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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir
Autoren: M D Lachlan
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vor, Opfer hin oder her. Du hast die Straßen nicht gesehen, Beichtvater. Die Seuche rafft so viele dahin, dass wir nicht einmal einen kleinen Teil der Toten bestatten können. Wir haben kein Silber, das wir ihnen anbieten können, denn der König hat es zwanzig Jahre lang den Nordmännern gegeben. Wir müssen uns Zeit erkaufen und die Heiden besiegen.«
    »Ich schicke meine Schwester nicht auf die Schlachtbank«, beharrte Odo.
    »Wie viele Krieger schicken wir in den Tod? Ich habe einen Bruder verloren, und weitere werden folgen. Sie wird ehrenvoll sterben«, widersprach Ebolus.
    »Und was wird man über Odo sagen?«, gab der Graf zurück. »Dass er schwach genug ist, seine eigene Schwester zu Barbaren zu schicken, die vergewaltigen und morden? Ehe das geschieht, werde ich mich ihnen allein entgegenstellen, und wenn hinter mir die ganze Stadt in Schutt und Asche fällt.«
    Der Beichtvater konnte die Gereiztheit nicht mehr unterdrücken. Er wollte aufstehen, die Hand gegen die Mauer schlagen und die Leidenschaft zum Ausdruck bringen, die Gott ihm eingepflanzt hatte. Allein, sein Körper wollte es nicht erlauben.
    »Dreh mich herum«, wies er den Mönch an, der sich um ihn kümmerte.
    »Vater?«
    »Meine Hüfte ist wund gerieben. Dreh mich herum.«
    Der Mönch gehorchte und drehte Jehan auf die andere Seite. Dann richtete er das Kissen in seinem Rücken.
    Jehan hielt einen Augenblick inne und sprach ein Gebet, um seinen Zorn zu zügeln, ehe er das Wort ergriff. »In dieser Hinsicht darf man den Heiden keinerlei Zugeständnisse machen. Es ist ein Ding, ein Mädchen mit einem gottlosen König zu verheiraten. Das kann sogar eine gute Sache sein. Immerhin können wir hoffen, dass sie durch Gebete, Hingabe und Demut den Ungläubigen zu Christus führt. Es ist aber etwas ganz anderes, ihre unsterbliche Seele zu gefährden, nein, unser aller Seelen, indem wir sie sehenden Auges den Götzenanbetern ausliefern. Et tulisti filios tuos et filias tuas quas generasti mihi et immolasti eis ad devorandum numquid parva est fornicatio tua immolantis filios meos et dedisti illos consecrans eis.«
    Er sprach die Worte so schnell, dass Ebolus, der die lateinische Sprache gut beherrschte, sich vorbeugen und anstrengen musste und doch nicht alles verstand. »Wie?«
    Der Beichtvater rang frustriert mit den Händen. »In einfachem Romanisch ausgedrückt: ›… dass du nahmst deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und opfertest sie denselben zu fressen. Meinst du denn, dass es ein Geringes sei um deine Hurerei, dass du meine Kinder schlachtest und … ‹«
    Ebolus fiel ihm ins Wort. »Mein Latein ist so gut wie Eures, Beichtvater. Es sind die Ohren, die mich im Stich lassen.«
    »Dann hört dies.« Die Wangen des Beichtvaters glühten. »Gebt das Mädchen den Nordmännern, und Ihr stürzt nicht nur ihre, sondern auch Eure eigene Seele ins Verderben. Lieber tausend Tode für die Sache der Gerechtigkeit, als einen einzigen, den der Herr verabscheut. Recht ist es, sie zu schützen, Odo. Die Frömmigkeit der Könige ist der beste Schutz für das Volk.«
    »Du folgst einem strengen Gott, Beichtvater«, erklärte der Abt.
    »Es ist Gott, ganz einfach nur Gott.«
    »Dann geht zu ihr und bewegt sie, ihr Gesicht auf der Straße zu zeigen«, verlangte Odo. »Mehr erwarte ich nicht.«
    »Vielleicht gibt es eine Lösung, die uns alle zufriedenstellt«, meinte Ebolus.
    »Ja, wenn der fette Kaiser Karl sich vom Hintern erhebt und ein paar Männer hierherschickt«, sagte Odo.
    Ebolus schnaufte vernehmlich. »Das käme einem Wunder gleich, und mit Wundern geht der Herr sehr sparsam um. Nein. Wir können das Mädchen nicht gegen seinen Willen zu den Nordmännern schicken. Damit wären wir wie die Sanhedrin, die Christus zu Pilatus geschafft haben. Sie kann es allerdings freiwillig tun. Dann wäre sie eine Märtyrerin. Es gibt viele Beispiele dafür, dass Heilige bereitwillig ihr Leben an Heiden hingegeben haben, um den Glauben zu verteidigen. Und Ihr, Odo, würdet nicht als Schwächling erscheinen. Ihr hättet dann eine Märtyrerin in der Familie. Wollt Ihr dem Mädchen nicht erlauben, den gleichen Mut zu zeigen, den Ihr selbst jeden Tag auf unseren Wällen zeigt?«
    »Sie ist meine Schwester«, wandte Odo ein.
    »Und dies hier ist Eure Stadt. Wie wird man erst über Odo reden, wenn Paris fällt? Falls Ihr jemals das Bestreben hattet, König der Franken zu werden, so macht Ihr Euch hiermit alles zunichte«, erklärte Ebolus. Der Abt
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