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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan
Autoren: Gregory Kern
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Tulgol?«
    »Ja, auf Tulgol und auf anderen Welten.« Westcliffe saß nun an seinem Schreibtisch. Sein Gesicht sah plötzlich alt aus, und die Augen waren tief in ihre Höhlen gesunken. »Zuviele Menschen sind verschwunden, Barry, hier und auf anderen Planeten. Immer verschwinden Menschen, Barry, hier und anderswo. Sie reisen weiter, sie sterben, sie verschwinden einfach aus dem Blickfeld und kommen irgendwann einmal wieder, meistens aber nie. Aber in letzter Zeit waren es ungewöhnlich viele, immer vom gleichen Typ. Junge Männer, starke Männer, Raumleute, Arbeiter, Diener. Sie verschwinden nur. Und dann ist da noch etwas.« Er zog eine Schublade auf und griff mit der Hand hinein. Als er sie herauszog, hielt sie lebendes Feuer. ,.Schau!« Er ließ ein halbes Dutzend großer Edelsteine auf den Schreibtisch kullern.
    Scott beugte sich über den Tisch und sog den Atem ein. Seine Augen verengten sich, als er die Steine musterte. Sie waren rund, glitzerten in zahllosen Facetten und warfen das Licht in einer Unzahl von Regenbogen zurück. Einen nahm er auf, hielt ihn in das Licht, und seine Finger betasteten die Oberfläche. Dann nahm er die abgelegte Waffe und rieb den Lauf an einem Stein. Ein dünnes, kristallines Singen war zu hören.
    »Chombit?"»Ja«, antwortete Westcliffe.
    Scott lauschte erneut diesem Singen und wußte, daß er zwischen seinen Fingern ein kleines Vermögen hielt. Es war ein sehr schöner Edelstein, aber er war viel zu schön, um als Klunker von einer reichen Frau oder als Protzgegenstand von einem fetten Kaufmann getragen zu werden. Die kristalline Struktur konnte einen unendlich großen Bestand an Wissen speichern. Man konnte damit die herkömmlichen Gedächtnisbanken eines Computers ersetzen; er war ein erstklassig funktionierender Relaismechanismus und ein Lager von unbegrenzter Aufnahmefähigkeit selbst in den, raffiniertesten und überzüchtetsten Geräten.
    »Sie kommen auf den Markt«, erklärte Westcliffe. »Jeder kann sie kaufen. Ich habe alle aufgekauft, die ich im Rahmen meines offensichtlichen Reichtums kaufen konnte. Mehr hätte Verdacht erregt, aber diese verdammten Dinger nehmen kein Ende.«
    "Synthetisch?« fragte Scott.
    »Natürlich.« Westcliffe rührte in dem kleinen Häufchen Edelsteine. »Ich habe sie auf jede nur mögliche Art getestet, und daß sie echt sind, läßt sich nicht bezweifeln. Sie sind ausgezeichnet geschnitten und poliert und von gleichmäßiger Größe.« Er nahm die Steine und ließ sie von einer Hand in die andere rollen. Das Funkeln wurde von seinen Augen reflektiert, spiegelte sich sogar in der glatten Rundung seiner Wangen. »Chombit, Barry. Ärger.«
    Mehr als Ärger, überlegte Scott grimmig. Eine Frau würde ihre Seele dem Teufel für ein genau zusammenpassendes Paar verkaufen, ein Mann seine Arbeitskraft für ein Jahrzehnt verschachern, um einen dieser Steine in einem Ring zu tragen, aber solche Marotten waren harmlos. Den Ärger verursachten unterdrückte Welten, machthungrige Herrscher, die Kulturen, die jedes akzeptierte Gesetz umzuwerfen geschworen hatten. Chombit konnte ihnen die Instrumente geben, die ihnen fehlten, die Raumschiffe mit computerisierten Systemen, die Relaisstationen, die Überwachungsgeräte, die ihnen die Türen zum Erfolg öffneten. Und noch viel mehr. Ein Splitterchen Chombit im Lenksystem atomarer Raketen steuerte sie durch die unendlichen Raumweiten, um sie auf der Zielwelt landen zu lassen. Die Macht dieses Steins trieb die Maschinen an, welche die Raum- schiffe mit mehr als Lichtgeschwindigkeit durch den Raum jagten. Macht. Kraft, die Welten den Launen eines irren Regenten unterwarf — oder sie zerstörte, wenn sie nicht gehorchten.
    Scott legte die Steine zurück. »Und die Quelle?«
    »Unbekannt.« Westcliffe breitete die Hände aus. »Ich habe alles versucht, Barry. Ich habe Leute ausgefragt und für Gerüchte bezahlt. Ich habe bestochen und erpreßt. Erfolglos. Wenn jemand wirklich ihre Herkunft kennt, so verrät er sie nicht. Terra hat alle bekannten Quellen überprüft, aber diese Steine kamen aus keiner von ihnen. Du kennst doch die Sicherheitsvorkehrungen an solchen Orten. Du könntest nicht mit der Spur eines 'Staubkörnchens Chombit hinauskommen, von Steinen dieser Größe ganz zu schweigen. Und ich habe ein halbes Dutzend davon. Andere haben vielleicht mehr. Jeder reiche Kaufmann will einen für seine Frau oder seine Tochter haben. Für das, was sie hier in dieser Stadt bringen würden, könnte ich mich von
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