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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth
Autoren: Paul Preuss
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rufen, eine Warnung.
    Aber als sich die Dunkelheit über ihr schloß, blieb nur noch ein einziges Bild, ein Bild von einem gelb-weiß-roten, brodelnden Wolkenstrudel, der groß genug war, einen ganzen Planeten zu verschlingen. Dann verließ sie ihren Körper und fiel endlos in die Tiefe …
     
    Blake durfte nicht sehen, was mit ihr geschah. Die Ärzte hielten ihn für zu zimperlich und verdeckten Spartas Körper vom Hals abwärts mit einem Vorhang aus Stoff.
    Der Eingriff war schnell und unblutig. Das Mikrotomskalpell betäubte die Wundränder beim Schnitt durch Haut, Muskeln und Bindegewebe. Man hatte Sparta vom Brustbein bis zum Nabel geöffnet.
    »Was in aller Welt ist das?« murmelte der junge Chirurg ärgerlich. Seine Stimme klang gedämpft unter seinem sterilen Folienanzug. Er bemerkte, wie sein Assistent Blake einen nervösen Blick zuwarf. Mürrisch sagte er. »Biopsie. Ich will wissen, was das ist, bevor wir die Wunde verschließen.«
    Auf seine knappe Anweisung hin wurde die Wunde mit Klammern geweitet und offengehalten, und er machte sich mit Skalpell, Schere und Zange darin zu schaffen. Er schnitt schnell und präzise, um Blutgefäße und Organe herum und entfernte, was er von dem schlüpfrigen, silbernen Gewebe erreichen konnte.
    Mehrere Schichten der Substanz lagen schillernd und zitternd auf dem Tablett wie eine gestrandete Qualle.
    Als der Chirurg endlich auch den letzten erreichbaren Rest unter Spartas Zwerchfell herausgeschnitten hatte, war der Techniker mit seiner Laser-Spektralanalyse fertig und hatte bereits eine Computergrafik erstellt. Die Substanz bestand aus einem langkettigen, leitenden Polymer. Weder der Techniker noch der Chirurg hatten je etwas Vergleichbares gesehen.
    »Also gut, ich denke, wir sollten die Wunde schließen. Zumindest fürs erste. Ich will, daß diese Frau unter ständiger Beobachtung bleibt, bis wir wissen, was das Forschungskomitee davon hält.«
    Mit speziellen Instrumenten wurden nun die durchtrennten Blutgefäße und Nerven vernäht, die Haut versiegelt und das Gewebe mit Wachstumsfaktoren behandelt, die innerhalb weniger Wochen alle Narben verschwinden lassen würden.
    Blake lief neben dem Bett her und hielt immer noch ihre Hand, als sie sie aus dem Operationssaal rollten.
     
    Auf der Galerie über dem Operationssaal stand ein Mann in der Dunkelheit und blickte durch das Glasdach nach unten. In seinem sonnengebräunten Gesicht funkelten blaue Augen, und sein graues Haar war millimeterkurz geschnitten. Er trug die dunkelblaue Uniform eines leitenden Commanders der Raumkontrollbehörde. Er hatte nicht viele Orden über seiner Brusttasche, aber die, die er trug, bezeugten seinen außergewöhnlichen Mut und sein todsicheres Können.
    Der Commander wandte sich an einen Offizier, der hinter ihm noch tiefer im Schatten stand. »Besorgen Sie mir den Computerausdruck, dann löschen Sie den Speicher des Computers. Diese Informationen darf kein Krankenhauskomitee zu Gesicht bekommen«, sagte er mit rauher Stimme.
    »Und was ist mit den Ärzten, die sie operiert haben, Sir?«
    »Erklären Sie es ihnen, Sharansky.«
    »Sie wissen, wie Ärzte sind, Sir. Besonders die jungen.«
    Das wußte er allerdings. Chirurgen wie dieser junge Arzt hatten ihm mehr als einmal das Leben gerettet. Als Gegenleistung verlangten sie nichts weiter, als daß man sie anbetete. »Versuchen Sie es zuerst mit einer Erklärung. Wenn sie nicht begreifen, worum es geht …« Er sprach nicht weiter.
    Sharansky schwieg eine Weile, bevor sie sagte. »Verstanden, Sir.«
    »Das hoffe ich für Sie. Sollten Sie wirklich so weit gehen müssen, achten sie auf die Dosierung«, brummte er. »Wir wollen nicht, daß sie vollständig ihre Fähigkeiten vergessen.«
    »In Ordnung, Sir. Und Inspektor Troy, Sir?«
    »Wir holen sie heute nacht hier raus.«
    »Und Mr. Redfield, Sir?«
    Der Commander seufzte. »Sharansky, wenn ich an Ihrem Vetter Proboda keinen Narren gefressen hätte, würde ich sie für diesen dummen Einfall glatt rausschmeißen. Vic ist vielleicht nicht gerade der Hellste, aber er ist ein Held, was man von Ihnen nicht behaupten kann.«
    »Sir! Ich weiß nicht, ob ›dumm‹ das richtige Wort ist. Ich würde es eher als Fehleinschätzung …«
    »Unsinn. Sie können den Mann nicht ausstehen, genausowenig, wie Sie die Gewerkschaften ausstehen können. Sie hatten drei IDs in der Tasche und haben ihm ausgerechnet den gegeben, der ihn in Schwierigkeiten bringen würde.«
    Sie nahm eine strammere Haltung an. »Ich
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