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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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erledigt.
    „Siehst du, was Stress mit einem anstellt?“, fragte er den Papagei. „Du isst nicht mehr, du schläfst nicht mehr, und ehe du dich’s versiehst, lässt du dich auf Sachen ein, die du normalerweise nie machen würdest.“
    Wie zum Beispiel einen Brunch und eine einwöchige Reise mit einer Fremden. „Dann küsst du eine Frau, die keine Cops mag, nur um sie zu ärgern, und dabei verlierst du deinen Verstand. Halt dich fern von Frauen, Pat. Das rate ich dir dringend.“
    Pat ignorierte ihn, denn er war damit beschäftigt, sein Gefieder zu putzen. Erst jetzt kam Tristan der Gedanke, dass Pat womöglich ein weiblicher Papagei war – was bedeutete, dass er sich seit dem zarten Alter von neun Jahren mit seinen größten Geheimnissen und kühnsten Fantasien einem Mädchen anvertraut hatte.
    „ Patricia ?“
    Pat hielt mitten im Putzen inne und sah ihn mit einem Auge an. „Halleluja, Bruder!“
    Ja, eindeutig weiblich. Wie konnte ihm das entgangen sein? Plötzlich schien Tristans Welt aus den Fugen geraten, nichts schien mehr wie zuvor.
    Er hatte sich auf die Tour gefreut. Opale, Saphire, weite Landstraßen und die Gesellschaft einer wunderschönen Frau mit einem frechen Mundwerk und einem offenen Lächeln – all das war ihm wie eine willkommene Abwechslung vorgekommen. Er hatte sogar absichtlich das Knistern zwischen ihm und der Elfe genutzt. Schließlich war er auch bloß ein Mensch.
    Aber wie leichtsinnig war er gewesen! Was er für eine angenehme Ablenkung hielt, konnte allzu schnell weit mehr werden.
    Und sie hatte etwas gegen seinen Beruf, was nicht gut war, da er im Moment selbst damit haderte.
    Außerdem lebte er in London, in einer Dreizimmerwohnung mitten in der Stadt, wo es kaum Luft zum Atmen gab. Sollte er seinen Job dort aufgeben, würde ihn nichts mehr in London halten. Er könnte überall hingehen, alles Mögliche machen. Selbst nach Hause zurückkehren könnte er.
    Wäre da nicht die entsetzliche Angst, sich in eine Frau zu verlieben und sie dann zu verlieren.
    Und diese Angst saß viel zu tief, als dass er sie jemals überwinden würde. Den genauen Grund dafür kannte er nicht, aber er vermutete, dass er nie verwunden hatte, seine Mutter sterben zu sehen und danach mitzuerleben, wie sein Vater an dem Verlust zerbrach.
    Natürlich hatte sein Vater weitergelebt und – gearbeitet, wie sie alle, und dennoch war offensichtlich, wie schmerzlich er seine Mutter vermisste.
    Dann hatte sein Bruder Jake jung geheiratet und um sein Glück mit Jianna gekämpft – bis sie ihn sechs Monate nach der Hochzeit verließ. Die niedliche, liebenswerte Jianna, die sie schon ein Leben lang kannten, war einfach auf und davon und nahm das Beste von Jake mit.
    Tristan mochte Frauen. Er mochte warmherzige, kluge Frauen, die einen Mann zum Lachen brachten. Er mochte strenge, ernste Frauen, die wussten, was sie wollten, und sich für ihre Ziele einsetzten. Er mochte sie alle, war gern mit ihnen zusammen und schlief gern mit ihnen. Nur zu nahe kommen sollten sie ihm nicht.
    Bei Erin war das anders. Wenn er sie ansah, regte sich etwas in ihm, das er nicht zuordnen konnte. Aber es war stark genug, um seiner alten, steten Gefährtin – der Angst – mächtig ins Gehege zu kommen.
    Auf jeden Fall war es keine Liebe. Verlangen vielleicht, von der Sorte, die schmerzlich und unstillbar scheint. Liebe hingegen kam für ihn nicht infrage, und er war entschlossen, jeder Regung zu widerstehen, die in diese Richtung ging.
    All dies sagte er sich, während sein Herz zitterte.

    Erin konnte nicht schlafen. Die Erinnerung an Tristans Kuss und die Sorge um das, was er beruflich machte, rumorten in ihrem Kopf und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Er war der falsche Mann für sie, ganz gleich, was ihre Mutter dachte. Lillian irrte sich. Er war zu stark, zu faszinierend, zu … beunruhigend.
    Und er küsste himmlisch.
    Sie sah auf die Uhr. Es war kurz vor Mitternacht. Vielleicht sollte sie ihn anrufen und ihm sagen, dass sie es sich anders überlegt hatte und ihn doch nicht brauchte. Schließlich war sie eine erwachsene Frau, noch dazu eine kluge.
    Und es war weitaus ungefährlicher, allein loszufahren und ihr Glück zu versuchen, als ihr Herz an jemanden wie Tristan Bennett zu verlieren.
    Nein. Er hatte müde ausgesehen, also war es zu spät, um ihn anzurufen. Vielleicht schlief er in diesem Moment zum ersten Mal seit Wochen tief und fest. Ganz abgesehen davon hatte sie nicht einmal seine Telefonnummer.
    Sie sollte jetzt auch
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