Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition)
Autoren: Andy Remic
Vom Netzwerk:
ist es?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    Ohne stehen zu bleiben zog sie ein zweites Messer aus einem umgekehrten Brustfutteral, sprang auf die flache, gepanzerte Tür, marschierte sie hinauf, bis sie auf dem Schreibtisch stand, und baute sich vor dem Mann auf.
    »Letzte Chance.«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung …«
    »Wie Sie wollen«, sagte sie mit neutraler Miene.
    Nachdem die Schreie, das Wimmern, das Flehen und das Sterben vorbei waren, trat Amba durch die ramponierte Türöffnung. In der Hand hielt sie ein kleines, schwarzes Briefcase. Sie wischte sich einen vereinzelten Blutstropfen von der Wange und nahm einen winzigen, aus einer Legierung bestehenden ECube, der sich wie eine Blume von der Farbe dunkelroten Bluts in ihrer kleinen Hand entfaltete. Das Ding sah extrem … filigran, aber auch technologisch hoch entwickelt aus; in Wirklichkeit war es sehr, sehr robust . Und technologisch hoch entwickelt, klar.
    »Maul, ich brauche den AirLift.«
    »Fünfzehn Minuten, Amba«, brummelte er wie ein freundlicher Bär. »Ich hol dich vom Südturm ab.«
    Fünf Minuten später stieg sie die Treppen zum Turm hinauf und betrachtete ihr jüngstes Werk. Der Turmposten lehnte zusammengesackt an der Mauer, einen Arm über den Kopf geworfen, eine Wange von der Kugel durchschossen; der hintere Teil seines Schädels dekorierte die rauen Steine wie Maju -Kunst. Auf eine seltsame Weise sah der Mann friedvoll aus. Amba ging neben ihm in die Hocke und starrte in die glasigen Augen.
    »War es das wert?«, fragte sie.
    –Ist es das überhaupt jemals wert?, spottete Zi. Komm schon, Amba, es wird Zeit, dass du dich in Bewegung setzt. Als Nächstes gibst du dem Wichser noch einen Gute-Nacht-Kuss!
    Amba kletterte auf den schmalen Sims, blickte in die Tiefe und sah, wie weit es bis zu dem unebenen Boden und dem Hofpflaster war. Sie lehnte sich zurück, befestigte das Briefcase an ihrem Gürtel und krallte die Finger in die vom Eis schlüpfrigen Platten. Dann schwang sie sich über den Abgrund, ihre Beine baumelten frei in der Luft, und hievte sich vor Anstrengung stöhnend auf das steile Gefälle. Langsam, in geduckter Haltung, stieg sie zum höchsten Punkt hinauf und stand dann da, die Stiefel auf das Eis gestemmt, während sie die Gegend rings um sie her und den dezimierten Stützpunkt drunten betrachtete. Mit Schnee bestäubte Wälder dehnten sich fünfzig Klicks in jede Richtung aus, und Amba stand da wie eine Königin, die ihr Reich der Nacht betrachtet, hocherhobenen Hauptes und mit glänzenden Augen. Zu stark glänzenden Augen. Fast schien es, als glitzerten sie vor ungeweinten Tränen.
    Ihr ECube summte. »Drei Minuten«, sagte Maul mit seiner grollenden Stimme. »Hast du den … General mitgebracht?«
    »Nein, ich bin … allein«, antwortete Amba. »Er hat’s nicht geschafft.«
    »Scheiße, Amba. Du solltest ihn lebendig mitbringen!«
    »Er hatte andere Pläne.«
    »Romero wird verdammt ausrasten, Mann!«
    »Dann soll er halt ausrasten, oder nicht?«
    Sie kappte die Übertragung und atmete tief durch. Drunten dekorierten elf Leichen den Schnee und den mit Eisflecken betupften Boden. Selbst aus dieser Entfernung konnte Amba die frischen Einschläge sehen, die die Kugeln in den Stein gekerbt hatten. Ohne Zweifel würden die Oblivion-Investigatoren und die Vergnügungsminister der Erde den Kampf eingehend analysieren und genau erkennen, was sie war. Und wozu sie imstande war. Aber schließlich hatten sie sie ja erschaffen, also sollten sie sich verflucht noch mal nicht beklagen.
    Sie erinnerte sich an Mauls Worte: Romero wird verdammt ausrasten, Mann!
    Doch als der Manta im Tiefflug über die fernen Wälder heranbrummte, sich mit pochenden Rotoren und flammenden Jets durch die Nacht pflügte, lächelte Amba schon wieder und nickte leicht mit dem Kopf. Sie würde jede Strafe kommentarlos akzeptieren. Von einem Anarchy -Androiden – einem technisch konstruierten Menschen, einem technisch konstruierten Killer und Diener der Vergnügungsminister – erwartete man nichts anderes.
    Androiden hatten kein Recht, sich zu beschweren.

DIE MONOLITH CORPORATION™
    OFFIZIELLE WERBUNG
    AUDIO [Tiefe männliche Stimme – denken Sie an Clinty Eastwood]:
    Die Monolith Corporation ™ in Zusammenarbeit mit der OBLIVION-Regierung der Erde präsentieren
    eine THEMENPLANET ™ -Produktion!
    VIDEO [Close-up]:
    Ein Mann in farbloser, formloser Kleidung. Dieser Mann ist ein fader, farbloser Mensch . Er ist vom Alter gebeugt, hat ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher