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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt
Autoren: Emma Bieling
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immer wieder ein.«
    Tommy hämmerte mit seiner Hand gegen die Scheibe des Zugabteils. »Moritz? Hier sind wir!«
    Klasse! Mein Sohn ist ein Verräter!
    Max Wegener riss die Tür auf. »Da seid ihr ja!«
    Tommy heftete sich sofort an sein Hosenbein. »Fährst du jetzt mit zur Oma nach Halle?«
    Max beugte sich herab und nahm Tommy hoch. »Nein, kleiner Mann! Ich will, dass ihr mit mir zurückfahrt.«
    »Echt?«, jubelte Tommy begeistert. »Wir müssen nicht nach Halle?«
    Was?
Cinderella rang nach Worten. Sie konnte nicht fassen, was Max von sich gab. Die Zuggäste, die sich vorm Abteil gesammelt hatten, starrten hinein.
    »Da ist doch …«, rief einer der Zugbegleiter und drängte sich durch die Menge. Er lief zum Penner, der sich immer noch schlafend stellte, und ergriff dessen Arm. »Hierher, Henry! Hier ist der Schwarzfahrer!«
    »He, was soll das! Lass mich in Ruhe«, wehrte sich der Weltenbummler.
    »Was soll das?«, mischte sich Cinderella ein. »Dieser Mann gehört zu mir.«
    »Zu dir?«, wiederholte Max.
    »Der Onkel hat mir einen Kaugummi geschenkt«, sagte Tommy.
    »Er hat kein Ticket und wird uns begleiten müssen!« Der Schaffner zerrte den Vagabunden vom Sitz herunter. »Mitkommen!«
    »Moment mal! Ich zahle für ihn«, versuchte Cinderella den Zugbegleiter zu besänftigen.
    »Wann geht es denn endlich weiter?«, rief eine aufgebrachte dicke Dame ins Abteil.
    Max setzte Tommy ab und kniete vor Cinderella nieder. »Ich hatte es mir zwar wesentlich romantischer vorgestellt, aber bitte.« Er zog einen Handschuh aus seiner Jackentasche und streifte ihn über Cinderellas Hand. »Diesen Handschuh hat meine Herzensdame verloren, gestern am Strand. Und wie ich sehe, passt er dir.«
    Cinderella blickte verwirrt auf die behandschuhte Hand. »Was soll das?«, flüsterte sie Max zu. »Deshalb verfolgst du mich und hältst den Zug an?«
    Max lachte. »Nein, meine holde Prinzessin. Ich bin hier,um dir zu sagen, dass es Moritz gibt.« Er klopfte sich gegen die Brust. »Hier drin! Da gibt es ihn! Und er ist ebenso gegenwärtig wie deine Großmutter. Deshalb frage ich dich noch einmal: Willst du meine Frau werden und mit mir Seite an Seite die Welt in eine bessere verwandeln?«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Eine der Frauen fing an zu weinen. Eine andere wimmerte ihrem Mann zu: »Gott, wie rührend!«
    Cinderella schluckte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ihr Herz schlug Purzelbäume. Über das Gesicht des Penners huschte ein Lächeln. Er nickte ihr zu.
    Tommy riss an ihrer Hand. »Und?«, fragte er mit genauso erwartungsvollen Augen wie Max, der immer noch vor ihr kniete. »Was soll ich sagen? Ja! Ich will!«
    Die Zuschauer klatschten und jubelten. Und auch die zwei hinzugerufenen Polizisten, die plötzlich in der Menge standen, schmunzelten.
    Max stand auf und umarmte Cinderella. »Ich glaube, du brauchst deine Fahrkarte nicht mehr«, sagte er.
    »Welche Fahrkarte? Die hier? Die gehört dem jungen Mann da drüben«, erwiderte sie, dem Vagabunden zuzwinkernd.
    »Ist der medizinische Notfall damit erledigt?«, fragte einer der Polizisten.
    Max nickte. »Es tut mir wirklich sehr leid, aber …«
    »Nehmen Sie ihre Braut und den Kleinen und räumen Sie die Schienen«, unterbrach der Polizist ihn streng. Er drehte sich um und verließ den Zug unter lautem Beifall der Zuggäste. Sein Kollege zerriss das Protokoll und folgte ihm.
    Der Zugbegleiter nahm kopfschüttelnd seine Hände vom Landstreicher. »Glück gehabt, mein Freund«, murmelte er ihm zu.
    Der Penner nickte und strich seinen Ärmel glatt. Dann wandte er sich zu Cinderella. »Alles Gute für Sie und ich wünsche Ihnen eine tolle Hochzeit.«
    »Danke!« Sie griff in ihre Tasche und zog die Visitenkarte des Taxifahrers heraus. »Falls Sie irgendwann auf Sylt sind, fragen sie den Fahrer nach Cinderella. Er wird Sie zu mir bringen.«
    Max nickte und klopfte dem Vagabunden freundschaftlich auf die Schulter. Dann nahm er das Gepäck und ging voraus.
    Tommy griff nach Cinderellas Hand. »Willst du nicht auch den zweiten Handschuh anziehen?«
    Sie lachte. »Klar! Jetzt, wo alles beisammen ist.«

Ehe-AGBs, gibt’s die?
    Zwei Wochen später …
    Da war es, ein champagnerfarbener Traum von einem Brautkleid, das selbst Schneewittchen hätte erblassen lassen, und es passte Cinderella wie angegossen. Elsbeth Schmiedel saß daneben und strahlte über das ganze Gesicht. »Komm her, Kindchen, lass dich anschauen.«
    »Und Sie sind sicher, dass ich es tragen
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