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Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)
Autoren: Kathryn Taylor
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seiner Hand elektrisiert mich, macht mich völlig handlungsunfähig, und er nutzt meinen fehlenden Widerstand, zieht mich an sich und küsst mich.
    Die Welt dreht sich für einen Moment nicht mehr weiter, steht still, weil es wie ein Traum ist, wieder in Jonathans Armen zu liegen. Er schmeckt so gut, so vertraut, und ich möchte nicht denken, möchte mich nicht daran erinnern, dass es keine gute Idee ist, ihn überhaupt wieder in meine Nähe zu lassen. Aber zum Denken habe ich ohnehin keine Gelegenheit, denn Jonathan vertieft seinen Kuss, lässt mich spüren, wie sehr er mich begehrt, und für diesen einen schwachen Moment schmiege ich mich an ihn und ergebe mich dem Gefühl, das mich schon immer zu ihm hingezogen hat und das nach unserer langen Trennung viel stärker ist als jemals zuvor.
    Erst, als er seine Lippen wieder von meinen löst, komme ich zur Besinnung und versuche zu begreifen, was das alles zu bedeuten hat.
    »Du musst wieder mit zurückkommen«, sagt Jonathan ernst und küsst mich erneut. »Bitte, Grace, ich halte es ohne dich nicht mehr aus.«
    Es kostet mich total viel Kraft, aber ich schaffe es, die Hände gegen seine Brust zu stemmen und ihn ein Stück von mir wegzuschieben, damit ich wieder klar denken kann – in seinen Armen ist das unmöglich. Und es ist wichtig, dass ich das kann, weil ich so schon genug Schwierigkeiten habe, das alles zu verstehen.
    »Das ist nicht wahr«, sage ich und weiche seinem Blick nicht aus. »Du kommst sehr gut ohne mich aus. Denn während der vergangenen vier Wochen, in denen ich nichts – nichts! – von dir gehört habe, scheint es dir ja nichts ausgemacht zu haben, dass ich nicht da war.« Ich schüttele den Kopf und spüre Wut in mir aufsteigen, weil wir diese Diskussion auch schon in London hatten. »Wie lange willst du dieses Spielchen noch treiben, hm? Wie oft willst du mich noch aus deinem Leben streichen, nur um mich dann zurückzuholen, wenn du mich gerade mal wieder brauchst? Wenn dir endlich wieder einfällt, dass ich dir doch irgendwie fehle?«
    »Ich habe dich nicht aus meinem Leben gestrichen – du bist einfach gegangen«, widerspricht er mir.
    »Und du hast mich gehen lassen«, gebe ich zurück.
    Er schiebt sich die Hand durchs Haar und sieht mich auf eine so hilflose Art an, dass ihm mein Herz sofort wieder zufliegt. Aber das hat er schon mal so gemacht, damals, in der WG. Deshalb bleibe ich diesmal hart. Wenn er will, dass ich zurückkomme, dann muss er mich überzeugen – und dafür reicht ein lahmes »Ich will dich« diesmal definitiv nicht aus.
    »Ja, ich habe dich gehen lassen.« Jonathan hält meinen Blick fest, lässt mich sehen, wie es in ihm aussieht. »Weil ich dachte, dass ich dich aus meinem Leben streichen kann, Grace. Weil ich dachte, es wäre einfacher für mich, wenn du nicht mehr da bist. Weil ich nicht wusste, was es bedeutet, wenn ich dich verliere. Wenn du einfach weggehst und mich allein lässt.«
    Er zögert einen Moment, dann stößt er die Luft aus, und es klingt wie ein Seufzen. Ein sehr verzweifeltes Seufzen.
    »Hast du eigentlich irgendeine Ahnung, was für eine Scheißangst es mir macht, dass du mich so in der Hand hast? Dass mit dir alles steht und fällt? Seit du weg bist, kann ich nicht mehr richtig arbeiten und nicht mehr richtig schlafen, weil ich ständig an dich denken muss. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, wieder in den Club zu gehen, nur um mich abzulenken. Aber ich wusste, wie sinnlos das gewesen wäre. Ohne dich ist alles sinnlos.«
    Sein Geständnis ist entwaffnend, und als er wieder nach mir greift, lasse ich es zu, lege meine Wange an seine Brust und genieße es, wie fest er mich hält. So als wollte er mich tatsächlich nie mehr loslassen.
    »Du musst zurückkommen, Grace«, sagt er an meinem Haar, »Sarah hat mir schon angedroht, dass sie mir einen Anti-Aggressionstrainer besorgt, wenn es nicht bald besser wird mit mir, und ich glaube, sogar Catherine wäre sehr froh, wenn du wieder da wärst, weil ich in letzter Zeit so unausstehlich zu ihr bin.«
    Ich lächle schwach. »Oh, nein, da ist sie leidensfähig, glaub mir.«
    Er legt die Hände um meine Schultern und hält mich auf Armeslänge von sich weg. »Aber ich nicht, Grace«, sagt er hitzig. »Ich bin nicht mehr leidensfähig. Ich brauche dich.«
    Einen langen Moment sehe ich ihm in die Augen, sehe das Schimmern darin, auf das ich so gehofft und mit dem ich schon nicht mehr gerechnet hatte. Aber er muss es sagen. Ich will es hören.
    »Das
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