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Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer

Titel: Colin-Saga 01 - Der Mond der Meuterer
Autoren: David Weber
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Loyalität dem Imperium gegenüber erklärt hatten, war Colin recht zuversichtlich, sie auf der Erde zurücklassen zu können. Horus würde sie gewiss mit Argusaugen beobachten, und zugleich hatte er auf diese Weise einen Grundstock erfahrener, mit allen Implantaten ausgestatteter Imperialer, um zunächst einmal alles ans Laufen zu bringen, während die medizinischen Anlagen der verstorbenen Inanna damit begannen, die ersten auf Terra geborenen Verteidiger ihres Heimatplaneten mit Biotechnik zu versorgen.
    Doch damit blieben immer noch dreihundert Imperiale übrig, die sich entweder aus freien Stücken zu Anu bekannten oder bei dem Lügendetektortest versagt hatten; sie alle waren zumindest der Meuterei und des mehrfachen Mordes schuldig. Das Gesetz des Imperiums kannte bei derartigen Verbrechen nur ein Strafmaß, und Colin hatte sich geweigert, sie zu begnadigen. Es hatte fast eine Woche gedauert, bis alle Hinrichtungen vollstreckt waren.
    Das war seine schlimmste Entscheidung bisher gewesen, doch er hatte sie gefällt. Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben … und tief in seinem Innersten wusste er auch, dass das Exempel, das er hier statuiert hatte, den anderen zugleich eine Warnung sein würde, Terrageborenen wie Imperialen gleichermaßen.
    Also ging es jetzt los. Die Dahak war hoffnungslos unterbesetzt, doch wenigstens hatte das Schiff wieder eine Besatzung. Die Überlebenden aus Hector MacMahans Angriffstrupp, die vierzehn imperialen Kinder der Nergal , die überlebt hatten, und die probeweise rehabilitierten Meuterer stellten die Kernmannschaft, doch man hatte diese ein wenig erweitert. Ein ernst zu nehmender Teil des USFC und des SAS, die gesamte Zweite Marine-Division der Vereinigten Staaten, die neunzehnte Fallschirmjäger-Division Russlands, die Erste Panzerdivision aus Deutschland und die japanische Sendai-Division gehörten jetzt zur Besatzung ebenso wie mehrere Tausend handverlesene Angehörige der Luftstreitkräfte oder des Heeres aus der ganzen Welt. Insgesamt kam die Besatzung der Dahak damit auf kaum einhunderttausend Mann, doch da sie genügend Schiffe der Parasiten -Klasse zurückgelassen hatten, musste das ausreichen. Natürlich hatten sie in dem riesigen Schiff jetzt mehr als genug Platz, aber hätten sie noch mehr Terrageborene an Bord genommen, so hätte das vielleicht sogar die Dahak überfordert. Schließlich mussten alle noch mit entsprechenden biotechnischen Erweiterungen ausgestattet und hinreichend ausgebildet werden, bevor sie die Grenzgebiete des Imperiums erreichten.
    »Ja, wir brechen dann wohl jetzt auf«, meinte Colin und riss sich aus seinen Gedanken. Er streckte die Hand aus, um sich von den drei Militärs zu verabschieden, und lächelte Marschall Chernikov an. »Ich denke, mein neuer Chefingenieur wird oft an Sie denken, Sir«, sagte er.
    »Ihr Chefingenieur mit zwei gesunden Armen, Genosse Gouverneur«, gab Chernikov warmherzig zurück. »Selbst seine Mutter ist der Ansicht, dass seine vorübergehende Abwesenheit kein zu hoher Preis dafür ist.«
    »Das beruhigt mich«, erwiderte Colin. Dann wandte er sich an Gerald Hatcher. »Das mit Hector tut mir Leid, aber ich brauche einen guten Offizier für die Einsatzzentrale.«
    »Den haben Sie, Herr Gouverneur«, gab Hatcher zurück.
    »Aber lassen Sie den Mann nicht aus den Augen! Immer, wenn es besonders brenzlig wird, verschwindet er einfach!«
    Colin lachte und ergriff dann die Hand von Sir Amesbury.
    »Es tut mir Leid, dass sich so viele vom SAS mit mir auf- und davonmachen, Sir Frederick. Ich hoffe, Sie werden sie nicht brauchen.«
    »Das sind gute Burschen«, bemerkte Sir Frederick, »aber wir werden schon klarkommen. Außerdem: Sollte es tatsächlich irgendwann einmal brenzlig werden, dann werden meine Jungs sie da bestimmt wieder rausboxen – selbst wenn Hector das Kommando hat.«
    Colin lächelte und streckte Horus die Hand entgegen. Der alte Imperiale blickte ihn einen Augenblick lang nur an, dann trat er auf ihn zu und schloss ihn in die Arme, umarmte ihn so fest, dass trotz aller Biomechanik Colins Rippen knackten. Die Augen des alten Mannes glänzten, und Colin wusste, dass auch ihm im Augenblick die Augen überliefen.
    »Pass auf dich auf, Horus!«, brachte er schließlich heraus, und seine Stimme war sehr heiser.
    »Mache ich. Und du und 'Tanni, ihr passt gut aufeinander auf!« Horus drückte ihn ein letztes Mal, dann richtete er sich auf, die Hände auf Colins Schultern gelegt. »Wir werden auch gut auf Ihren
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