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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition)
Autoren: Andy Remic
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die Wahrheit zu sagen, der Themenplanet und die Monolith Corporation mit all ihrem Reichtum und Scharfsinn, mit all ihren Reserven und ihrer Technologie, na ja, sie haben alles verdient, was ich auf sie runterschmeiße, verdammt noch mal, weil sie einen so saftigen und prallen Jackpot unbewacht lassen, einfach so, eine Honigkugel, die nur darauf wartet, mitgenommen zu werden.« Er rieb sich die Hände und zündete sich eine dicke Zigarre an. »Ich werde diese SARAH gehörig in die Mangel nehmen. Sie sozusagen in den Arsch ficken. Ihr zeigen, wer der Boss ist, wer der Daddy ist, wem sie parieren muss, und wer sie letzten Endes an die neue Leine nimmt.«
    Drunten begann der Boden zu beben. In der mit Schmiere übersättigten Luft herrschte ein Aufruhr, das totale Chaos brach aus. Wolken brodelten über dem Himmel, der sich verfinsterte wie vor einem drohenden Gewittersturm. Die Berge, die nun rechts von General Kome vorbeirollten, begannen zu vibrieren. Der kräftige Militär runzelte die Stirn und kaute bedachtsam auf seiner Zigarre.
    »Peterson, entdecken Sie irgendwelche seismischen oder vulkanischen Aktivitäten?«
    Peterson, ein kleiner, adretter Mann, hob die Finger und scannte die binären Berichte. »Nein, Sir. Ähm. Sir, da ist noch etwas …«
    »Sprechen Sie.«
    »Da ist … irgendeine Art von Aktivität. Die Computer zeigen … ah.«
    »Was zeigen sie, Sie Idiot?«, schnappte General Kome, und seine Stimme klang wie das Gebell eines Rottweilers.
    »Ah. Die Scanner zeigen an, Sir, dass sich die gesamte Oberfläche unter uns bewegt.«
    »Bewegt? Ein Erdbeben?«
    »Negativ, Sir. Kein Erdbeben.«
    »Was meinen Sie dann mit ›bewegen‹? Reden Sie vernünftig! Decodieren Sie es, Mann, decodieren Sie es!«
    »Sie scheint sich einfach nur – auszudehnen , Sir.«
    »Das ist unmöglich. Wie groß ist dieses Areal?«
    »So weit die Scanner reichen.«
    »Und das heißt?«
    »Zehntausend Quadratklicks, Sir.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, dass zehntausend verdammte Quadratkilometer des Erdbodens sich ausdehnen?«
    »Bestätige, General Kome.«
    Kome starrte auf die wackelnden Berge zu seiner Rechten und auf den glitzernden Ozean zu seiner Linken, der, wie ihm auffiel, extrem kabbelig geworden war. Das war noch untertrieben, denn die Wellen türmten sich zehn Meter hoch auf. Er rieb sich sein stoppliges Kinn und kaute auf seiner Zigarre. »Ich schlage vor«, sagte er, aber viel weiter kam er nicht, denn in diesem Moment schob sich etwas GIGANTISCHES in sein peripheres Blickfeld, und als er den Kopf drehte, um es sich anzusehen, klappte seine Kinnlade herunter, die Zigarre fiel auf die Konsole und hinterließ eine unordentliche Spur aus Asche.
    »Heilige Mutter Maria«, sagte Peterson mit weit aufgerissenen Augen und Händen, die auf AirScannern zitterten. »So was habe ich noch nie gesehen …«
    Kome schnappte sich die Komm, schickte SEND an alle Bomber und brüllte: »Ausweichmanöver, Ausweichmanöver!«
    Zu spät.
    Dex blickte auf den Lauf der FREUNDIN hinunter und wusste, dass er tot war. Er hatte Zi in seinem Kopf gehabt, er wusste, was sie anrichten konnte. Er kannte ihre … Amoralität? Schließlich war sie nichts weiter als ein KillChip. Eine AI, dazu konzipiert, für ihre Gebieter zu foltern und zu morden. Haha. Genau wie wir, dachte Dex und fragte sich, wie der Tod wohl sein würde. Gab es einen Himmel? Mit leuchtenden, geflügelten Androidenengeln? Ja, genau, du Wichser.
    Amba drückte auf den Abzug, und Dex wurde bewusst, dass er die Augen geschlossen hatte. Es gab einen Energiestoß, er spürte, wie die Hitze sein Gesicht versengte, und schnappte nach Luft. Reflexhaft hob er die Hände und presste sie an seine Brust, wo sich seiner Überzeugung nach ein klaffendes Loch befinden musste, aus dem seine Rippen hervorstachen.
    Aber da war kein Loch. Lediglich etwas Zartes driftete gegen sein Gesicht, als würde er durch einen sehr feinen Nieselregen laufen. Es drückte sich auf seine Lippen wie ein Kuss, streichelte sein Gesicht wie ein ungemein weicher Seidenschleier – und als er dann jählings die Augen öffnete, erkannte er, dass es sich um eine Wolke aus Blut handelte. Und Romeros Kopf war weg.
    Der große Körper sackte langsam in sich zusammen, wie ein Turm, dessen Fundamente weggesprengt wurden, und landete sachte auf dem Boden. Dex schaute hoch, schaute Amba an, und er sah, dass sie weinte. Das ergab keinen Sinn, keine Logik, und sie sah ihn nicht an, sondern ihr Blick ging ins Leere, an einen
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