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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u
Autoren: Simon Packham
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Sorgen machen. Jemand wie ich passte nicht in Catchpoles Liste potenzieller Opfer. Traurig für Alex, denn er schien einige Kriterien zu erfüllen (kleiner als der Durchschnitt und Brillenträger). Vielleicht gar nicht so doof, dass er zum Gitarrenunterricht gegangen war.
    »Okay, wenn ihr euch Notizen gemacht habt, beginnen wir mit einem Rollenspiel.«
    Abby sah nicht gerade begeistert aus, als sie das Opfer spielen sollte, sie blinzelte wie verrückt mit den Augen und wickelte sich eine Strähne ihres dünnen Haars um den Zeigefinger. Callum hingegen ging voll in seiner Rolle als Mobber auf. Er umkreiste seine Beute, als hätte er nie etwas anderes getan, und verfiel mit seiner eigenartig tiefen, gelegentlich sogar piepsigen Stimme in einen Singsang: »Habt ihr schon meine neue bunte Zahnspange gesehen, uhhhhh!«
    Ich sollte der »Rumsteher« sein und hatte meinen eigenen Merksatz bekommen: »Steh nicht nur rum,sondern steh mir bei.« Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte, also stand ich da wie ein Drops und grinste nur blöd.
    »…   und du bist ein richtiges Mastschwein«, fuhr Callum fort. »Wusstest du das, Abigail? Ha, ha, ha, ha   …«
    Und das war der Moment, in dem Abby hätte Danke sagen oder ihrem Peiniger ein bestimmtes (aber nicht aggressives) Nein entgegensetzen sollen. Leider wurde sie nur noch röter.
    »Und ihre Mutter ist eine Schlampe«, mischte sich Chelsea ein.
    Abby versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Ich wusste, dass sie das tat, weil sie sich auf die Unterlippe biss   – genau dasselbe hatte mich vom Heulen abgehalten, als ich im ersten Jahr auf dem St Thomas’s verloren gegangen war. Wenn ich nicht bald etwas tat, würde es noch vor der ersten großen Pause Tränen geben.
    »Hey Corky«, schrie ich. »Warum rollt die Toilette den Berg runter?«
    Callum starrte mich an wie eine Katze, die plötzlich die Wahl zwischen zwei Mäusen hat. Es wurde totenstill im Raum (nur Animal kicherte los, als er das Wort »Toilette« hörte) und ich wünschte, ich hätte meine große Klappe gehalten.
    »Warum rollt die
was

    »Äh   … warum rollt die Toilette den Berg runter?« Callum ließ seine Finger knacken und ich knallte ihm die Pointe um die Ohren. »Um an den Arsch der Welt zu kommen!«
    Ich hielt den Atem an und betete, dass Callum seinen Sinn für Toilettenhumor nicht verloren hatte. Beimersten Laut seines Maschinengewehrlachens   – »Ha, ha, ha, ha, ha, ha, ha«   – realisierte ich, dass ich am Leben bleiben und einen weiteren Tag überstehen würde.
    Schon bald hatte die ganze Klasse in sein Lachen eingestimmt   – alle außer Abby, die dankbar zu ihrem Platz zurückschlich, und einem ähnlich rotgesichtigen Mr Catchpole.
    »Ruhe   … Ruhe bitte! Für heute reicht es mit den Albernheiten. Und du, Samuel Tennant, solltest eigentlich wissen, dass ich hier derjenige bin, der   …«
    Und wir alle fielen mit ein in seinen Standardspruch.
    Die Videos waren ziemlich langweilig. Zuerst erzählten ein paar Promis, wie sie in der Schule gehänselt worden waren, dann wurde die miserabel gespielte Sequenz eines Jungen namens Albert gezeigt, der fertiggemacht wurde, weil er einen grottenschlechten Fußballspieler abgab. Ich war kurz davor, vor Langeweile zu sterben, als ich spürte, wie mein Handy vibrierte. Das musste Alex sein, der mir aus seinem Gitarrenunterricht eine SMS schickte   – wahrscheinlich um sich dafür zu entschuldigen, dass er heute Morgen so empfindlich gewesen war.
    Mr Catchpole war so vertieft in das Video, als wäre
Berties mieser Tag
ein oscarprämierter Spielfilm. Ich griff unauffällig in meine hintere Hosentasche und warf einen verstohlenen Blick auf das Handy. Die Nachricht war kurz und knapp, doch sie war nicht von Alex.
    Sei bereit für deinen Untergang
    10.55   Uhr
    »Was ist los?«, fragte Alex. »Schmeckt das irgendwie komisch?«
    »Hä?«
    »Dein Käse-Tomaten-Panini; ich dachte, du stehst auf so was.«
    »Keinen Hunger«, sagte ich, während ich meinen Blick durch die Schulcafeteria schweifen ließ und mich fragte, ob die Person, die mir diese Nachricht geschickt hatte, gerade eine Portion Nudeln runterschlang und sich dabei königlich über mich amüsierte. Wir aßen eigentlich immer in der ersten großen Pause Mittag, weil ich bis zur zweiten Pause um halb zwei längst verhungert wäre. Aber heute war mir überhaupt nicht nach Essen zumute. »Kannst du haben, wenn du willst.«
    »Nein danke, ich muss in einer Minute los.«
    »Musst
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