Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Entblößt: Roman (German Edition)
Autoren: Kathryn Taylor
Vom Netzwerk:
dass ich hier stehen bleibe und warte, obwohl sie Tausende von Kilometern entfernt in England auf einem Pferd sitzt? Hallo? Was glaubt sie denn …
    Ich kann den Gedanken nicht zu Ende denken, denn mein Herz setzt für eine Sekunde aus, und ich lasse das Handy sinken, während ich weiter auf die Schiebetüren des Ankunftsterminals starre, die sich gerade wieder geöffnet haben, um einen großen schwarzhaarigen Mann durchzulassen, der mit entschlossenen Schritten die Halle betritt und sich umsieht.
    Oh. Mein. Gott.
    Jonathan.

26
    Der Boden schwankt unter meinen Füßen. Jonathan, denke ich in einer Endlosschleife. Jonathan. Jonathan. Jonathan.
    Mein Herz kann sich einfach nicht beruhigen, schlägt jetzt in einem atemberaubenden Tempo, und meine Knie drohen immer noch nachzugeben, während ich ihn weiter anstarre, so als wäre er eine Erscheinung. Er sieht so atemberaubend gut aus mit seinen schwarzen Haaren und den leuchtend blauen Augen, aber anders als sonst trägt er zu seiner schwarzen Hose und der schwarzen Lederjacke diesmal kein schwarzes Hemd, sondern ein weißes. Sein Haar ist ein kleines bisschen länger, seit ich ihn zuletzt gesehen habe, und er streicht es sich aus der Stirn, während er sich weiter suchend umsieht.
    Ich hebe das Handy an mein Ohr und höre wieder Sarahs Stimme.
    »Grace, bist du noch da? Grace?«
    »Jonathan ist hier?«, frage ich, um mich zu vergewissern, dass ich nicht dabei bin durchzudrehen, und als ich sie erleichtert aufatmen höre, begreife ich plötzlich, wie das alles zusammenhängt. Deshalb hat sie sich gerade so merkwürdig aufgeführt. »Du wusstest, dass er kommt.« Es ist eine Feststellung, und sie macht sich gar nicht erst die Mühe, mir zu widersprechen.
    »Sei nett zu ihm, ja? Es geht ihm nicht so gut.« Irgendwie klingt sie sehr zufrieden, man hört das Lächeln in ihrer Stimme. »Ich melde mich später noch mal.«
    Es klickt in der Leitung, sie hat aufgelegt, und ich stecke das Handy wieder in meine Tasche, während ich weiter wie gebannt den Mann anstarre, den ich während der letzten vier Wochen so sehr vermisst habe, dass ich manchmal kaum noch wusste, wie ich es aushalten soll.
    Er hat mich neben der Säule noch nicht entdeckt, tut es jedoch eine Sekunde später, und als unsere Blicke sich begegnen, ist es, als würde ich aus großer Höhe fallen, so sehr zieht es in meinem Magen.
    Jonathans Augen leuchten auf, und er zögert nicht, kommt mit große Schritten auf mich zu, während ich ihm hilflos entgegensehe, unfähig, mich zu rühren.
    Atme, Grace, ermahne ich mich. Aber für so unwichtige Dinge wie Sauerstoffzufuhr scheint mein Gehirn gerade keine Kapazitäten frei zu haben.
    Dann ist er da, steht ganz dicht vor mir und sieht mich mit diesen blauen Augen an, die ich so absolut unwiderstehlich finde, dass ich mich frage, wie ich so lange darauf verzichten konnte, mich in ihnen zu verlieren. Der Ausdruck darin ist jedoch einer, den ich bis jetzt nur ganz selten darin erkannt habe. Er ist unsicher, denke ich erstaunt. Und er sieht wirklich elend aus, fällt mir jetzt auf, als ich ihn genauer betrachte, denn unter seinen Augen liegen dunkle Ringe, so als hätte er in letzter Zeit nicht viel geschlafen.
    »Grace«, sagt er mit rauer Stimme, und mehr ist nicht nötig, um meinen Körper so in Aufruhr zu versetzen, dass ich anfange zu zittern. Ich hasse es, dass er diese Wirkung auf mich hat, und ich trete hastig einen Schritt zurück, um ihm auszuweichen, als er die Hand nach mir ausstreckt.
    Erschrocken über meine Reaktion hält er inne und sieht mich an, die Hand noch in der Luft zwischen uns.
    »Was willst du, Jonathan?«, frage ich und staune, wie ruhig meine Stimme klingt, obwohl in mir gerade ein solcher Gefühlsorkan tobt.
    Er lässt die Hand wieder sinken. »Ich komme dich abholen«, sagt er und verwirrt mich damit endgültig. Was soll das alles? Ist er nur der Ersatz für Alex und Sarah?
    »Dann begleitest du mich nach New York?«
    »Nein.« Er macht eine Pause. »Ich nehme dich mit zurück nach London.«
    Ich habe absolut keine Ahnung, was das soll und was er vorhat, aber das geht auf gar keinen Fall. Deshalb schüttele ich nur vehement den Kopf und weiche noch weiter zurück, drehe mich schließlich um und laufe mit meiner Tasche über der Schulter in Richtung Ausgang.
    Ich komme jedoch nicht weit, denn fast sofort spüre ich Jonathans Hand auf meinem Arm. Er hält mich fest und zwingt mich, stehen zu bleiben, dreht mich wieder zu sich um. Die Berührung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher