Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin
Autoren: Paul Preuss
Vom Netzwerk:
bis jetzt noch keine Gelegenheit, mich umzukleiden.«
    »Du meine Güte, war das fürchterlich. Was ist denn nur passiert? Jedesmal, wenn so etwas geschieht, wünsche ich mir wieder festen Boden unter den Füßen.«
    »Die Ermittlungen laufen noch«, sagte Sparta. »Mittlerweile hat man sich dazu durchgerungen, Ihr Eigentum auf der Sternenkönigin freizugeben. Ich denke, hier bei Ihnen ist es genauso sicher.«
    In seiner linken Armbeuge hielt Blake ein rechteckiges, in weißes Plastik eingewickeltes Paket. »Ihr Buch, Sir«, sagte er und hielt ihm das Paket hin. Er ließ das Plastik heruntergleiten, so daß das marmorierte Papier der Schutzhülle sichtbar wurde.
    Darlington bekam hinter seiner dicken, runden Brille große Augen, sein Mund verzog sich entzückt. Ohne ein Wort nahm er das Buch von Blake entgegen, betrachtete es einen Augenblick, dann trug er es feierlich zu dem Schaukasten am Kopfende des Saales.
    Darlington legte das Buch oben auf das Glas und ließ den Lederband aus seiner Schutzhülle gleiten. Der Goldschnitt leuchtete eigenartig in dem dramatischen Licht auf. Darlington strich so vorsichtig über den braunen Einband, als wäre es lebendige Haut. Dann drehte er den unschätzbaren Gegenstand in seinen Händen, um dessen makellosen Einband zu studieren. Anschließend legte er es ehrfürchtig wieder hin und schlug es auf – auf der Titelseite.
    So ließ er es liegen. Blake sah Sparta an. Sie grinste.
    »Haben Sie es etwa so abgeschickt?« sagte Darlington plötzlich. »Dieses wunderbare Buch hätte doch … völlig verschmutzen können.«
    »Den Transportbehälter halten wir als Beweisstück zurück«, antwortete Sparta. »Ich habe Mr. Redfield gebeten, sich das Buch anzusehen und seine Echtheit zu bestätigen.«
    »Ich wollte dafür sorgen, daß es sicher in Ihre Hände gelangt, Mr. Darlington.«
    »Ja, verstehe. Also gut!« Darlington lächelte aufgeräumt und sah sich, einer plötzlichen Eingebung folgend, im Raum um. »Der Empfang! Wer hätte das gedacht! Es ist durchaus noch nicht zu spät. Ich werde sofort alle anrufen!«
    Darlington schritt in Richtung Büro, aber nach zwei Schritten fiel ihm ein, daß er die Sieben Säulen der Weisheit offen liegengelassen hatte. Er machte peinlich berührt kehrt.
    Er fummelte an den komplizierten Schlössern des Schaukastens herum und legte das Buch vorsichtig auf ein Samtkissen. Dann schob er den Schaukasten zu.
    Nachdem er die Magnetschlösser eingestellt hatte, blickte er auf und lächelte Sparta verlegen an. Sie nickte zustimmend. »Wir werden jetzt gehen. Bitte halten Sie das Buch für den Fall bereit, daß wir es noch als Beweisstück brauchen.«
    »Es wird immer hier sein, Inspektor. Genau hier!« Darlington tätschelte den Schaukasten, dann huschte er an einen der Tische, entfernte das Tuch mit großer Geste und legte den Blick auf einen Berg Garnelen frei. Er war so aufgeregt, daß er beinah geklatscht hätte.
    Blake und Sparta gingen zur Tür.
    »Ach übrigens, Sie müssen mir den Gefallen tun, und zu meiner Party kommen«, rief ihnen Darlington hinterher, als die Eingangstür aufglitt. »Und zwar alle beide! … Aber zuerst wollen Sie sich sicher ein wenig frisch machen.«
    Der Platz vor dem Museum war voller Passanten. Sie befanden sich gegenüber des Vancouver-Gartens. Sie überquerten eilig das Metallpflaster und liefen dann einen Weg zwischen farnbedeckten Felsen hinunter. Sie suchten den Schutz der sich wölbenden Kiefernzweige und Totempfähle. Als sie alleine waren, sagte Blake: »Wenn Sie mich nicht mitkommen lassen, werde ich Darlington beim Wort nehmen und sein Angebot annehmen müssen. Ich bin völlig ausgehungert.«
    Sie nickte. »Blake, ich muß feststellen, Sie sind ein genauso gerissener Heimlichtuer wie ich. Ich hatte etwa mit der Geschichte zu tun …«
    »Sie machen sehr feinsinnige Unterschiede. Wenn man bewußt einen falschen Eindruck erweckt, dann lügt man, basta.«
    »Das gehört nun mal zu meinem Job«, sagte sie kurz. »Und was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?«
    Als sie sich umdrehte, faßte er sie vorsichtig am Ellenbogen. »Passen Sie auf sich auf. Ich weiß nicht, was man alles mit Ihnen angestellt hat, aber den Killerinstinkt hat man bei Ihnen jedenfalls vergessen.«
     
    Sie fand das Paket wieder, das sie in der Schaltstation versteckt hatte, dann drückte sie auf den Kommfunk in ihrem Ohr, dessen aufdringlichen Signalton sie vor einer halben Stunde abgestellt hatte.
    »Wo in aller Welt haben Sie gesteckt?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher