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Cobra

Titel: Cobra
Autoren: T Zahn
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Akim, und sie wollte nicht, dass qasamanische Kopter die Dewdrop vor ihr erreichten. Andererseits, wenn sie jetzt ins Anglische hinüberwechselte, könnten sowohl Akim als auch Daulo befürchten, dass sie dem Schiff geheime Anweisungen gab.
    Und das gefiel ihr nicht. Aus Gründen, die selbst ihr nicht klar waren, lag ihr sehr viel daran zu beweisen, dass Qasama und die Cobra-Welten sich wenigstens dieses eine Mal vertrauen konnten.
    »Also gut, wir werden folgendermaßen vorgehen«, sagte sie schließlich. »Projizieren Sie Qasama auf Aventine, mit Mangus dort, wo Capitalia liegt. Gehen Sie dort runter, wo man Sie nicht erfassen kann, dann nähern Sie sich vorsichtig Watermix. Haben Sie das?«
    »Haben wir«, hieß es sofort von der Dewdrop . »Sind Sie so weit, dass Sie uns entgegenkommen können?«
    Jin warf einen Blick auf die Daten der Abfangraketen. »Ja, wir sind so weit«, sprach sie in das Mikro.
    »Nein, sind wir nicht«, widersprach Akim.
    Daulo neben ihr drehte sich weg und sog scharf die Luft ein. Langsam, vorsichtig, drehte sich Jin in ihrem Sessel um und musste feststellen, dass Akim an der gegenüberliegenden Seite der Brücke lehnte und mit einem kleinen Apparat in seiner Hand auf sie zielte. »Was hat das zu bedeuten, Miron Akim?«, erkundigte sie sich ruhig.
    »Genau das, was ich gesagt habe«, erwiderte er ebenso ruhig. »Wir werden noch nicht von hier verschwinden. Ich beschlagnahme dieses Schiff im Namen der Shahni von Qasama … und ich werde es nicht entkommen lassen.«

84
    Mehrere Herzschläge lang starrten Jin und Akim sich einfach nur an. »Ich hatte mich schon gefragt, wieso Sie überhaupt mitgemacht haben«, meinte Jin schließlich. »Jetzt weiß ich es. Sie haben es auf den interstellaren Antrieb in diesem Schiff abgesehen, hab ich Recht?«
    »Den interstellaren Antrieb?« Akim schnaubte verächtlich. »Sie denken zu klein, Jasmine Moreau – oder vielleicht auch zu groß.« Er machte mit seiner freien Hand eine ausladende Bewegung, während er die Waffe weiter auf sie gerichtet hielt. »An Bord dieses Schiffes gibt es buchstäblich nichts, das für uns nicht von Nutzen sein könnte. Der interstellare Antrieb, die Computersysteme, die Generatoren – sogar die persönlichen Dinge der Mannschaft werden uns Informationen über den Feind liefern, mit dem wir es zu tun haben.« Mit einem leichten Nicken deutete er auf die Laser hinter ihr, unter dem Schaltpult. »Während Sie fort waren, hatten Daulo Sammon und ich Gelegenheit zu lernen, wie man mit diesen Handfeuerwaffen umgeht. Sie hatten Recht, sie sind in der Tat gewaltig. Sie allein sind ein Lösegeld wert.«
    Jins Blick zuckte zu seiner Hand. »Waffen bedeuten Ihnen viel, nicht wahr? Was ist das – eine auseinandernehmbare Handpfeilpistole?«
    Akim nickte. »Entwickelt aus der einen, die Decker York vor dreißig Jahren gegen unsere Leute eingesetzt hat. Wir haben eine Menge aus Ihrer letzten Invasion gelernt, und aus dieser werden wir noch mehr lernen. Stehen Sie jetzt auf und gehen Sie hinüber zur Luke.«
    »Wozu?«, fragte sie, ohne sich vom Platz zu rühren.
    »Ich will einen dieser Laser hinter Ihnen. Dieses Schiff bleibt hier, und Ihre Leute waren so freundlich, mir zu verraten, wie ich seinen Start verhindern kann.«
    Ich kann ihn aufhalten, dachte sie. Meine Schallwaffe …

    … wäre so langsam, dass Akim Zeit für einen reflexartigen Schuss bliebe. Und wenn das Gift, mit dem sie die Pfeile beschichtet hatten, auch nur annähernd dem des Originalmodells glich … schon gut, Mädchen, keine Panik, redete sich Jin entschlossen ein. Du hast die Situation hier noch immer im Griff. Mit einem Blinzeln ihrer Augen hatte sie den Pfeilwerfer in Akims Hand in die automatische Zielerfassung ihres Nanocomputers genommen, und mit einem beiläufigen Krümmen ihrer Hände …
    Sie sog scharf den Atem ein, als sich wieder ein quälender Schmerz durch ihre verletzten Finger bohrte. Sie hatte erneut vergessen, was mit ihren Händen passiert war.
    Damit blieben ihr nur Antipanzerlaser oder Bogenwerfer. Ersterer würde dabei Akims Hand verdampfen … Letzterer würde ihn ohne Umschweife töten.
    Jin war, als würde sich ihr der Magen wie eine Faust ballen. Ich werde ihn nicht töten, entschied sie sich. Ich werde es nicht tun. »Hören Sie, Miron Akim …«
    »Ich sagte, stehen Sie auf!«
    »Nein!«, fauchte Jin zurück. »Erst hören Sie mich an.«
    Akim holte tief Luft, und Jin sah, wie sich die Knöchel der Hand, mit der er seine Waffe
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