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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u
Autoren: Simon Packham
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Corcoran meine Leidenschaft für Jazz der 30er-Jahre auf die Nase binden würde; er war eher der R’n’ B-Typ und praktisch der gesamte achte Jahrgang durfte miterleben, auf welche Art und Weise Corky eine Auseinandersetzung über künstlerische Fragen beendete, als Ben W. behauptete,Spiderman 2 sei besser als der erste. Darauf hatte ich keine Lust.
    Doch ich glaube, dass Corky die Musik wahrscheinlich sogar gefallen häte, wenn er jetzt hier gewesen wäre.
    Und Großvater hatte recht; die frühen Sachen waren die besten. Sie nannten es damals Dschungelmusik; die großartigen Klänge des Cotton Clubs, mit Duke am Klavier und dem herausragenden Bubber Miley an der Trompete. Großvater beschrieb das Ganze als »drei Minuten reine musikalische Glückseligkeit«. Ich wusste zwar immer noch nicht so genau, was er damit meinte, aber jedes Mal, wenn ich »Rockin’ in Rhythm« hörte, breitete sich ganz von selbst dieses Grinsen in meinem Gesicht aus.
    Außer in dieser Nacht, da nicht. Jedes Mal, wenn mein Mund versuchte, sich zu einem Lächeln zu verziehen, überkam mich dieses schreckliche Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu den blutigen Einzelheiten meines Todes und jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich einen Drachensäbel über meinem Kopf schweben.
    Ich warf einen Blick auf meinen Stundenplan und versuchte mich davon zu überzeugen, dass das alles einfach nur ein saublöder Scherz war. Unser Zwei-Wochen-Plan wirkte immer etwas verwirrend, doch ich war mir ziemlich sicher, dass wir auf das Ende von Woche eins zugingen, was bedeutete, dass ich Sozialkunde
hatte
– Freitagmorgen in der zweiten Stunde. Das konnte Zufall sein, oder? Aber was, wenn der Imperator und Ollyg78 mich wirklich kannten? Wer waren die beiden? Und wieso schienen sie mich so sehr zu hassen?
    Ich spähte raus auf die verlassene Straße und hielt Ausschau nach Mördern, die sich hinter Mülltonnen versteckten, oder Spionen an der Bushaltestelle. Mum sagt immer, dass ich eine blühende Fantasie habe, doch es hätte mich nicht gewundert, wenn sie da draußen gestanden und mich beobachtet hätten.

Freitag
(Woche eins)
    8.30   Uhr
    Als ich am St Thomas’s angefangen habe, hatte Mum darauf bestanden, mich immer am Haupttor rauszulassen. Im Laufe der achten Klasse hatte ich sie dann endlich davon überzeugt, dass es ihre Fahrt zur Arbeit um einiges erleichtern würde, wenn ich unten am Hügel ausstieg.
    »Tschüss, mein Schatz. Viel Spaß in der Schule!«
    »Ciao, Mum! Viel Glück mit deinem Schulphobiker.« Und bevor sie noch auf die Idee kam, sich zu mir rüberzubeugen und mir einen Kuss zu geben, sprang ich auf den Gehweg und reihte mich in den Haufen blauer Sweatshirts ein, deren Träger nicht nur ihr Körpergewicht, sondern auch ihre Rucksäcke hoch zur Schule schleppen mussten.
    Ich hatte mich seit gestern Abend wieder etwas beruhigt. Mir war klar, dass ich nicht so beliebt war wie GazLulham oder Pete Hughes, aber wenigstens lachten die anderen Leute über meine dummen Witze.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mich jemand aus der achten Klasse wirklich hasste.
    Trotzdem war ich froh, als ich meinen besten Freund entdeckte, der vor mir hertrödelte   – das Handy in der einen, seine neue E-Gitarre in der anderen Hand.
    »He   … Lex   … warte!
    Alex und ich kannten uns eigentlich schon ewig. Im Kindergarten haben wir zusammen im Sandkasten rumgehangen und unsere Eltern haben sich ständig zum Grillen getroffen   – bis Mr Pitts Facebook entdeckt hatte.
    »Hey Lex, warum warst du gestern Abend nicht online?«
    »Dad wollte, dass wir seine neue Freundin kennenlernen.«
    »Und, wie ist sie?«
    »Besser als die letzte, immerhin hat sie nicht versucht, gleich auf beste Freundin zu machen.«
    »Hat sie Kinder?«
    Er starrte ziemlich bedrückt auf sein Handy. »Zwei Mädchen.«
    Kein Wunder, dass er deprimiert aussah. »Tut mir echt leid.«
    »Molly hatte einen Riesenspaß. Die Jüngere war in ihrem Alter. Sie haben die ganze Zeit irgendwelche Stofftiere angezogen und sie in einem Plastikboot hin und her geschoben.«
    »Und die andere?«
    Lex hörte einen Moment auf, seine Nachricht zu tippen. »Die war ganz in Ordnung, glaub ich.« Aber ichwusste, dass er nur gute Miene zum bösen Spiel machte; seine Ohren wurden immer knallrot, wenn er sich über irgendetwas aufregte.
    »Und was hast du dann den ganzen Abend getrieben?«
    »Das willst du nicht wissen.«
    »So schlimm?«
    Er nickte
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