Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
gesucht habe und ihr weg wart …« Sie verstummte einen Moment. »Da hab ich mir nicht nur Sorgen um ihn gemacht, sondern auch um dich«, fuhr sie schließlich fort. »Du hast so etwas Beruhigendes an dir … Und Jace ist viel umgänglicher, wenn du in der Nähe bist.«
    Clary riss erstaunt die Augen auf. »Tatsächlich?«
    »Ja. Er ist dann irgendwie weniger scharfzüngig … zwar nicht unbedingt netter, aber man kann die Freundlichkeit erahnen, die unter seiner harten Schale verborgen ist.« Sie zögerte einen Moment. »Natürlich hab ich mich anfangs über dich geärgert, aber dann ist mir klar geworden, wie blöd das war. Nur weil ich noch nie eine Freundin hatte, bedeutet das nicht, dass ich nicht lernen kann, mit einem Mädchen befreundet zu sein.«
    »Geht mir auch so«, sagte Clary. »Ach ja, noch was, Isabelle.«
    »Ja, was denn?«
    »Du musst nicht so übertrieben nett tun. Mir ist es lieber, wenn du dich so gibst, wie du wirklich bist.«
    »Wie ein Miststück, meinst du?«, fragte Isabelle und lachte.
    Clary wollte gerade protestieren, als Alec auf Krücken ins Foyer gehumpelt kam. Eines seiner Beine war bis zum Knie bandagiert und ein dickes Pflaster klebte auf seiner Schläfe. Doch ansonsten wirkte er erstaunlich gesund für jemanden, der vier Tage zuvor fast gestorben wäre. Er winkte Clary zur Begrüßung mit einer Krücke zu.
    »Hi, Alec«, sagte Clary. Sie war überrascht, dass er schon wieder auf den Beinen war. »Geht’s dir …«
    »Gut? Ja, alles in Ordnung«, erwiderte Alec. »Noch ein paar Tage, und dann brauche ich die hier auch nicht mehr.«
    Ein Anflug von schlechtem Gewissen schnürte Clary die Kehle zu. Wenn sie nichts gesagt hätte, stünde Alec jetzt nicht auf Krücken vor ihr. »Ich bin wirklich froh, dass es dir besser geht, Alec«, sagte sie aufrichtig und von ganzem Herzen.
    Alec blinzelte. »Danke.«
    »Dann hat Magnus dich also kuriert?«, fragte Clary. »Luke meinte …«
    »Ja, das hat er!«, rief Isabelle. »Das war einfach der Wahnsinn. Er ist wie aus dem Nichts hier aufgetaucht, hat alle nach draußen gescheucht und die Tür zum Krankensaal fest verschlossen. Und dann folgte eine Explosion auf die nächste und blaue und rote Funken schossen unter der Tür durch.«
    »Ich kann mich an nichts davon erinnern«, meinte Alec.
    »Danach hat er die ganze Nacht an Alecs Bett gewacht, um sicherzugehen, dass er wieder gesund wird«, fügte Isabelle hinzu.
    »Auch daran kann ich mich nicht erinnern«, ergänzte Alec hastig.
    Ein Lächeln umspielte Isabelles rote Lippen. »Ich frage mich, woher Magnus wusste, dass er hier gebraucht wurde? Als ich ihn danach gefragt habe, wollte er mir keine Antwort geben.«
    Clary erinnerte sich an das zusammengefaltete Blatt Papier, das Hodge ins Feuer geworfen hatte, nachdem Valentin verschwunden war. Hodge war schon ein seltsamer Mann, dachte sie. Er hatte sich die Zeit genommen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um Alec zu retten, und zugleich alle – und alles – hintergangen, was ihm jemals etwas bedeutet hatte. »Keine Ahnung«, sagte sie.
    Isabelle zuckte die Achseln. »Vermutlich hat er es irgendwo gehört. Allem Anschein nach unterhält er eine richtige Gerüchteküche. Er ist ja so ein Mädchen .«
    »Magnus ist der Oberste Hexenmeister von Brooklyn«, erinnerte Alec seine Schwester, musste aber ebenfalls grinsen. »Jace ist oben im Gewächshaus, falls du ihn sprechen möchtest«, wandte er sich an Clary. »Ich bring dich hin.«
     
    »Echt?«
    »Klar.« Alec musterte sie nur ein kleines bisschen unsicher.
    »Warum nicht?«
    Clary warf Isabelle einen Blick zu, die ihrerseits die Achseln zuckte. Welche Pläne Alec auch verfolgen mochte, seine Schwester hatte er jedenfalls nicht eingeweiht. »Geht ruhig«, sagte Isabelle. »Ich muss sowieso noch ein paar Dinge erledigen.« Sie scheuchte sie mit einer Handbewegung fort. »Na los, ab mit euch.«
     
    Gemeinsam gingen sie den Korridor entlang. Selbst auf Krücken war Alec derart schnell, dass Clary fast laufen musste, um mit ihm Schritt zu halten. »Renn doch nicht so. Ich hab kurze Beine«, erinnerte sie ihn.
    »’tschuldigung.« Zerknirscht drosselte er sein Tempo. »Hör mal«, setzte er an, »diese Sachen, die du zu mir gesagt hast, als ich dich wegen Jace angebrüllt habe …«
    »Ich erinnere mich«, murmelte Clary betreten.
    »Als du mir gesagt hast, dass ich… dass ich … nur weil ich …« Alec hatte Schwierigkeiten, einen vollständigen Satz zu bilden. Er stockte und versuchte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher