Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Titel: Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)
Autoren: Jo Thun
Vom Netzwerk:
Jetzt würde ich eine halbe Stunde brauchen, und dann käme ich zu spät und die andere wäre dann auch sauer auf mich.
    „ Was willst du denn jetzt von der? Ich dachte, du bist in Devi verliebt?“
    „ Ich weiß es nicht, Moni. Ich bin verliebt, verletzt, im Schock. Ich wünsche mir Devi wieder. Aber ich mag Isabelle trotzdem. Ich will nichts von ihr. Ich mag sie einfach. Und ich mag dich auch. Es ist, als ob mein Leben sich plötzlich von schwarz-weiß auf Farbe umgestellt hätte, und ich Dinge spüre, die ich vorher nie bemerkt habe. Ich schwimme einfach weiter und versuche, den Kopf über Wasser zu halten. Verstehst du?“
    Moni guckte mich unsicher an, aber dann lächelte sie. „Mensch, du hast dich echt verändert. Dann geh, sonst wird sie noch sauer auf dich.“

Kapitel 33
     
     

    Isabelle saß im Restaurant vor einer Tasse Cappuccino und wartete. Ich schaute kurz auf die Uhr: genau 16 Uhr!
    „ Hallo Isabelle. Ich bin so froh, dass du nicht abgereist bist.“
    „ Na ja, ich wollte vorher nochmal mit dir reden. Du bist ganz schön angespannt, nicht wahr?“
    „ Du hast recht, ich bin angespannt, und sehr durcheinander. Devis Tod hat mich umgehauen. Das Schlimme daran ist, dass alles so offen geblieben ist. Ich weiß gar nicht, woran ich mit ihr war. Als du mir heute Morgen gesagt hast, du würdest abreisen, da tat sich schon wieder so ein Loch auf, als ob jetzt zum zweiten Mal innerhalb der kürzesten Zeit etwas abbricht, ehe ich eine echte Chance hatte.“
    Isabelle sagte nichts und sah mich fragend an.
    „ Als ich dich auf dem Flugplatz gesehen habe…. – mein Gott ist das lange her! Ich wäre mit dir sofort ins nächste Hotel gefahren.“
    „ Mattes, soll das jetzt ein Kompliment sein?“
    „ Nein! Also doch. Ich weiß nicht. Vergiss nicht, da habe ich mich noch die ganze Zeit um mich selbst gedreht. Und plötzlich sah ich dich und dachte für einen Moment, wie schön es wäre, aus meinem Kreiseldasein auszubrechen.“
    Ich fand einfach nicht die richtigen Worte. Isabelle guckte mich sehr skeptisch an.
    „ Ich habe mir eingebildet, dass du auch gerne mit mir weggefahren wärst.“
    „ Mensch, ich dachte, deine Frau wäre gerade gestorben. Du tatst mir leid. Aber doch, ich muss gestehen, ich fand dich ganz attraktiv.“
    Ich schaute zu Boden und strengte mich an, jetzt nicht blöde zu grinsen.
    Von hinten schlug mir jemand auf die Schulter. Es war Brian, der, Irene im Schlepptau, am Tisch neben uns Platz nahm. Ich ignorierte ihn.
    „ Isabelle, ich würde dich gerne besser kennenlernen. Nur ist das gerade so ein blöder Zeitpunkt. Ich will diesmal alles richtig machen, aber ich weiß nicht, wie das geht.“
    Plötzlich stand Jesus neben uns und tippte auf seine Uhr. Isabelle nickte und sagte: „I’ll be right there.“
    „ Five minutes. I’ll be in the jeep. Your bags are already in there.”
    “ Also fliegst du doch?”
    “ Ja, aber ich bin sehr froh, dass wir dieses Gespräch hatten. Ich würde dich auch gerne besser kennenlernen. Aber es hat doch keine Eile. Du musst jetzt erst einmal trauern. Morgen ist Devis Begräbnis. Dann verbringst du noch ein paar Tage mit deiner Freundin aus Berlin. Und wenn du dann Lust hast, dann komm mich besuchen. Ich zeig dir Barbados und wir lernen uns kennen. Was meinst du?“
    „ Ja! Ja!“ Ich nickte begeistert. Das war eine Superidee.
    Ich brachte sie noch zum Wagen. Zum Abschied küssten wir uns links und rechts auf die Wange, vielleicht etwas länger, als die Franzosen das gemeinhin taten, und ich trat zurück, um den Jeep abfahren zu lassen.
    Ich schaute dem Wagen noch eine Weile nach, als ich Schritte im Kies hörte.
    „ Alles okay?“ Moni sah mich mitfühlend an.
    „ Ja, ich glaube schon. Wir sehen uns bald wieder.“
    „ Ja? Na dann wünsche ich dir, dass das klappt. Kann ich was für dich tun?“
    Es waren auf einmal alle so verständnisvoll, was war los mit den Menschen um mich herum?
    „ Nein, wirklich, es geht mir gut.“
    „ Okay. Ich wollte jetzt vielleicht schwimmen gehen. Kommst du mit?“
    „ Ach weißt du, ich war ja schon im Wasser heute. Ich glaube, ich würde mich gerne etwas hinlegen. Ist das okay? Und später treffen wir uns zum Abendessen, ja?“
    Wir verabredeten uns für 20 Uhr und ich küsste Moni zum Abschied, ebenfalls auf die Wange. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Brian und Irene auf uns zu kamen. Sie blieben vor uns stehen und Brian sagte: „Boy, you need to talk some more to the Doctor. There is no stopping
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher