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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan
Autoren: Gregory Kern
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Würfeltisch und überschlug die Gewinnmöglichkeiten. Auch hier gingen die meisten Gewinne an das Haus, aber mit geschickten Rechnungen gewann er verschiedene kleinere Beträge, um dann die Hälfte der Gewinne auf eine unmögliche Kombination zu setzen. Diesen Einsatz verlor er, doch das hatte er ja gewußt. Er ging zu einem anderen Spieltisch weiter. Ein Kellner mit Drinks kam vorbei; Scott nahm einen, dann einen zweiten, und dabei wurde er vom ersten Kellner beobachtet.
    Eine Stunde, überlegte er, Zeit genug, daß man auf ihn aufmerksam wurde. Die Phen fühlten sich deutlich unbehaglich, der Kellner hätte ihn am liebsten hinausgeworfen und unterließ es nur, um keinen Aufruhr zu verursachen. Jetzt mußte er eben den harten, skrupellosen und ungeduldigen Kerl spielen Wenn Macau Grimbach da war, erfuhr er bald von Scotts Verhalten, und wenn nicht, wurde er wenig später davon unterrichtet.
    Er spielte, verlor und fluchte, spielte weiter. Ein junger Mann trat ihm versehentlich auf den Fuß und bezog dafür eine Ohrfeige. Er griff nach den Würfeln und warf sie.
    »Ah, verdammt noch mal, die Würfel sind präpariert!« rief er. »Ich will mein Geld zurück!«
    »Aber wirklich, Sir«, stotterte der Croupier mit angstgeweiteten Augen. »Ich versichere Ihnen, daß . .«
    »Ärger?« fragte der Kellner schnurrend.
    »Dieser Mann, Sir«, sagte der blasse Croupier und deutete auf Scott. »Er behauptet, die Würfel seien präpariert. Er will sein Geld zurück.«
    »Dann gib es ihm doch.« Der Kellner lächelte die Spieler an. »Bei Wilma gibt es keinen Betrug. Wenn ein Gast meint, er sei ausgenommen worden, bekommt er das zurück, was er verloren hat. Stellt Sie das zufrieden, Sir?«
    Scott tat mißmutig. »Ich hätte gewinnen müssen, und wenn die Würfel nicht beschwert wären, hätte ich meinen dreifachen Einsatz bekommen.«
    »Nur den Einsatz«, bestimmte der Kellner. Seine rechte Hand schloß sich über Scotts Bizeps. Sie war hart wie eine Stahlklammer. »Zahl ihn aus«, befahl er dem Croupier. »Sind Sie jetzt zufrieden, Sir? Na, das dachte ich mir doch. Und jetzt darf ich Sie doch wohl zur Tür begleiten?«
    Das ging glatt. Die Zuschauer sahen nur einen halbbetrunkenen Raumstreicher, den man auf sehr vornehme Art hinauswarf. Niemand vermutete, daß er draußen vor der Tür geschlagen, beraubt und ausgezogen werden würde, worauf man ihn ganz oder halbtot liegen ließ. Vielleicht, überlegte Scott, hatten sie aber auch andere Pläne mit ihm. Es konnte durchaus sein, daß er bald auf der Liste der Verschwundenen stand. Für einen Moment war er versucht, hier mitzuspielen, doch das Risiko war zu groß. Er hatte nämlich bisher noch keinen Beweis dafür, daß Macau Grimbach hinter den Entführungen stand.
    »Nehmen Sie Ihre Hände von mir, Mister«, knurrte Scott, als sie sich der Tür näherten.
    »Klappe halten, Strolch!«
    »Ich will Grimbach sehen!«
    »Du wirst bald den Dreck küssen« stellte ihm der Kellner in Aussicht. »Sehen wirst du nur die Sterne.«
    Scott wirbelte herum. Seine rechte Hand stach mit steifen Fingern wie mit Speeren in die weiche Mitte des 'anderen. Der Kellner krümmte sich keuchend zusammen, sah aber auf, als Scotts Hand sich unter sein Kinn legte. Scott schaute sich um. An der einen Seite des großen Tores entdeckte er hinter einem Samtvorhang eine Tür. Er riß den Vorhang ab, ging zur nach oben führenden Treppe weiter und ließ den Bewußtlosen fallen. Dann rannte er hinauf und gelangte in einen Korridor mit etlichen Türen.
    »Gene? Hölle und Teufel! Malepo, der ist weg!«
    »Ach, laß ihn«, antwortete eine tiefere Stimme fast knurrend. »Den Strolch mußt du verfolgen, bevor er zu den anderen kommt.«
    »Aber... Gene?«
    »Tu das, was ich dir sage.«
    Also mindestens zwei, wenn nicht mehr. Scott fand am Ende des Korridors eine weitere Treppe, rannte mit gezogener Pistole hinauf und hielt nach möglichen Gefahren Ausschau. Rechts von ihm stand eine Tür weit offen. Er schob sie ganz auf und musterte den mit Wandbehängen ausgestatteten Raum. Er roch intensiv nach Parfüm. Vor einem Spiegel saß eine Frau, die sich das Haar vergoldete.
    Sie war sehr groß, nicht fett, aber von recht kräftigem Knochenbau, und weiches Fleisch unter seidiger Haut. lief in sanften Kurven vom Hals bis zu den Fußknöcheln. Sie trug ein Kleid aus einem schimmernden Material, in dem sich das Licht fing. Eine perlmuttfarbene Aura umgab sie. Ihr Gesicht war rund; die Augen saßen in tiefen Höhlen und waren
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