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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth
Autoren: Paul Preuss
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Wirtschaft – ganz zu schweigen von der Ökologie – einer solchen Mikrozivilisation aussehen könnte, entzieht sich jeder Vorstellungskraft. Wieder einmal, fürchte ich, hatte ERB seine Hausaufgaben nicht gemacht. [2] Nichtsdestotrotz kam Phobos einmal auf recht spektakuläre Weise auf die Tagesordnung der SET (Search for Extra-Terrestrial Intelligence). Damals in den Sechzigern kam der russische Astrophysiker Iosef Shkovskii – der Öffentlichkeit bestens bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Carl Sagan an dem geheiligten Buch der SETI Intelligence in the Universe (1966) – zu einem bemerkenswerten Einfall im Zusammenhang mit der längst bekannten Beobachtung, daß er allmählich auf den Mars zufällt.
    Ich war nie darüber im klaren, wie ernst Iosef seine Theorie meinte, schließlich hatte er einen bemerkenswerten Sinn für Humor – den er auch brauchte, um als jüdischer Wissenschaftler in der Stalin-Ära (und noch lange danach) zu überleben. Seine Theorie lautete jedenfalls wie folgt:
    Das langsame Herabsinken von Phobos geht auf das gleiche Phänomen zurück, das auch künstliche, erdnahe Satelliten schließlich wieder auf die Erde zurückbringt, nämlich den Bremseffekt der Atmosphäre. Ein aus dichtem Material hergestellter Satellit wird länger überleben; ist sein Verhältnis von Masse zu Volumen ungünstiger, wird er schneller wieder nach unten geholt, wie vom ECHO-Ballon und später vom SKYLAB demonstriert wurde, das im wesentlichen aus einem leeren Tank bestand.
    Ausgehend von den Widerstandwerten kam Iosef zu dem Ergebnis, die Dichte von Phobos müsse erheblich geringer sein als die von Wasser. Das konnte nur bedeuten, daß er hohl war …
    Nun schien es sehr unwahrscheinlich, daß die Natur in der Lage sein sollte, eine hohle Welt von gut zehn Kilometern Durchmesser zu erschaffen. Phobos mußte daher eine Raumstation sein, die vermutlich von Marsianern konstruiert worden war. Aus diesem Grund, fügte ein Wissenschaftler hinzu, seien sie auch nicht mehr da. Sie waren beim Bau der Station pleite gegangen.
    Die Viking-Fotos beweisen jedoch, daß Phobos unzweifelhaft natürlichen Ursprungs ist, auch wenn seine Oberfläche einige Eigenarten aufweist. Ein Großteil ist mit parallelen Rillen von mehreren hundert Metern Breite durchzogen, so daß er wie ein gepflügtes Feld in riesiger Vergrößerung wirkt.
    Mir fällt dabei immer wieder ein, daß der italienische Astronom Schiaparelli bei seiner Entdeckung von ›Rillen‹ auf dem Mars unglücklicherweise den Ausdruck ›Kanäle‹ gewählt hat. Wenn er wüßte, wieviel Ärger diese falsche Bezeichnung erzeugt hat – und wie gekränkt Percival Lowell gewesen wäre, hätte er erfahren, daß seine geliebten Kanäle jetzt nicht etwa auf dem Mars, sondern auf dem winzigen Phobos aufgetaucht sind.
    Arthur C. Clarke
    Colombo, Juni 1988
     
    P.S.: Wie ich gerade hörte, ging Phobos I auf halbem Wege verloren. Man hatte ihm falsche Instruktionen gesandt, durch die er sich endgültig und ohne Hoffnung auf Wiederinbetriebnahme abgeschaltet hat. Der betroffene Programmierer tut mir sehr leid. Er ist jetzt dem Zorn seiner Kollegen ausgesetzt, die Jahre ihres Lebenswerks verloren haben.
    Wie es der Zufall will, geschah mit Mariner I etwas Ähnliches. Sie war die erste einer Reihe von amerikanischen Sonden, die später Venus, Merkur und Mars erkundeten. Sie ging kurz nach dem Start verloren, weil ein einziges Komma in einer Programmierzeile vergessen worden war.
    Ich drücke die Daumen für Phobos II. Ich bin sehr froh, daß ich über diese Apparate nur zu schreiben brauche und nicht dafür sorgen muß, daß sie tatsächlich funktionieren.
    Colombo, 10. Oktober, 1988

INFOPACK
TECHNISCHE ENTWÜRFE
     
     
    Auf den folgenden Seiten finden sich Computergrafiken einiger Gebäude und Maschinen, die in Das Mars-Labyrinth eine Rolle spielen:
     
    Seite 2: Marslaster; schwere Transportzugmaschine für offenes Gelände, H202 Turbinen; Sitze; Trittbretter, Treibstofftanks; Spindel/Radiator; Auspuff; Hauptturbinen, Antriebswelle.
     
    Seite 3: Kabine/Traktor Gesamtansicht; Chassis, Starkstromaggregat; Getriebe; Federung.
     
    Seite 4: hinteres Laufrad; Turbinen; Antriebswelle für Hänger; Hauptgetriebe; Federung/Antriebswelle; Treibstofftanks; Ersatzgetriebe; Werkzeugkasten; Leiter, Kabinentür; Sitze, Winde; Scheinwerfer, vorderes Laufrad.
     
    Seite 5: Auspuff; Spindel/Radiator; Hauptturbinen; Antriebswelle für hohe Drehzahlen; Turbine.
     
    Seite 6: Rathaus;
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