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Cigams Sündenfall

Cigams Sündenfall

Titel: Cigams Sündenfall
Autoren: Jason Dark
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harten Boden. Danach sprang sie noch einmal hoch, bevor sie zur Seite fiel und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landete.
    Suko wollte an Cigam heran, als er einen irrsinnigen Schrei hörte und er auch sah, daß Cigam kein Interesse mehr an seinem Tod hatte und floh.
    Er fegte wie ein Irrwisch über die Grabsteine hinweg oder durch die Lücken, das war so genau nicht zu erkennen. Dafür erkannte Suko etwas anderes.
    Altea war es, die geschrien hatte, und der Inspektor bekam wie auf einer Leinwand ihr Ende präsentiert…
    ***
    Das Kreuz steckte in ihrem Kopf!
    Ich hatte es zwischen die Rädchen und Stangen gerammt und darauf gehofft, daß es festklemmte.
    Meine Hoffnung war nicht enttäuscht worden. Es hatte sich förmlich hineingedreht. Die seitlichen Arme waren zwischen den Mechanismus gedrückt worden, und nur das kurze obere Ende schaute hervor. Es steckte kein Rädchen im Getriebe, sondern ein Kreuz, und es hatte es tatsächlich geschafft, die Mechanik zu stoppen.
    Auch Altea bewegte sich nicht!
    Sie stand wie eine Hohepriesterin auf der Stelle, die Arme zu den Seiten ausgestreckt, als wollte sie irgendeinen Götzen anbeten. Den Kopf hatte sie leicht in den Nacken gelegt, die Augen waren verdreht, in ihnen strahlte ein eigentümliches Licht, das mehr dunkel als hell war und sehr schnell erlosch.
    Ihr Kopf kippte nach vorn.
    Er löste sich nicht von den Schultern, denn in diesem Augenblick entfaltete das Kreuz seine Kraft, weil es mit der teuflischen Magie in einen direkten Kontakt getreten war.
    Das Silber erstrahlte in einem grellen Licht, was sich nicht allein auf das Kreuz beschränkte, sondern seinen Weg in den Kopf des Wesens fand.
    Altea hatte ihren Mund aufgerissen. Über die Lippen drang ein kreischender Ton, als wäre irgendwo eine Säge angestellt worden. In ihrem Kopf leuchtete es stärker, sie wankte noch weiter nach vorn, wobei sie es nicht mehr schaffte, sich auf den Beinen zu halten.
    Es sah so aus, als wollte sie mir entgegenkippen. Im letzten Augenblick drehte sie ab und fiel auf einen Grabstein zu, der eigentlich aus drei dünnen Platten bestand.
    Sie schleuderte ihre Arme vor.
    Die Hände klatschten auf den Stein, rutschten daran herab, dann umfingen sie die Steine, als wären sie der Körper des Geliebten.
    Noch immer behielt das Kreuz seinen Platz in ihrem offenen Schädel.
    Das Licht zerstörte die Mechanik. Das Metall schmolz wie unter glühender Hitze. Es breitete sich dabei aus und blieb nicht im Schädel, sondern quoll heraus und strömte über das Gesicht.
    Das Metall hatte sich erhitzt. Als leimige Flüssigkeit rann es aus dem Schädelloch über den Grabstein hinweg. Dampf zischte in Wolken auf, dann platzte plötzlich der Körper an der Brust auseinander, und in einer Woge quoll das flüssige Metall hervor.
    Es bedeckte den Grabstein, es rollte an ihm herab, und die beiden Arme, die ihn umklammerten, brachen ebenfalls auf, damit das Zeug freie Bahn hatte.
    Aus der Gestalt dieser Altea war ein flüssiger Metall geworden, das den Grabstein wie eine Schicht bedeckte. Die Haut verdampfte. Ich roch sie und drehte mich zur Seite.
    Ein Gegenstand aber war nicht verdampft. Wie ein Siegeszeichen lag das Kreuz auf der oberen Kante des Grabsteins, an dem noch immer Metall herablief wie ein nie abreißender Tränenstrom.
    Ich berührte das Kreuz.
    Es war kalt.
    Und mit einem guten Gefühl steckte ich es ein.
    Als ich mich umdrehte, standen Milena und Suko hinter mir. Auf beiden Gesichtern zeigte sich Erleichterung. Auch wenn der Grund zum Jubeln nicht sehr groß war, weil Cigam hatte entwischen können, über Milenas Küsse freute ich mich trotzdem…
    ***
    Blieb noch einer – Logan Costello!
    Ihn hatte es erwischt. Was immer mit seinem Rücken auch geschehen sein mochte, ich wußte es nicht. Zumindest konnte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht bewegen. Wahrscheinlich war er gelähmt. Er würde fortan im Rollstuhl sitzen müssen, und das würde ihn, so vermutete ich, noch brutaler und menschenverachtender machen.
    Wir reagierten nicht so und trugen ihn vom Friedhof wie ein weinendes Kind…
    ENDE
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