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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin
Autoren: Paul Preuss
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Patrouille in Druckanzügen und mit gezückten Betäubungsgewehren in die Sternenkönigin eingedrungen. Es waren alles erfahrene Polizisten, die den häufigen Umgang mit Betrunkenen, Mördern und anderen Irren unter den Menschen auf einer Raumstation gewohnt waren, aber das Ausmaß dieser Verwüstung verblüffte sogar sie.
    Sie hatten nur sehr selten Gelegenheit, die Roboter, die über die Planetenoberfläche unter ihnen streiften, aus der Nähe zu betrachten, also die Maschinen, denen sie ihre Gehälter zu verdanken hatten. Als sie jetzt einen davon mitten zwischen den Trümmern der Brücke der Sternenkönigin entdeckten, ergriff sie schlichte Angst. Sie näherten sich der Maschine wie Taucher einem großen, weißen Hai im Koma. Abgesehen von dem ziemlich beschädigten Roboter, war das Schiff verlassen. Es dauerte lange, bis einer aus der Patrouille bemerkte, daß die beiden Raumanzüge fehlten, die normalerweise auf dem Lagerdeck hingen.
     
    Sparta und Blake hatte die Anzüge fünf Minuten nach dem Anziehen schon wieder abgelegt. Sie waren wieder durch die dunklen Schächte für die Belüftung und die Versorgungsleitungen gekrochen. Er kannte den Rückweg natürlich nicht so gut wie sie, schließlich hatte sie über tausend Konstruktionspläne in ihrem Gedächtnis abgespeichert, aber er hatte daran gedacht, sich vor seinem Abflug von der Erde alles einzuprägen, was er über die Anlage von Port Hesperus wissen mußte. Bereits da hatte er seinen Anschlag auf die Sternenkönigin geplant.
    »Für das Druckschott drei Kilo Plastiksprengstoff mit einem Zeitzünder«, erzählte er ihr. »Die Hilfskabel habe ich mit einem Elektroschneider durchtrennt, ebenfalls mit Zeitzünder. Die Hauptleitungen habe ich persönlich gekappt – ich wollte sichergehen, daß kein wirklicher Schaden entsteht. Ein paar von den Arbeitern im Kraftwerk werden ein Ätherkater haben …«
    »Und C4? War das kein Knallgold? Haben Sie das mit Acetylen gemacht?« Sie unterhielten sich, während sie hintereinander durch den dunklen Irrgarten schwebten.
    »Diesen Mist benutzt doch kein Mensch mehr. Das Zeug ist brandgefährlich.«
    »Höchstens jemand, dem die Gefahren egal sind und der wollte, daß es aussieht wie eine Explosion in einem Treibstofftank.«
    »Dann hat man die Sternenkönigin sabotiert?«
    »Sie sind wahrscheinlich der letzte im ganzen Sonnensystem, der davon erfährt. Oder haben Sie es vielleicht sogar selbst getan?«
    Er mußte lachen.
    »Bevor ich entscheiden kann, was mit Ihnen geschehen soll, Blake, müssen Sie mir noch den Rest Ihrer Geschichte erzählen.«
    »Warten wir hier einen Augenblick«, sagte er. Sie waren einem Bündel von Leitungen gefolgt und hatten den mittleren Teil des Kernstücks erreicht. Sie befanden sich jetzt in einer Schaltstation, umgeben von riesigen Pumpen und Transformatoren; das schummrige Zwielicht wurde von hellen Lichtstreifen durchteilt, die durch ein Gitter unter ihnen fielen und langsam mit der Rotation der Raumstation dahinkrochen. Durch die Gitterstangen konnten sie geradewegs in die Zentralkugel sehen, die rings von Bäumen und Gärten umgeben war und in deren Mitte sich die beiden offenen Plätze des gesellschaftlichen Zentrums der Station befanden.
    »Ich habe beim Projekt SPARTA keine Kurse in Sprengstoffkunde belegt, Linda …«
    »Sie dürfen mich nie wieder so nennen.« Ihre verärgerte Warnung schallte in der Metallkammer wider.
    »Zu spät. Die wissen bereits, wer Sie sind.«
    »So? Jedenfalls weiß ich, wer die sind.« Ihre Stimme verriet sie, denn sie war müde, und ihre Angst kam an die Oberfläche. »Nur wo sie sind, weiß ich nicht.«
    »Einer von ihnen befindet sich hier, auf der Station. Er sucht nach Ihnen. Deswegen habe ich auch das ganze Feuerwerk inszeniert – ich wollte Sie alleine sprechen, bevor die es tun.«
    »Und wer ist es?«
    »Ich würde ihn – oder sie – vermutlich nicht wiedererkennen. Aber Sie vielleicht.«
    »Verdammt.« Sie seufzte. »Am besten, fangen Sie ganz von vorne an.«
    Er holte tief Luft, schloß die Augen und atmete langsam wieder aus. Als er seine dunklen Augen wieder aufmachte, funkelten sie in dem warmen Licht, das von unten hereindrang. »SPARTA wurde ein Jahr, nachdem sie es verlassen hatten, aufgelöst. Es gab damals ungefähr ein Dutzend, die auf meinem Niveau waren, sie waren alle 16 oder 17 Jahre alt – Ron, Khalid, Sara, Louis, Rosaria …«
    Sie unterbrach ihn. »An diese ganz frühe Zeit kann ich mich ausgezeichnet erinnern.«
    »Im
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