Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cocktails und heiße Kuesse

Cocktails und heiße Kuesse

Titel: Cocktails und heiße Kuesse
Autoren: Natalie Anderson
Vom Netzwerk:
„Heute ist dein Geburtstag, und du sitzt hier ganz alleine.“
    Was? dachte Owen. Bin ich plötzlich unsichtbar geworden?
    „Ich kann nicht fassen, dass du uns nicht daran erinnert hast“, fuhr die Blondine, ihn immer noch ignorierend, fort.
    „Ich wollte auch nichts sagen.“
    Der Schmerz, der kurz in Bellas Augen aufflackerte, machte ihn wütend. Plötzlich wurde ihm klar, was Bella getan hatte. Sie hatte ihre Familie auf die Probe gestellt – und ihre Familie hatte versagt.
    „Machen Sie sich keine Sorgen“, mischte Owen sich ein. „Bella ist nicht allein. Wir haben uns nur für eine private Feier entschieden.“
    Die Blondine wandte sich ihm mit frostigem Gesichtsausdruck zu. „Und Sie sind?“
    „Owen“, erwiderte er, als würde das alles erklären.
    „Owen.“ Die Frau ließ ihren Blick zu Bella wandern, dann abschätzend zurück zu ihm. Ihre Kälte wandelte sich zu einem zuckersüßen Lächeln, als sie seine Schuhe und die Armbanduhr musterte. Sie erkannte die Marken. Ja, genau, dachte er, ich besitze Geld. Genau diese Tatsache war Bella entgangen. Noch etwas, das ihm an ihr gefiel.
    „Es scheint, als hättest du in letzter Zeit ein paar Dinge für dich behalten, Isabella.“
    Owen schaute Bella an. In ihren Augen schimmerte eine Bitte, die er ihr unmöglich abschlagen konnte.
    Das Schweigen lastete immer unbehaglicher auf ihnen, während er seine Aufmerksamkeit weiterhin auf Bella gerichtet hielt. Erst als die Blondine wieder sprach, diesmal mit einem gewissen Befremden in der Stimme, umspielte ein feines Lächeln Bellas Mundwinkel. „Ich lasse euch dann euer Essen genießen.“
    „Danke“, sagte Owen ohne aufzusehen.
    Normalerweise verhielt er sich nicht so unhöflich, doch wenn es nötig war, konnte er durchaus mit Arroganz aufwarten. Und der Schmerz in Bellas Augen machte es notwendig. Unvermittelt war ihn das irrationale Bedürfnis überkommen, ihr zu helfen, sie zu unterstützen. Wie dumm. Denn Owen gehörte nicht zu der Sorte Männern, die andere aufgrund eines flehentlichen Blicks unterstützten. Wenn irgend möglich vermied er es, ein über bloße körperlich Bedürfnisse hinausgehendes Interesse zu zeigen.
    Einmal nämlich hatte er diesen Fehler begangen und sich als Ergebnis in einer Beziehung wiedergefunden, die ihm gar nicht gut tat. Seine Exfreundin hatte alles gewollt: den Ring, die Zeremonie und den ganzen Rest. Er nicht. Doch dann hatte sie auf eine Weise versucht, Druck auf ihn auszuüben, die er absolut nicht akzeptieren konnte. Dank dieser Erfahrung hatte er sich geschworen, dafür zu sorgen, es nie wieder zu einer solchen Situation kommen zu lassen.
    Seither hatte er keine Beziehungen mehr, nur noch Affären.
    Jetzt allerdings hoffte Owen, die Blondine übermittelte den anderen Familienmitgliedern seine rüde Abfuhr, sodass sich alle von ihm und Bella fernhielten.
    Der Kellner brachte ihre Vorspeisen, die unangenehme Anspannung verflüchtigte sich. Sofort griff Bella nach dem Besteck, doch er konnte sehen, dass sie ein Lächeln unterdrückte.
    „Bin ich jetzt eingeladen?“
    „Wenn ich Ja sage, fällt dir die Aufgabe zu, mich zu unterhalten, richtig?“ Endlich lächelte sie wieder. „Und nicht meine wunderschönen Cousinen anzuhimmeln.“
    Die Cousinen interessierten ihn nicht. Und wenn es sein musste, würde er sie die ganze Nacht und noch länger unterhalten. Aber er dehnte das Spielchen noch ein bisschen aus. „Wie wunderschön sind sie denn?“
    Die aristokratische Nase gerümpfte, schaute Bella ihn missbilligend an. „Eine von ihnen hast du gerade kennengelernt.“
    „Sie?“, fragte er mit wohldosierter Überraschung. „Sie ist nicht schön.“
    Ihre ungläubige Miene war pure Magie.
    Owen lachte. „Ist sie wirklich nicht. Sie ist groß und blond, na und? Solche gibt es wie Sand am Meer. Ich verbringe meine Zeit lieber mit jemand Interessantem.“
    Bella ging nicht darauf ein. „Kein wildes Betrinken. Kein mich in Verlegenheit bringen. Das ist doch nicht der Grund, weshalb du mitkommen willst, oder? Der kostenlose Alkohol?“
    „Nein.“
    „Warum dann?“
    Bevor er es sich noch anders überlegen konnte, entschlüpfte ihm die Wahrheit. „Ich möchte, dass du einen schönen Geburtstag hast.“
    Und er wusste auch genau, wie er dafür sorgen konnte. Zwischen ihnen vibrierte eine intensive und unleugbare Spannung. Er hatte das Erkennen in ihren Augen gesehen, als ihre Blicke sich das erste Mal trafen. Er spürte, was sie brauchte. Und wenn er dafür das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher