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Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir
Autoren: M D Lachlan
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bestanden, die Runen zu dem Mädchen zu senden, das die Brüder liebten. Das Mädchen hatte früher nur eine Rune in sich getragen – die heulende Rune, die sich von allen anderen unterschied und den Wolf zu sich selbst führte. Nun standen Odins Runen neben der einen, die seinen Mörder rufen und für seinen Tod sorgen sollte.«
    »Warum will dieser Gott in der Welt der Menschen wiedergeboren werden, nur um zu sterben?«, fragte der Vater des Jungen.
    »Dazu komme ich gleich«, antwortete der Junge. Er stocherte mit einem Stock im Feuer und fuhr fort. »Das Kind in den Bergen erriet, was der Gott ihr gesandt hatte. Sie überlistete einen der Brüder und behielt ihn bei sich. Er sollte für sie die anderen Runen aufspüren und durch den Tod von den menschlichen Trägern befreien. Sie lehrte ihn die Magie des Gestaltwandelns und machte ihn stark und klug, damit er den Wolf finden und seinen Teil beitragen konnte, indem er durch dessen Zähne starb. Doch dieser Teil des Gottes, der instinktiv die Rituale einsetzte, um die Runen in ihr zu wecken und zu nähren, glaubte, die Symbole seien nur in zwei Gruppen aufgeteilt worden, während es in Wahrheit drei Teile waren. Ihre Zaubersprüche halfen ihr nicht, und der Bruder, den sie getäuscht hatte, durchschaute sie und tötete sie. Ihren Kopf legte er seiner wahren Geliebten zu Füßen.
    In vielen Schlachten, die zu zahlreich sind, um sie in einer so kalten Nacht zu beschreiben, versuchten die Brüder, das Mädchen zu retten. Einer verfiel allerdings in die alte Art zurück und wurde ein Wolf. Schließlich erreichten sie einen Grabhügel, einen ausgehöhlten Hügel für die Toten, und gingen nach drinnen. Dort tötete ein Bruder den anderen, und der Gott nahm in dem Mädchen seine fleischliche Gestalt an.
    Dies ist schon viele Male geschehen und wird in den kommenden Jahren noch viele Male geschehen. Drei Frauen – die Nornen – sitzen unter dem Weltenbaum und spinnen den Faden unseres Schicksal. Vor ihnen müssen sogar die Götter das Haupt neigen. Die Frauen verlangen Ragnarök, sie verlangen den Tod der Götter. Deshalb gibt ihnen Odin, der weise Magier, die Toten, die sie wollen, indem er auf der Erde immer wieder die letzte Schlacht der Götter probt, wobei er selbst und der zu Fleisch gewordene Wolf die Hauptrollen spielen. Es ist ein Ritual, aber eines, das der Vater der Götter vollzieht, und es ist ein Opfer an das Schicksal, damit das Ende nicht kommt. Wenn er aber in seinem Ritual versagt, und eines Tages muss er scheitern, dann wird Ragnarök wirklich geschehen. Die Götterdämmerung wird beginnen, und die alten Götter, die alten Wilden, werden sterben.
    Der alte Loki arbeitet für dieses Ziel. Er ist ein Feind der Götter. Zwar führte er in Aldeigjuborg die Brüder dem Tod entgegen, doch er wusste, dass im Tod der Same des neuen Lebens angelegt ist. Der weise und freundliche Gott Vidar hatte als dicker Krieger eine menschliche Gestalt angenommen und mit Lokis Hilfe überlebt, um den Wolf zu töten. Von ihm kommt diese Geschichte. Er wird die Botschaft bis in alle Ewigkeit weitertragen, damit die Menschen, die in Odins großem Ritual die Opfer sind, ihre Rolle erkennen und sich dagegen sträuben.
    Es heißt, es bringe Glück, wenn man diese Geschichte erzählt, denn wenn die Brüder wiedergeboren werden, dann hören sie sie möglicherweise und können in diesem oder in einem späteren Leben ihrem Schicksal entgehen. Der Gott Loki, der Herr der Lügen und der Prinz der verdunkelten Luft, der Feind der Götter von Asgard, segnet diese Geschichte und lächelt auf die herab, die sie erzählen.«
    Damit endete die Geschichte des Jungen, und der Reisende legte den Wolfspelz vor ihm hin. »Loki bringt dir wirklich Glück, Junge, denn die Geschichte hat dir dieses schöne Fell verschafft.«
    »Dafür danke ich dir, Herr.«
    »Ich hoffe, mein Geschenk ermutigt dich, die Geschichte auch in Miklagard zu erzählen. Denn eines sage ich dir: Solange du sie erzählst, wird es dir und deiner Familie gut ergehen bis in die zehnte Generation. Erzähle sie, wann immer du kannst, auf den Stufen vor der Kirche der Weisheit, und du wirst eine größere Belohnung erhalten als einen Wolfspelz.«
    »Bist du ein Seher?«, fragte der Vater des Jungen.
    »Die Zukunft zu erschaffen heißt auch, sie zu sehen, also bin ich wohl ein Seher«, erwiderte der Reisende. Er stand auf.
    »Lass uns dir für deine Großzügigkeit wenigstens einen Becher Bier anbieten«, sagte der Vater des
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