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Collector

Collector

Titel: Collector
Autoren: Markus Heitz
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würden. Vorausgesetzt, sie erreichten den Angriffspunkt, bevor die Schlacht verloren und das Schwarze Loch entstanden war.
    Der Keeper stieß zu seinen Leuten und flog in den Hangar eines der Hough-Schiffe.
    Von nun an lag es nicht mehr in Kris' Hand. Besser gesagt: in Kris' Gedanken.
    Er hatte sich so sehr auf die Erklärung ihrer derzeitigen Lage und die Ängste der Menschheit vor der Vernichtung konzentriert, dass wenig Zeit geblieben war, etwas über die Rasse der Keepers und Collectors selbst in Erfahrung zu bringen. Er wusste nach wie vor nicht, was in den Rüstungen steckte, wo sie herkamen, wie sie lebten ...
    Das hole ich nach, sobald die Schlacht geschlagen ist. Kris atmete tief durch. Sie hatten mit dem Keeper abgemacht, dass er ihnen ein Lichtzeichen geben sollte: dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz - SOS - Save Our Souls. Genau das würden die Fremden tun: die Menschen retten. »Sagen Sie der Ortungsstation, dass sie das Schiff nicht aus den Augen lassen sollen.«
    »Ich weiß, Mister Lyssander. Das SOS-Signal«, erwiderte Laroux und strich sich durch die blonden Haare. »Danach sende ich ihnen die Koordinaten, an denen die Collies versuchen, ein Schwarzes Loch zu errichten.« Sie sah nachdenklich aus.
    »Was ist? Alles läuft doch gut, Kommandantin.«
    »Die Jeton ist zu langsam. Ich habe es nochmals durchrechnen lassen. Wir gelangen mit der Jeton einen Tag zu spät ans Ziel. Einen Tag nach Angriffsbeginn. Aber wir müssen der VHR irgendwie mitteilen, dass es die Guten sind, wie Sie sagten, die zur Rettung kommen. Sonst geht es schief. Sie sind durch die Ortungssysteme nicht voneinander zu unterscheiden.«
    »Ich habe mit dem Keeper vereinbart, dass sie eine Botschaft in Wiederholungsschleife senden. Meine Stimme mit dem Satz: >Wir sind keine Collectors und kämpfen für die VHR! Nicht angreifen!< sollte helfen, dass sie nicht sofort beschossen werden. Aber es ist ihnen klar, dass sie Gefahr laufen, aus einem verständlichen Irrtum heraus angegriffen zu werden. Für den Fall werden sie sich verteidigen. Und zwar so, dass es möglichst wenig Verluste gibt.« Er nickte. »Außerdem bin ich auch noch dabei.«
    Laroux wirkte nicht überzeugt. »Das Beste hoffen, das Schlimmste annehmen«, murmelte sie. »Oh, man hat uns die Lichtzeichen gesendet.« Sie tippte auf dem Pad herum. »Habe auf der von Ihnen angegebenen Frequenz die Sprungkoordinaten übermittelt. T minus fünfzehn Minuten.«
    Kris packte Fayes Hand fester. »Es ist so weit. Gehen wir an Bord.« Er salutierte zu Laroux hinüber, die den Gruß erwiderte. »Erbitte die Erlaubnis...«
    »Verschwinden Sie, Mister Lyssander«, würgte sie ihn ab. »Sie sind Zivilist und Miss Durrick ist eine Justifierin.« Sie lächelte. »Alles Gute. Halten Sie mit der Cortés die Stellung, bis wir kommen.«
    Er lief los, Faye eilte neben ihm her. Gemeinsam betraten sie den Fahrstuhl, der sie ins Jägerdeck brachte.
    Kaum schlossen sich die Türen, drückte Faye sich an ihn und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, den Kris erwiderte. Atemlos ließen sie voneinander ab, als die Kabine anhielt.
    »Wow«, sagte er heiser. »Was wird das erst, wenn wir im Bett landen?« Alles fühlte sich anders mit ihr an. Besser. Richtig.
    »Guter Sex?«, gab sie grinsend zurück und streichelte sein Gesicht. »Los. 23 ist bestimmt schon ungeduldig.«
    Sie liefen den kurzen Gang entlang, der vor einer gewaltigen Schleuse endete.
    Das Verschlusslicht leuchtete rot, das Schott war arretiert.
    Faye verzog den Mund. »Ist das sein schräger Sinn für Humor?«
    Kris runzelte die Stirn und hob das Kom-Gerät. »Lyssander ruft die Cortés. 23, mach das Schott auf. Faye und ich wollen rein.«
    Er bekam keine Antwort.
    Sie stupste ihn an und zeigte auf den kleinen Monitor mit den Statusmeldungen. Darauf stand zu lesen: »Eintritt nicht möglich. Haupttor des Flugdecks geöffnet.«
    Die beiden schlossen ihre Raumanzughelme.
    Was macht er da? Hatte Kris dem zerrütteten Verstand durch die Übersetzungstätigkeit den Rest gegeben?
    »23!«, schrie er in sein Kom, obwohl er wusste, dass es keinen Unterschied machte, wie laut oder leise er sprach. »23, komm zurück!«
    Laroux meldete sich bei Faye. »Soeben hat die Cortés die Jeton verlassen. Können Sie mir sagen, wieso ich Sie zwei trotzdem auf meinem Monitor vor der Schleuse zum Flugdeck sehe?«
    »Nein, kann sie nicht!«, rief Kris von der Seite.
    »Mister Lyssander«, kam plötzlich eine elektronisch verzerrte Frauenstimme aus seinem
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