Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse
Autoren: Natalie Anderson
Vom Netzwerk:
sich weiteten, je länger er sie anschaute.
    Er hatte ein wenig geflunkert – wäre er wirklich ein Tiger in einem Dschungel, wäre er schon vor Monaten verhungert. Sex empfand er als ein entspannendes Hobby. Sehr entspannend, zugegeben. Aber das letzte Mal war eben schon eine Weile her. Vielleicht hatte er deshalb diese unwiderstehliche Anziehungskraft verspürt, als Bella die Bar betreten hatte.
    Er war von seinem Tisch in einer Ecke des Raumes aufgestanden und fast willenlos zu ihr an die Theke gegangen. Nur um einen besseren Blick auf ihre kurvige Figur zu erhaschen. Unter dem Rock blitzten wohlproportionierte Beine hervor. Ihre, offen gestanden, wundervoll sinnlichen Brüste sprachen seine animalischen Instinkte an.
    Dann jedoch bemerkte er das zarte Zittern ihrer Unterlippe. Und da hatte ihn der Wunsch überkommen, sie zum Lachen zu bringen.
    Der Tisch in dem Restaurant, zu dem er sie jetzt führte, lag in dem verstecktesten Winkel, den er finden konnte. Er wollte nicht, dass ihre Familie sie früher als unbedingt nötig störte. Wollte weiter mit ihr flirten und scherzen. Wollte noch viel mehr und brauchte Zeit, es geschehen zu lassen.
    „Also“, fragte sie, plötzlich kess geworden, „was genau treibst du am Computer? Arbeitest du für einen Softwareriesen?“
    „Ich bin selbstständig.“ In den letzten Jahren hatte es außer seiner Arbeit nicht viel gegeben: Konzepte mussten entwickelt, Projekte durchdacht und das Team immer wieder neu organisiert werden.
    „Was programmierst du denn? Spiele? Software für Banken?“
    „Sicherheit ist mein Spezialgebiet.“
    „Oje.“ Sie rollte mit den Augen. „Ich wette, du bist einer dieser Computercracks, die schon mit vierzehn in den Rechner des FBIs eingebrochen sind, oder du hast einen besonders fiesen Virus erfunden. Ein böser Hacker, der jetzt auf die Seite der Guten gewechselt ist. Habe ich recht?“
    „Nein.“ Owen lachte. In Wahrheit kannte er sich mit der eigentlichen Programmierung gar nicht bis ins kleinste Detail aus – dafür waren die echten PC-Freaks zuständig, die er tatsächlich beschäftigte. Er war der Mann mit den Ideen. Der sich einen Weg ausdachte, wie Online-Überweisungen noch sicherer gestaltet oder wie die eigene Identität im Netz besser geschützt werden konnten. „Ich bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.“
    „Oh. Also …“ Sie schwieg einen Moment, um – so viel war offensichtlich – ihren nächsten großen Angriff vorzubereiten. „Läuft das Geschäft gut?“
    „Das könnte man sagen.“ Innerlich musste er lächeln. Seine Mitarbeiter saßen über den gesamten Erdball verteilt. Ein wahrlich internationales Unternehmen, das er aber am liebsten direkt von seinem Schlupfloch in Wellington aus dirigierte. Doch über seine Arbeit wollte er im Moment nicht sprechen, die nahm schon genug von seiner Zeit in Anspruch. Deshalb war er ja auch nach Waiheke gekommen und hatte sich in seinem Ferienhaus einquartiert, das nur wenige Meter vom Hotelstrand entfernt lag. Er war hier, um ein wenig zu entspannen und sich abzulenken. Und so wie es schien, hatte er die perfekte Ablenkung soeben gefunden.
    Nicht alles während des Geplänkels an der Theke war gelogen gewesen. Es entsprach wirklich seiner Philosophie, sich zu nehmen, was er wollte, und dann weiterzuziehen. Diese hübsche Lady war genau der richtige Zeitvertreib für sein freies Wochenende. Deshalb hatte er dafür gesorgt, dass sie die Regeln des Spiels ganz genau verstand. Jetzt rang sie mit sich, wie sie sich entscheiden sollte. Alles, was er noch zu tun brauchte, war, ihr einen winzigen Schubs in die richtige Richtung zu geben.
    Als der Kellner kam, bestellte Bella mit hemmungsloser Begeisterung; er tat es ihr nach. Er verspürte wirklich großen Hunger. Bis vor einer Stunde war er am Strand entlangspaziert. Und weil er keine Lust hatte, selbst zu kochen, hatte er sich entschlossen, einen Drink zu nehmen, bevor er sich etwas aus dem Restaurant einpacken lassen wollen. Nur hatte er eben jetzt etwas viel Besseres gefunden, das sich mitzunehmen lohnte.
    „Oh, nein.“ Sie verzog das Gesicht.
    „Was?“, fragte er.
    „Meine Leute sind eingetroffen.“
    Innerlich fluchend, wandte er den Kopf in die Richtung, in die Bella starrte. Verflixt. Gerade als sie begonnen hatte aufzutauen.
    Owen erspähte eine Blondine, die argwöhnisch zu ihnen hinüberblickte. Als sie sah, dass er sie bemerkt hatte, kam sie an ihren Tisch.
    „Bella, tut mir ja so leid“, flötete sie.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher