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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes
Autoren: Cassandra Clare
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furchtbar schlimm gewesen, oder? Schließlich machten sie ständig Witze über ihre übertriebene Pingeligkeit mit den antiken Teppichen …
    »Wo ist Dad?«, fragte Isabelle und trat einen Schritt zurück. »Und Max?«
    Maryse hielt einen kaum wahrnehmbaren Moment inne und meinte dann: »Max ist in seinem Zimmer. Und euer Vater ist bedauerlicherweise noch in Alicante. Ein paar unaufschiebbare geschäftliche Angelegenheiten erforderten seine Anwesenheit dort.«
    Alec, der für Stimmungslagen im Allgemeinen viel empfänglicher war als seine Schwester, schien zu zögern. »Stimmt irgendetwas nicht?«
    »Das könnte ich dich fragen«, entgegnete seine Mutter trocken. »Humpelst du etwa?«
    »Ich …«
    Alec war ein furchtbar schlechter Lügner. Sofort sprang Isabelle ein: »Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung mit einem Drachendämon in einem U-Bahn-Tunnel. Aber das war völlig unbedeutend.«
    »Und der Dämonenfürst, gegen den ihr letzte Woche gekämpft habt, der war vermutlich auch völlig unbedeutend?«
    Diese Gegenfrage ließ sogar Isabelle verstummen. Sie warf Jace einen Blick zu, der inständig wünschte, sie hätte nicht zu ihm hinübergesehen.
    »Das war nicht geplant.« Jace fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Maryse hatte ihn noch immer nicht begrüßt, hatte nicht einmal Hallo gesagt und musterte ihn wieder mit ihren Augen, die wie blaue Dolche aussahen. Tief in seinem Magen breitete sich allmählich ein mulmiges Gefühl aus. So hatte sie ihn noch nie zuvor angesehen, ganz egal, was er angestellt hatte. »Es war ein Fehler …«
    »Jace!« Max, der Jüngste der Familie Lightwood, quetschte sich an Maryse vorbei und stürzte in den Raum, wobei er der ausgestreckten Hand seiner Mutter geschickt auswich. »Du bist wieder da! Ihr seid alle wieder da.« Er drehte sich im Kreis und strahlte Alec und Isabelle triumphierend an. »Dacht ich’s mir doch! Dann hab ich mich also nicht verhört.«
    »Und ich dachte, ich hätte dir gesagt, in deinem Zimmer zu bleiben«, meinte Maryse.
    »Daran kann ich mich nicht erinnern«, erwiderte Max mit einer Ernsthaftigkeit, die selbst Alec lächeln ließ. Max war ziemlich klein für sein Alter – er sah aus wie ein Siebenjähriger –, besaß aber eine selbstgenügsame, ernste Haltung, die ihm in Kombination mit seiner großen Brille die Ausstrahlung eines deutlich älteren Jungen verlieh. Alec beugte sich vor und fuhr seinem Bruder durch die Haare, doch Max schaute noch immer mit leuchtenden Augen zu Jace. Jace spürte, wie sich die kalte Faust in seinem zusammengeballten Magen ein wenig entspannte. Max hatte ihn schon immer als Helden verehrt, auf eine Weise, die er nicht einmal für seinen eigenen älteren Bruder aufbrachte – möglicherweise weil Jace Max gegenüber viel toleranter war als Alec. »Ich hab gehört, du hast gegen einen Dämonenfürsten gekämpft«, sagte der kleine Junge nun. »Und, war es toll?«
    »Es war … anders«, erwiderte Jace ausweichend. »Wie hat’s dir in Alicante gefallen?«
    »Das war der Wahnsinn . Wir haben die tollsten Sachen gesehen. Die haben da ein riesiges Arsenal und ich durfte zugucken, wie die Waffen gemacht werden. Der Waffenmeister hat mir sogar eine neue Methode zur Herstellung von Seraphklingen gezeigt, damit sie noch länger halten, und ich werde versuchen, Hodge zu überreden, mir …«
    Jace konnte nicht anders: Sein Blick wanderte unwillkürlich zu Maryse und er starrte sie ungläubig an. Dann wusste Max also noch nicht, was mit Hodge passiert war? Hatte sie es ihm denn nicht erzählt?
    Maryse fing seinen Blick auf und presste die Lippen zu einer bleistiftdünnen Linie zusammen. »Das reicht jetzt, Max.« Sie packte ihren jüngsten Sohn am Arm.
    Max legte den Kopf in den Nacken und schaute sie erstaunt an. »Aber ich rede doch gerade mit Jace …«
    »Das sehe ich.« Sanft schob sie ihn zu Isabelle. »Isabelle, Alec, bringt euren Bruder auf sein Zimmer. Jace …« Als sie seinen Namen aussprach, klang ihre Stimme furchtbar angespannt, so, als würde eine unsichtbare Säure die Silben in ihrem Mund austrocknen. »Zieh dir frische Sachen an und komm dann umgehend in die Bibliothek. Ich habe mit dir zu reden.«
    »Das versteh ich nicht«, sagte Alec und schaute von seiner Mutter zu Jace und wieder zurück. »Was ist los?«
    Jace spürte, wie ihm kalter Schweiß den Rücken hinunterlief. »Geht es um meinen Vater?«
    Maryse zuckte zusammen, als hätten die Worte »mein Vater« sie wie Schläge getroffen. »Ich erwarte
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