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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman
Autoren: Beltz & Gelberg
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dann zu lauter kleinen Zöpfchen flechten. Sie würde mir Verhütungstipps geben und vielleicht manchmal, wenn wir richtig albern wären, geheime Sexualpraktiken verraten, über die sie damals in schmutzigen Büchern gelesen hatte, als sie so alt war wie ich.
    Daniel ist zehn Jahre älter als ich. Wenn er mich kennen würde, würde er mich beschützen und mich immer »Kleine« nennen. Er würde mir das Haar zerzausen, mir den Rücken tätscheln und mich an Thanksgiving immer als Erste für seine Touch-Footballmannschaft auswählen. Seine Freunde bekämen von ihm ein stranges »Eh-eeh« zu hören, wenn sie mich beäugen würden. Daniel hätte Justin ordentlich verdroschen, weil er mich in Schwierigkeiten gebracht hatte. Ich hätte mich an seiner Schulter ausheulen können, nachdem ich aus dem Krankenhaus kam, und er hätte mir später Dunkin’ Donuts in mein Zimmer gebracht und versprochen, die Sache nicht weiterzuerzählen.

Kapitel 6
    Shrimp , Sugar Pie und ich haben beschlossen, mit Ingwerbrötchen einen Ausflug zu machen. Java der Hutt muss natürlich arbeiten, dafür gibt er uns seinen coolen neuen VW Käfer. Javas Käfer ist leuchtend rot und die Innenausstattung ist aus schwarzem Leder. Er sieht genau wie ein Marienkäfer aus.
    Wir fahren nach Santa Cruz. Shrimp will surfen und Sugar Pie und ich werden mit Ingwerbrötchen einen Spaziergang auf der Strandpromenade machen.
    Nancy ist an die Decke gegangen, als ich ihr sagte, dass ich den Sonntag mit Shrimp und Sugar Pie verbringen würde.
    »Aber das ist doch unser Familientag«, wimmerte sie. »Dad hat versprochen, sein Handy auszuschalten und das Büro zu vergessen. Wir wollten mit dir und den Kindern in die Museen im Park und danach Eis essen gehen.«
    »Oh, dürfen wir wirklich ?«, sagte ich, wobei ich versuchte, genau wie ein Kind der Trapp-Familie aus The Sound of Music zu klingen.
    Ich hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, da Nancys schneeweißes Gesicht auf einmal sehr niedergeschmettert aussah. Dann schoss sie zurück: »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du um Erlaubnis gebeten hättest, den Tag mit diesem Jungen zu verbringen.« Sie weigerte sich, diesen Jungen Shrimp zu nennen. Ich sagte ihr, dass dieser Junge auch auf seinen zweiten Vornamen, Flash, hört. Sie bleibt bei dieser Junge .
    »Ich habe dich letzte Woche gefragt, bevor du mit den anderen Ballett-Mamas Tee getrunken hast!« In Wirklichkeit hatte ich nie gefragt. Ich hatte daran gedacht, als die Mamas der Freunde meiner kleinen Schwester hier waren, aber ich habe es nicht getan. Doch da Nancy mir erfahrungsgemäß nicht so aufmerksam zuhört, wenn sie vor ihren hochtrabenden Schickimicki-Freundinnen mit dem Haus protzt, wusste ich, dass ich mit der Lüge davonkommen würde.
    »Na schön, Cyd Charisse, das ist in Ordnung, geh nur. Ich musste zwar unsere sämtlichen Terminkalender umstellen, damit wir mal einen Tag als Familie zusammen verbringen können, aber geh du nur mit diesem Jungen aus«, fuhr Nancy mich an. Aus den Augenwinkeln sah ich Leila, die ein paar Blumen ordnete. Sie schüttelte den Kopf darüber, dass Nancy mich damit durchkommen ließ.
    Als ich gehen wollte, hielt mich Nancy an der großen Glastür auf. Ihr Make-up um die Augen sah aus, als wäre es von Tränen verschmiert, was für Nancy ungewöhnlich war. Sie sieht immer tadellos blond und perfekt aus.
    »Warum hasst du mich?«, fragte sie.
    Bei dieser Frage blieb mein Herz fast stehen.
    »Warum hasst du mich ?«, antwortete ich.
    Ich stürmte aus dem Haus, da ich das Gefühl hatte, ich sollte das nach so einer Bemerkung tun. Aber eigentlich war ich die ganze Fahrt nach Santa Cruz über sehr still und traurig. Meine Laune besserte sich noch nicht mal, als Sugar Pie sich mit mir ihren geheimen Schokoladenvorrat teilte.
    »Du bist ein sehr verwöhntes Kind, Miss Schmoll«, rief mir Sugar Pie vom Rücksitz des Käfers zu, als wir ungefähr die Hälfte der Strecke nach Santa Cruz hinter uns hatten. Sie reichte mir einen Karamell-Miniriegel, um mir zu zeigen, dass die Bemerkung nett gemeint war. Sugar und ich essen Süßigkeiten am liebsten in Miniformat, bis auf Nestlé-Crunch-Riegel. Die sind unserer Meinung nach viel zu lecker-schmecker-schmackofatz, als dass man sie in Miniformat essen könnte. Nestlé-Crunch-Riegel essen wir am liebsten in Kingsize.
    »Bin ich nicht!«, sagte ich. Ich aß den Karamell-Miniriegel nicht. Dass ich als verwöhnt bezeichnet wurde, ließ mich von trauriger Stimmung in absolut schlechte
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