Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
das, was hier gerade geschah, wäre, dass dieser Echoimpuls ihn mit einer Art … Traktorstrahl eingefangen hatte, und das hätte mehr als nur einen Quantensprung auf dem Gebiet der angewandten Physik, wie diese auf der Erde bekannt war, bedeutet. Er ließ sich nicht dazu herab, Worte wie ›unmöglich‹ oder ›unglaublich‹ hervorzustoßen, denn es war ja nur zu offensichtlich, dass es eben sehr wohl möglich war. Dank einer unvorstellbaren Laune des Schicksals war genau in dem Augenblick ›Irgendjemand‹ die Menschheit besuchen gekommen, als die sich darauf vorbereitete, selbst in die Tiefen des Alls vorzustoßen.
    Doch wer auch immer dieser ›Irgendjemand‹ sein mochte: MacIntyre konnte einfach nicht glauben, dass er ausgerechnet in dem Moment auftauchte, da er, Colin MacIntyre, sich auf der Rückseite des Mondes befand, ausgerechnet dort, wo gerade jegliche Möglichkeiten der Kommunikation unterbrochen waren. Sie mussten auf ihn gewartet haben, oder auf jemanden wie ihn , also mussten sie die Erde bereits seit geraumer Zeit beobachtet haben. Doch wenn dem so war, dann hätten sie auch reichlich Zeit gehabt, ihre eigene Anwesenheit kundzutun – und sämtliche Kommunikationssysteme der Erde zu überwachen. Also war davon auszugehen, dass sie zwar wussten, wie man mit ihm in Kontakt hätte treten können, sie aber bewusst darauf verzichtet hatten, und das wiederum ließ eine ganze Menge an Vermutungen zu, und nicht eine davon klang sonderlich angenehm. Der springende Punkt jedoch war, dass sie offensichtlich beabsichtigten, ihn aufzulesen, komplett mit seiner Beagle und allem, was noch dazugehörte, wobei sie irgendwelche eigenen Ziele verfolgten; und Colin MacIntyre hatte nicht die Absicht, sich auflesen zu lassen, wenn er das irgendwie verhindern konnte.
    Die ausgiebigen Einsatzbesprechungen zur Prometheus-Mission, in denen es um potentielle Erstkontakte gegangen war, schossen ihm durch den Kopf, vor allem der ausdrückliche Befehl, auf jegliche Form feindseliger Handlungen zu verzichten; doch es war etwas völlig anderes, ob man sich selbst als ›entbehrlich‹ einstufte, wenn es darum ging, eine Form der Kommunikation mit irgendwelchen Außerirdischen zu finden, die zu besuchen man sich ohnehin vorgenommen hatte, oder ob genau diese Außerirdischen plötzlich ins System hereingeschneit kamen und anfingen, einen wie einen Fisch an der Angel einzuholen!
    Colins Miene versteinerte, und er ließ die Plastikabdeckung des Bedienfeldes aufschnappen. Einige hatten beunruhigt die Hände gerungen, als es darum gegangen war, ob ein ›friedliches‹ interstellares Sondenschiff mit Waffen hatte ausgestattet werden sollen; doch das Militär, aus dessen Reihen ein Großteil der Piloten stammten, hatte in dieser Hinsicht das letzte Wort gehabt, und nun dankte MacIntyre lautlos dafür, dass dies hier ein Trainingsflug mit voller Ausrüstung war, als sich nun seine Waffensysteme aktivierten. Er gab die Zielkoordinaten aus seinem Radar ein und streckte bereits die Finger nach dem Feuerknopf aus, da hielt er plötzlich inne. Sie hatten nicht versucht, Funkkontakt mit ihm aufzunehmen, aber das Gleiche galt eben auch für ihn selbst.
    »Unbekanntes Raumschiff, hier spricht NASA Papa-Mike One-X-Ray«, sagte er laut und deutlich in sein Mikrophon. »Geben Sie mein Schiff frei und ziehen Sie sich zurück!«
    Er erhielt keine Antwort, und nun bedachte er das Signal auf seinem Display mit einem finsteren Blick.
    »Geben Sie mein Schiff frei, oder ich werde das Feuer eröffnen!«
    Immer noch keine Antwort. Er presste die Lippen zusammen. Also gut! Wenn diese Dreckskerle nicht einmal reden wollten …
    Drei kleine, leistungsstarke Raketen jagten von der Beagle davon. Es waren keine Nukleargeschosse, doch jedes einzelne war mit einem Dreihundert-Kilogramm-Gefechtskopf ausgestattet, und sie hatten ihr Ziel optimal erfasst. MacIntyre verfolgte ihren Kurs auf dem Radarschirm.
    Und es geschah absolut nichts.
    Commander MacIntyre sackte in seinem Beschleunigungssessel noch tiefer in sich zusammen. Diese Geschosse waren nicht durch wie auch immer geartete elektronische Gegenmaßnahmen abgelenkt worden, und sie waren auch nicht kurz vor dem Ziel explodiert. Sie waren einfach nur … verschwunden, und was das bedeutete, das war … verstörend. Zutiefst verstörend.
    Colin deaktivierte seinen Antrieb. Es war ja völlig sinnlos, hier Treibstoff zu verschwenden, und er und seine Häscher würden sowieso bald den Funkhorizont von Heinlein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher