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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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Hotel. Es waren immer noch Schüsse und Geschrei zu hören. Ich schätzte, dass seit der ersten Schießerei weniger als zehn Minuten vergangen waren. Viktor konnte also nicht länger warten, sonst riskierte er, dass zu viele flohen. Als ich mich aus dem Gebüsch gekämpft hatte und durch die Nacht schlich, erklang die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf. Ich zuckte zusammen und blieb stehen.
    Cherrilyn, wo bist du? Dass Vampire und ihre Diener im Geist kommunizieren konnten, davon hatte ich schon gehört, trotzdem fand ich es beängstigend.
    Ich bin im Irrgarten und hab den Attentäter gefunden. Er wird das Hotel jeden Moment in die Luft jagen. Hol Will her und … Die Verbindung brach so abrupt ab, dass ich taumelte. Ich glaube, durch den schnellen Abbruch war ich etwas duselig im Kopf. Ich schüttelte mich und zwang mich weiterzugehen. Ich konnte jetzt nicht schlapp machen, denn viele Leben hingen von meinen nächsten Taten ab. Der Irrgarten war eigentlich kein richtiger, fiel mir schnell auf. Hier und da standen zwar vereinzelte Hecken, wo man sich hätte verstecken können, aber das war es auch schon. Ich schlich die zwei Meter hohen Gewächse entlang, als ich irgendwann Stimmen hörte: Viktor und Bert. Ich erstarrte und hielt den Atem an. Wenn ich sie hören konnte, konnten sie es mit Sicherheit auch. In dem Moment kam ein Windzug auf mich zu und trug meinen Geruch direkt zu ihm hinüber.
    »Ah, Cherry«, erklang Viktors Stimme. »Komm her, nicht so schüchtern.«
    Ich bog um die Ecke und entdeckte Viktor und Bert an einem beleuchteten Brunnen stehen. Dieser war die einzige Lichtquelle weit und breit, weshalb ich den Zünder in Viktors Hand gut erkennen konnte. Ich hatte beide Waffen auf sie gerichtet.
    »Kommst du, um dir mein Feuerwerk anzusehen?«
    »Es wird kein Feuerwerk geben, Viktor, nicht für dich jedenfalls«, sagte ich und kam näher. Die normalen Kugeln würden ihn nicht töten, deshalb musste ich wenigstens so dicht an ihn heran, dass ich ihn außer Gefecht setzen konnte. Bert war, soweit ich wusste, ein Mensch, um ihn brauchte ich mir also am wenigsten Gedanken machen.
    »Willst du mich erschießen?«, fragte Viktor lachend und hob gespielt die Hände.
    Ich schoss ihm zwei Mal in den Kopf oder versuchte es zumindest, denn plötzlich war er verschwunden. Bert stand immer noch neben dem Brunnen, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Viktors Lachen hallte von allen Seiten wider, wie in einem Horrorfilm, doch konnte ihn nicht ausmachen. Ich schwenkte die Waffe hin und her, sah aber nur Dunkelheit und Hecken. Ich registrierte, wie Bert sich bewegte, und schwenkte zu ihm. »Keine Bewegung, oder ich schieße.«
    Bert lächelte. Warum lächelte er?
    »Heb deine Hände, langsam, ich will sie sehen.« Ich klang wie eine Polizistin. Bert tat es und lächelte dabei ununterbrochen. Dann wurde mir bewusst, dass er mich abzulenken versuchte.
    Viktor griff von der Seite an, doch darauf war ich vorbereitet gewesen. Ich ließ mich nach vorn fallen und rollte mich in eine hockende Position. Dann schoss ich drei Mal, traf aber niemanden. Bert sprang schutzsuchend hinter den Brunnen.
    »Warum tust du das?«, rief ich in die Nacht hinein. »Warum willst du all diese Leute töten?«
    »Weil ich es kann, Cherry.« Er erschien wieder neben dem Brunnen, einen Finger auf dem Zünder. »Du hättest mein sein können, liebste Cherry. Aber nein, du musstest dich ja einem anderen Vampir übergeben. Jetzt habe ich keine Verwendung mehr für dich.«
    Ich schoss, bevor er den Knopf drücken konnte, schoss ihm zwei Mal in den Kopf. Sein Kopf zuckte kurz nach hinten, doch weiter geschah nichts.
    Er lächelte abfällig. »Bleikugeln, wie geistreich.«
    Ich gab noch ein paar Schüsse ab und versuchte, ihm den Zünder aus der Hand zu feuern, doch es war vergebens. Er war einfach zu schnell, und die Kugeln flogen an ihm vorbei.
    »Du langweilst mich«, sagte Viktor und griff in Berts Hosenbund. Hervor holte er eine Pistole, mit der er mir zwei Mal in den Bauch schoss.
    Einen Moment blieb die Zeit stehen. Ich spürte, hörte und sah nichts. Dann lag ich rücklings auf dem Boden und betrachtete den wunderschönen Sternenhimmel. Es tat gar nicht so weh, stellte ich fest, während ich irgendwelche Sternzeichen zu erkennen versuchte. Mein Körper war schwer wie Blei. Ich wollte mich bewegen, wollte aufstehen, doch ich konnte weder den Willen noch die Kraft dafür aufbringen. Ich wollte einfach nur schlafen. Meine Augenlider
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