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Clark Mary Higgins

Clark Mary Higgins

Titel: Clark Mary Higgins
Autoren: Schlaf Wohl Mein Sußes Kind
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Kitty angewiesen, im Auto zu bleiben. Sie starb fast
vor Angst, während sie wartete. Oh, Gott – hilf ihnen, bitte!
Vom Ende der Straße her hörte sie unablässiges Sirenengeheul.
Unmittelbar vor ihr hielt ein Taxi, und Jack Campbell sprang
heraus.
    »Jack!« Kitty öffnete ihre Wagentür und rannte hinter ihm her
in die Eingangshalle. Der Portier war gerade am Telefon.
»Della Salva?« fragte Jack hastig.
Der Portier hob die Hand. »Einen Moment.«
»Zwölfter Stock«, sagte Kitty.
Der einzige noch fahrende Lift war nicht da. Die Leuchttafel
zeigte an, daß er sich im 12. Stock befand. Jack packte den Portier am Kragen. »Stellen Sie einen anderen Lift an!«
»He, was fällt Ihnen ein…«
Vor dem Gebäude kamen jetzt Polizeiwagen mit quietschenden Reifen zum Stehen. Mit erschrocken geweiteten Augen warf
der Portier Jack einen Schlüssel zu. »Damit können Sie sie in
Betrieb setzen.«
Jack und Kitty fuhren bereits hinauf, als die Polizei in die
Eingangshalle stürmte. »Ich glaube, daß della Salva…« begann
er.
»Ich weiß«, sagte Kitty.
Der Aufzug bewegte sich rüttelnd bis zum 12. Stock und hielt
an. »Warten Sie hier«, sagte Jack zu Kitty.
Jack kam in dem Augenblick hinzu, als Myles mit ruhiger,
beherrschter Stimme sagte: »Wenn du ihn nicht gegen dich
selbst richten willst, Sal, dann gib mir den Revolver. «
Jack stand an der Tür. Der ganze Raum war in Halbdunkel getaucht, und die Szene glich einem surrealistischen Bild. Die Leiche auf dem Fußboden. Neeve und ihr Vater vor der auf sie gerichteten Waffe. Auf dem Tisch nahe bei der Tür sah Jack ein
metallisches Aufblitzen. Ein Revolver. Würde er ihn rechtzeitig
erreichen können?
Doch dann sah er, wie Anthony della Salva die Hand sinken
ließ. »Nimm ihn, Myles«, flehte er. »Ich wollte es doch nicht
tun, Myles. Ich habe es nie gewollt.« Sal fiel auf die Knie und
umklammerte Myles’ Beine. »Du bist mein bester Freund, Myles. Sag ihnen, daß ich es nicht tun wollte.«
Zum letztenmal an diesem Tag besprach sich Commissioner
Herb Schwartz in seinem Büro mit den Inspektoren O’Brien und
Gomez. Herb war gerade von Anthony della Salvas Büro zurückgekommen. Er war dort unmittelbar nach dem ersten Streifenwagen eingetroffen. Nachdem der Schweinehund della Salva
abgeführt worden war, hatte Herb mit Myles gesprochen. »Myles, siebzehn Jahre lang hast du dich mit dem Gedanken gequält,
Nicky Sepettis Drohung nicht ernst genommen zu haben. Wäre
es nicht höchste Zeit, mit deinen Schuldgefühlen Schluß zu machen? Glaubst du denn, du hättest das Südsee-Design als genialen Entwurf erkannt, wenn Renata damit zu dir gekommen wäre? Du magst ein erstklassiger Polizist sein, aber in Kleiderfragen bist du blind. Ich weiß noch, daß Renata sagte, sie habe dir
immer die richtige Krawatte hinlegen müssen.«
Myles würde sich wieder zurechtfinden. Nur schade, daß das
Wort »Auge um Auge, Zahn um Zahn« nicht mehr zutraf. Für
den Rest seines Lebens würden die Steuerzahler für della Salva
aufkommen müssen…
O’Brien und Gomez warteten. Ihr Vorgesetzter sah erschöpft
aus. Es war aber ein erfolgreicher Tag gewesen. Della Salva
hatte den Mord an Ethel Lambston gestanden. Da säßen ihnen
wenigstens das Weiße Haus und der Bürgermeister nicht mehr
im Nacken.
O’Brien hatte dem Commissioner noch einige Sachen zu berichten. »Vor ungefähr einer Stunde kam Steubers Sekretärin
von sich aus her. Die Lambston hat Steuber vor zehn Tagen aufgesucht. Und hat ihm gesagt, sie würde dafür sorgen, daß er ins
Kittchen käme. Wahrscheinlich hatte sie seine Drogengeschäfte
spitzgekriegt, aber das spielt jetzt keine Rolle. Er hat die Lambston ja nicht umgebracht.«
Schwartz nickte.
Gomez ergriff das Wort. »Wir wissen jetzt, Sir, daß Seamus
Lambston unschuldig am Tod seiner Ex-Frau ist. Bestehen Sie
noch auf der Anklage gegen ihn wegen Körperverletzung und
gegen die seiner Frau wegen Unterschlagung eines Beweismittels?«
»Ist die Tatwaffe gefunden worden?«
»Ja. In dem indischen Laden, genau wie sie uns gesagt hat.«
»Geben wir den beiden armen Teufeln eine Chance.« Herb
stand auf. »Es war ein langer Tag. Gute Nacht, meine Herren.«
    Bischof Devin Stanton trank in der Residenz des Kardinals in
der Madison Avenue mit dem Hausherrn einen Aperitif, während im Fernsehen die Abendnachrichten liefen. Als alte Freunde sprachen sie über Devins bevorstehende Ernennung.
    »Sie werden mir fehlen, Dev«, sagte der Kardinal. »Wollen
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