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City Vampire - Nacht ueber New York

City Vampire - Nacht ueber New York

Titel: City Vampire - Nacht ueber New York
Autoren: Beth St. John
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die Nähe des Tatortes.
    „ Da. Halten Sie an.“ Maggie deutete auf einen dunklen Punkt, der plötzlich erschienen war. Das Band blieb stehen.
    „ Könnte ein Hinterkopf sein“, sagte Maggie.
    „ Oder nur ein Schatten“, bremste David die Euphorie. „Wir haben nie herausfinden können, was es ist und ob es mit dem Mord zusammenhängt.“
    „ Aber der Zeitpunkt würde passen.“ Maggie tippte auf den Zeitstempel am unteren Bildschirmrand. „Liegt genau in dem von Vivian bestimmten Todeszeitraum.“
    „ Ja“, sagte David, „aber das hilft uns nichts.“
    Maggie starrte konzentriert auf das Standbild. „Lassen Sie es weiterlaufen.“ Der Officer tippte auf eine Taste; der dunkle Punkt bewegte sich kurz und war dann wieder verschwunden. „Nochmal stoppen.“ Das Band hielt erneut an. „Da!“ Maggie tippte auf eine Stelle weiter links auf dem Bildschirm. „Siehst du das?“
    David beugte sich vor und starrte auf die von Maggie gezeigte Stelle. „Ich sehe nichts. Nur der Rückspiegel eines Autos.“
    „ Können Sie das vergrößern?“
    „ Klar.“ Der Officer markierte den Bereich und gab ein paar Befehle auf der Tastatur ein. Eine zwanzigfache Vergrößerung erschien auf dem Bildschirm.
    „ Geht es schärfer?“
    „ Ich kann’s versuchen.“ Wieder tippte der Mann mit atemberaubender Schnelligkeit verschiedene Befehle ein. Eine Art Raster fuhr über den Monitor – zweimal, dreimal, dann hielt das Bild an.
    David klappte die Kinnlade herunter.
    „ Aber hallo“, sagte Maggie.
     

    Es war das Gesicht eines Mannes. Unscharf zwar und grobkörnig, aber es war ohne jeden Zweifel ein Gesicht.
    „ Ich weiß ja nicht, wie es dir geht“, sagte Maggie zu David, „aber irgendwie kommen mir diese Gesichtszüge bekannt vor.“ Sie wandte sich an den uniformierten Kollegen. „Bitte drucken Sie mir das aus, ja?“ Der Mann nickte und klickte auf ein Symbol. Sekunden später spuckte der Drucker eine Laserkopie aus.
    Maggie schnappte sich das Blatt. „Das dürfte für einen Durchsuchungsbefehl reichen.“
    Gemeinsam mit David eilte sie durch die Gänge des Präsidiums zurück in die Räumlichkeiten des Morddezernats. Sie marschierte zum Mordfallbrett und heftete den Ausdruck neben ein Foto, das bereits dort hing.
    Quentin Lake.

Kapitel 19
     

    Sie hatten den Durchsuchungsbefehl in weniger als einer Stunde auf dem Tisch. Ein SWAT-Team stürmte Lakes Appartement in Queens. Er war nicht dort, aber er würde nicht weit kommen. Sämtliche Flughäfen wurden informiert und sein Foto an alle Polizeistreifen durchgegeben. Man schickte auch eine Einheit zur Universität.
    Maggie und David übernahmen gemeinsam mit den Spezialisten der Spurensicherung die Durchsuchung seiner Bleibe. Das Appartement war klein, zwei Zimmer, ein Bad und eine winzige Küche. Es war spartanisch eingerichtet. Ein schmales Bett und ein klappriger Kleiderschrank im Schlafzimmer, eine zerschlissene Couch, ein Holztisch und ein alter Röhrenfernseher auf einer Kommode im Wohnzimmer waren die einzigen Möbel, die Quentin besaß. Keine Bilder an den Wänden, keine Bücherregale.
    „ Ich hab was gefunden.“ Ein Beamter der Spurensicherung, von Kopf bis Fuß in einen weißen Overall gekleidet, kam aus dem Schlafzimmer. „Das sollten Sie sich ansehen. Stand unter dem Bett.“
    Maggie und David traten näher. Der Beamte stellte einen Pappkarton vor ihnen ab. Maggie klappte den Deckel auf: sechs Pfähle lagen darin. „Sieh einer an. Jede Wette, das ist venezianisches Eichenholz.“
    David pfiff durch die Zähne. Maggie hatte sich schon wieder aufgerichtet und sah sich aufmerksam um. Viel Platz, um etwas zu verstecken, gab es hier nicht. Einen Computer besaß er scheinbar nicht – vielleicht einen Laptop, den er bei sich hatte. Ihr Blick blieb an einem Vorhang hängen, durch den keinerlei Tageslicht fiel. Was verdeckte er, wenn da kein Fenster war? Langsam ging sie näher heran und schob die beiden Seiten des Vorhangs auseinander. Ein unübersichtlicher Wirrwarr aus Linien, teilweise von einem zentralen Punkt in der Mitte ausgehend, breitete sich auf der Wand vor ihr aus. Linien – und Namen. Ihre drei Mordopfer standen da: Malcolm Smith, Ian Keller, Brian Holworth. Sie waren mit schwarzem Filzstift geschrieben und eingekreist. Und jeder dieser drei Namen war mit roter Farbe durchgestrichen worden. Maggie lief ein Schauer über den Rücken. Das war eine Art Abschussliste, die sie hier vor sich hatte. Die Verbindungslinien waren in grün
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