Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
Vom Netzwerk:
nach unten, hielt das Geschenk mit ausgestrecktem Arm von sich weg und sah sich nach einem Abfalleimer um. Das gab Diana einen kurzen Augenblick, um ihre Fassung zurückzugewinnen.
    Das war also der Scheich. Seine Gesichtszüge hatten etwas Kantiges, Gefährliches, und er sah einfach umwerfend aus.
    Aber er würde keinen Blick an sie verschwenden, selbst wenn sie es wollte. Und natürlich wollte sie es nicht.
    Ein gefährlich aussehender Mann im Leben war mehr als genug.
    Es befand sich kein Abfalleimer in der Nähe, und der Scheich gab ihr kurzerhand das Häuflein klebrigen Papiers zurück. Auch in dieser Situation ganz Mann – um den Schlamassel sollten sich andere kümmern …
    „Sie sind nicht mein üblicher Fahrer“, sagte er.
    „Nein, Sir.“ Auch den Sehtest hat er bestanden, dachte sie, als sie eine wasserdichte Spucktüte aus dem Handschuhfach zog und das Päckchen darin verstaute. „Was mag mich nur verraten haben?“, murmelte sie vor sich hin.
    „Vielleicht der Bart?“, meinte er, als sie sich zu ihm umdrehte.
    Auch sein Gehör war erstklassig.
    Oh, zweimal Sch… Scheich!
    „Daran kann es nicht liegen, Sir“, sagte sie und hoffte, dass die Anweisung ihres Gehirns, ein höfliches Lächeln aufzusetzen, bei ihren Mundwinkeln angekommen war. Die andere Anweisung, nämlich den Mund zu halten, war irgendwo unterwegs verloren gegangen. Von einem inneren Dämonen angestachelt, fügte ihr Sprachzentrum hinzu: „Ich könnte einen falschen tragen.“
    Hatte man sich mit seinem losen Mundwerk einmal in Schwierigkeiten gebracht, lag die Rettung manchmal darin, einfach weiterzureden. Das wusste sie noch aus der Schulzeit. Wenn es ihr gelang, ihn zum Lachen zu bringen, kam sie vielleicht gerade noch einmal davon.
    Lächle, bitte, bitte lächle!
    „Das kommt ja häufiger vor, als man denkt“, fügte sie beinahe flüsternd hinzu, denn er lächelte nicht.
    „Wie heißen Sie?“
    „Sie brauchen sich meinen Namen nicht zu merken“, antwortete sie, scheinbar unbekümmert, „im Büro weiß man, wer Sie gefahren hat.“
    Denn dort würde er anrufen, um sich zu beschweren.
    Nicht einmal den ersten Tag hatte sie überstanden. Sadie würde sie umbringen, und das zu Recht.
    „Im Büro weiß man es vielleicht, aber ich weiß es nicht.“
    Dieser Mann überlässt nichts dem Zufall.
    „Metcalfe, Sir.“
    „Metcalfe.“ Er sah aus, als wolle er noch etwas hinzufügen, unterließ es aber. „Also, Metcalfe, fahren wir los. Ich habe nicht viel Zeit, und wir werden einen Umweg machen müssen, wenn wir das Geburtstagskind nicht enttäuschen wollen.“
    „Geburtstagskind?“
    „Prinzessin Ameerah ist die Tochter meines Cousins. Sie wird heute zehn. Ihr Herzenswunsch ist eine Schneekugel, und ich habe ihr versprochen, eine mitzubringen.“
    „Oh.“ Ein kleines Mädchen also. Diana vergaß, dass sie nur reden sollte, wenn sie angesprochen wurde. „Ja, Schneekugeln sind wunderschön. Ich habe noch eine, die ich geschenkt bekam, als …“
    Sie unterbrach sich. Wie konnte sie nur glauben, dass ihn das interessierte?
    „Als …?“
    „Äh, als ich sechs wurde.“
    „Sechs.“ Anscheinend versuchte er sich vorzustellen, wie sie mit sechs ausgesehen haben mochte. „Die zerbrochene Kugel war antik, aus venezianischem Glas.“
    „Für eine Zehnjährige?“ Die Worte waren heraus, bevor sie nachdenken konnte.
    Er war im Begriff, in den Wagen zu steigen, hielt aber stirnrunzelnd inne.
    „Glas, ob das so klug war?“ Sie hatte den Eindruck, dass seine Entscheidungen bisher nie kritisiert worden waren. Vielleicht konnte sie ihm auf die Sprünge helfen. „Meine ist aus Kunststoff.“ Sie stammte von einem Marktstand. „Nicht wertvoll …, aber sie wäre, äh, nicht zerbrochen.“
    Halt schon endlich den Mund!
    Sie zog kurz die Schultern hoch, als könne sie sich damit von ihren Worten distanzieren.
    „Für ein Kind wäre vielleicht etwas weniger Zerbrechliches passender. Ich bin sicher, die Kugel, die Sie gekauft haben, war sehr schön“, fügte sie schnell hinzu, damit er nicht glaubte, sie kritisiere ihn. Sie hatte sich schon genug Schwierigkeiten eingehandelt. „Aber wahrscheinlich haben Sie keine eigenen Kinder.“
    „Sie meinen, sonst wüsste ich es besser?“
    „Hmm“, sagte sie. „Eine antike Glaskugel ist eher eine Kostbarkeit als ein Spielzeug.“ Sie bemühte sich zu lächeln, um das Gesagte ein wenig abzumildern.
    „Das ist richtig.“ Er runzelte noch immer die Stirn, nicht ärgerlich, eher so, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher