Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claw Trilogy 01 - Fenrir

Claw Trilogy 01 - Fenrir

Titel: Claw Trilogy 01 - Fenrir
Autoren: M D Lachlan
Vom Netzwerk:
bedeutet hätte. Die Reise verlief ohne Schwierigkeiten, das Meer war glatt wie Glas. Doch als sie an einem bestimmten Hafen und Handelsplatz eintrafen, begegnete die Prinzessin einem reichen Reisenden, der die stumme Sklavin begehrte und für sich selbst haben wollte. Er bot der Prinzessin ein Vermögen für sie an – Goldbarren und Smaragde – , doch die Prinzessin lachte ihn aus und ließ ihn wissen, sie werde lieber sterben, als sich von ihrem geschätzten Besitz zu trennen. Für ihn aber war die Frau von den Göttern gesegnet – oder verflucht – , denn sie alterte nicht und trug damit ein Erbe in sich, das sie an ihre Söhne und deren Söhne weitergeben würde. Schließlich reiste die Prinzessin auf einem bestimmten Fluss in das Land des wendischen Königs. Auf ihrem Schiff brach jedoch ein Fieber aus. Ein Matrose nach dem anderen starb, bis nur noch die Prinzessin und die Sklavin lebten. Dann verzehrte das Fieber auch die Prinzessin, und sie starb ebenfalls. Schließlich war die Sklavin allein auf dem Boot und fragte sich, was sie tun sollte. Da bemerkte sie, dass der reiche Reisende neben ihr auf dem Deck saß.
    ›Wer bist du?‹, fragte sie, denn in der Gegenwart des Mannes hatte sie ihre Sprache wiedergefunden.
    ›Ich bin das Fieber‹, antwortete er. ›Ich habe in deinen Gefährten gelebt. Jetzt, da du keine Herrin mehr hast, die über dich gebietet, frage ich dich, ob du mich nehmen willst.‹
    Die Frau willigte ein und lag bei dem Mann auf dem Boot der Toten. Er hatte sie schon viele Generationen vorher geliebt, und sie hatte ihm zwei Söhne geschenkt. Sie sagte, das wüsste sie noch, doch die Söhne seien tot.
    Der Reisende sagte, er sei gestorben, weil er ein Feind des Götterkönigs Odin sei, der sie alle in seine Pläne verwickelt habe. Der Herr der Toten zog sie in einen Kampf in Midgard hinein, um in der Schlacht am letzten Tag der Götter zu streiten, bis der Wolf den Allvater überwältigte und dabei selbst umkam. Die Söhne waren zu Männern herangewachsen, und dann hatte sich einer in einen Wolf verwandelt und den anderen gefressen. Danach hatte er den Allvater in dessen irdischer Verkleidung als Hexe getötet und die magischen Runen verstreut. Einige waren nahe und einige in der Ferne niedergegangen, aber alle waren so heruntergefallen, dass sie in menschlicher Gestalt wiedergeboren wurden. So kamen auch die Knaben wieder auf die Welt.
    Solange sie voneinander getrennt blieben, waren sie sicher, doch sobald sie sich begegneten, zwang sie ihr Schicksal, sich Odin zu stellen, der in menschlicher Gestalt auf der Erde wandelte und ein Ritual vollzog, das gleichzeitig den Tod herbeiführte und vertrieb. Die Sklavin wusste nicht, was der Mann damit meinte. Sie wusste nur, dass sie ihn liebte und sich vor ihm fürchtete.
    Die Frau wurde abermals schwanger und trennte die Kinder voneinander. Einen ganz anderen Knaben lehrte sie unterdessen die Magie, bis er sich in einen Wolfsmann verwandelte, um den Gott zu täuschen und diesen Knaben in das Todesritual des Gottes zu verwickeln, damit ihre eigenen Söhne unbehelligt blieben. Doch der Plan scheiterte, weil Loki, der sie und ihre Söhne liebte, genau wusste, dass der Tod in einem einzigen Leben keine Rolle spielt. Er wollte die Knaben aus Odins Plänen befreien und begriff, dass er für dieses Vorhaben Äonen brauchen würde. Loki wurde gefesselt und gebunden und hing an einem großen Felsblock, wie sein Sohn, der Wolf, gefesselt und gebunden war. Zwar konnte er seinen Geist durch die neun Welten streifen lassen, doch seine Macht war begrenzt, denn wenn der König der Götter seine Ränke bemerkte, würde dieser seine Qualen verdoppeln. Deshalb konnte er sich nicht direkt an die Knaben wenden, sondern musste ihr Schicksal auf indirekte Weise beeinflussen.
    Also tat er so, als sei er auf Odins Seite und benutzte einen stolzen, überheblichen König, der dachte, er könne den Göttern trotzen, um den Totengott rasch auf die Erde zu locken. Gerade weil Helgi Odin zu hindern suchte, in der Welt der Menschen zu erscheinen, lockte er den gehenkten Gott an.
    Auch die Knaben versuchten, sich dem Willen des Götterkönigs zu widersetzen, vor ihm wegzulaufen und ihrem Schicksal zu entrinnen. Der Gott hatte seine Runen bei seinem letzten Tod geschickt verborgen. Einige waren in ein Kind in den Bergen gefahren, eine auch in eine Warägerprinzessin jenseits des Ostmeeres. Doch der raffinierteste und grausamste Trick des sterbenden Gottes hatte darin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher