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Cobra

Titel: Cobra
Autoren: T Zahn
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wer immer Sie sind -, wenn Sie ihr etwas antun, kommen Sie niemals lebend von diesem Schiff herunter.«
    »Dazu müssten Sie uns erst haben«, rief Daulo in das Mikro. »Und bis es so weit ist, werden wir uns etwas für Sie überlegt haben.«
    »Verdammter Kerl! Wenn Sie ihr auch nur ein einzig…«
    Daulo trat ein Stück zur Seite, suchte sich sein neues Ziel und feuerte einen langen Feuerstoß in die Kommunikationszentrale.
    Plötzlich war die Stimme der Dewdrop wie abgeschnitten … und in der angespannten Stille war das Klappern von Daulos Laser fast ohrenbetäubend laut, als er ihn lässig auf das Deck schleuderte.
    »Daulo …?«, fragte Jin und spürte, wie sie verblüfft die Stirn runzelte.
    Daulo sah sie an, holte tief Luft. » Jetzt können wir von hier verschwinden«, sagte er leise. »Am besten schnell. Bevor die Trofts, wie Sie sagten, nervös werden.«
    Neben Jin machte Akim einen Schritt auf Daulo zu. »Würde es Ihnen etwas ausmachen zu erklären«, leierte er, »was in Gottes Namen das beweisen sollte?«
    Daulo deutete nach oben. »Dort oben ist ihr Vater«, meinte er einfach.
    Sekundenlang starrten die beiden Männer sich an … dann huschte ein verhaltenes Lächeln über Akims Lippen, und er schnaubte leise. »Clever. Sehr clever – vorausgesetzt, es funktioniert.«
    »Ich denke schon.« Daulo nickte. »Wie eine gute qasamanische Familie stehen sie sich alle sehr nah.« Er sah Jin an. »Und jetzt kommen Sie schon, Jasmine Moreau«, sagte er munter, »machen wir, dass wir von hier verschwinden.«

     
    Der Weg den Gang hinab war nervenaufreibend. Jin hatte eigentlich eher mit einer großen Eskorte im Schlepptau gerechnet, die dafür sorgen sollte, dass sie Mangus auch wirklich verließen, doch unangenehmer- und überraschenderweise hatte man nur einen einzigen Troft geschickt, der sie aus dem Schiff geleiten sollte, und der verließ sie gleich hinter dem Backbordzugang, wo Jin sich zuvor den Weg in das Schiff hinein frei geschossen hatte. »Das gefällt mir nicht«, raunte Akim, als sie die Stufen in das inzwischen menschenleere Wartungsdock hinuntereilten. »Obolo Nardins Leute könnten uns auflauern und uns hier draußen abknallen.«
    »Wenn Obolo Nardin einen Funken Verstand besitzt, dann hat er seine Leute inzwischen auf der anderen Seite der Mauer postiert«, sagte Jin, als sie durch das Dock zu einem Ausgang rannten, der sie in der Nähe der Öffnung in der Außenmauer aus dem Hangar entlassen würde. »Die Trofts scheinen es sehr eilig zu haben – das Dröhnen der Triebwerke wird immer lauter, und ich möchte mich nicht auf dieser Seite von Mangus befinden, wenn sie volle Kraft auf die Triebwerke geben.«
    Die Worte waren kaum aus seinem Mund, als das Dröhnen plötzlich zu einem Donnern anschwoll und ein durchdringendes hohes Pfeifen dazukam. »Es bewegt sich!«, schrie Daulo über den Lärm hinweg und deutete mit einer vagen Handbewegung auf das Schiff.
    Jin blickte über die Schulter. Mein Gott, er hat Recht, dachte sie verblüfft, während sie sah, wie sich das Kommandomodul langsam durch die inzwischen eingezogene Rubberinemanschette schob, am rötlichen Dunst des Schwerkraftlifts des Raumschiffes entlang. »Lauft!«, schrie sie den anderen zu. »Nach draußen, geht in Deckung, so gut es irgend geht.«
    Das brauchte man ihnen nicht zweimal zu sagen. Sie stießen die Hangartür auf und sprinteten über das kleine Stück nackten Bodens bis zur Mauer. Sogar hier erhitzte sich die Luft noch. Sollten sie sich zu nah an den Antriebsdüsen aufhalten, wenn die Trofts den Antrieb auf volle Kraft hochfuhren, hatten sie gute
Chancen, gegrillt zu werden. Sie erreichten den Rand der Mauer und stellten fest, dass es nirgendwo etwas gab, was ihnen vielleicht als Deckung hätte dienen können. »Da lang!«, brüllte Akim in das Getöse hinein und winkte mit den Armen nach rechts, als er in diese Richtung losrannte. »Um die Ecke!«
    Etwas Besseres würde sich ihnen nicht bieten. Akim voran, hetzten sie an der Mauer entlang zur einhundert Meter entfernten Südwestecke des rautenförmigen Mangusgeländes. Mit jedem Schritt blitzte in Jins Knie ein stechender Schmerz auf, doch sie biss die Zähne zusammen und zwang sich weiterzurennen. Hinter ihr, ein Stück seitlich, hörte sie Daulo vor Anstrengung keuchen – merkte, wie er stürzte …
    »Daulo!« Sie kam schlitternd zum Stehen, griff nach seinem Arm und stöhnte auf vor Schmerzen, als sie reflexartig versuchte, ihre Hand zu schließen.
    »Nein«,
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