte ins grelle Licht des Vergnügungsviertels. Ein riesiges künstliches Mädchen hob ein Glas an die Lippen, das sich leerte, ein anderes lud mit Tanzschritten ein, durch ein girlandengeschmücktes Tor zu gehen. Ein drittes, viel kleineres Mädchen spielte mit Würfeln, und von den künstlichen Händen fiel ein Regen aus glitzernden' Chips. Pfeifen und Trommeln hielten die Luft in ständiger Bewegung, und Schreie, Gelächter und trunkenes Singen kamen als Echo von allen Seiten zurück. Es war ein Viertel des Lärms, des grellen Lichtes und billiger, verwirrender Freuden.
    Scott drängte sich mit hochgezogenen Schultern durch die Menschen und hielt dabei nach einem bestimmten Zeichen Ausschau. Macau Grimbach gehörte ein Lokal, das 'Bei Wilma hieß, und dort sei er auch zu finden; wenn er sich auf Tulgol aufhalte; das hatte ihm Westcliffe gesagt.
    Es war ein ziemlich großes Lokal mit Fantasietürmchen und Erkerchen. an denen formenreiche schimmernde Ballons festgemacht waren. Das offene Portal war von üppigen Ranken mit riesigen Blüten überwuchert und von einem Phen-Paar in zeremoniellen Kostümen bewacht. Diese Phen waren acht Fuß hoch, monströs mit Metallplatten und Schuppen bekleidet und mit künstlichen Klauenhänden ausgerüstet. Einer bückte sich und musterte Scott durch den Sehschlitz seines spitz zulaufenden Helmes.
    »Zugelassen?« zischte sein Kamerad. »Ist zu bezweifeln. Etwas...«
    »Weg von mir!« knurrte Scott. Die Phen waren rudimentäre Telepathen, die man anstellte, um mögliche Stänkerer fernzuhalten. »Weg«, herrschte Scott den einen an, der sich nicht zurückziehen wollte. »Sonst reiße ich dir den Bart aus der Schnauze. Kann denn hier ein Mann nicht einen Drink und ein bißchen Vergnügen finden, ohne daß es einem von solchen Mißgeburten vergällt wird?«
    Damit schob er die Monstren weg und ging hinein. Es war eine alte, herkömmliche Angelegenheit — Tische, Drinks, hysterische Männer und Frauen, drogensüchtige Euphoriker, welche die hüpfenden Kugeln beobachteten, mit denen sie ein Vermögen zu machen hofften.
    Ein Kellner in Grau und Kastanienbraun erschien neben ihm und musterte den fleckigen Lederanzug. »Eine Warnung, Mister. Sie fangen was an, aber wir machen den Schluß. Vielleicht wäre es besser, Sie würden sich ein anderes Lokal suchen«, meinte er mit einem Blick auf die Pistole.
    »Man hat mir geraten, auf Tulgol zu Wilma zu gehen. Grimbach, sagte man mir, würde sich schon um mich kümmern. Ist er da?«
    »Wer?«
    »Grimbach. Macau Grimbach. Dein Boß.«
    »Dieses Lokal gehört Wilma«, schnappte der Kellner. »Sie mag keinen Ärger. Nimm deinen Drink und mich ein Spielchen, aber keinen Ärger. Ein falscher Schritt, dann bist du ' erledigt.« Er zerstampfte mit dem Fuß einen imaginären Käfer. »So.«
    »Soll das vielleicht eine Drohung sein?« fragte Scott. »Jawohl, eine Drohung. Wenn's Ihnen lieber ist, können Sie's auch als Versprechen auffassen. Vergessen Sie nicht: was Sie anfangen, beenden wir.«
    Er ging weg, und Scott begab sich zu einem Tisch, wo die bunten Kugeln in einem leuchtenden Gasstrom hüpften. Nach zehn Sekunden schoß eine Kugel heraus, und wer auf sie gesetzt hatte, wurde nach den Wetten ausbezahlt. Gelb erzielte die höchsten Gewinne, dann folgten Blau, Grün, Orange und Rot; für Rot wurde nur der Einsatz vergütet. Nur eine von drei Kugeln war rot. Er ging weiter zu einem
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