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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert
Autoren: Ma2
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Vater gesehen. Er muss sich ihr gegenüber für Brokk ausgegeben und gesagt haben, sie könne ihn mit dem magischen Schwert befreien.« Cluaran fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Deshalb schickte sie Taragor aus. Er sollte das Schiff von Elsas Vater vernichten und euch beide von Venta Bulgarum hierherbringen. Sie ließ sogar Orgrim Bücher zukommen, mit deren Hilfe er ebenfalls Lokis dunklen Zielen dienen konnte. Und das alles hat sie für einen Mann getan, der seit hundert Jahren tot ist.«
    Erst jetzt drehte er sich zu Adrian um und zeigte ihm sein Gesicht. Adrian erschrak über das tiefe Leid in seinen Augen und die verzweifelt zusammengepressten Lippen. »Ihr dürft sie dafür nicht zu sehr hassen. Loki hat sie in den Wahnsinn getrieben.« Cluaran starrte wieder zu Eolande hinüber, die mit den Händen über den Felsen strich. »Jahrelang war sie hier mit ihm allein«, murmelte er.
    »Sollten wir nicht gehen? Das Feuer greift um sich«, sagte Cathbar hinter ihnen. Adrian fuhr zusammen.
    Cathbar hat Recht, dachte Adrian. Die Luft in der Höhle war rauchgeschwängert und er spürte die Hitze des Bodens durch die Sohlen seiner Stiefel. Die schwarzen Wände schienen zu rauchen, als brenne der Fels. Und von überall, von unter dem Boden und hinter den Wänden, erklang ein tiefes Donnern, das immer lauter wurde.
    »Loki weckt den Vulkan«, sagte Ari.
    Der Feuerstrom, der sie von dem Felsen auf der anderen Seite trennte, trat über sein Bett hinaus. Alarmiert sah Adrian zu, wie ein Rinnsal geschmolzenen Gesteins an einer Wand entlanglief und die Flammen immer höher schlugen und die schmale Brücke zu verschlingen drohten. Cluaran sprang auf und setzte in zwei Sprüngen über die Brücke. Eolande hatte aufgehört, mit den Händen über den Felsen zu streichen, und starrte stattdessen wieder den Feuerstrom entlang in die Richtung, in die Loki verschwunden war.
    »Wo bist du, Brokk?«, schluchzte sie. »Warum hast du mich wieder verlassen?« Cluaran trat hinter sie, doch sie drehte sich nicht um.
    Cluaran führte sie zur Brücke. »Nein … nein«, murmelte sie. »Ich muss auf Brokk warten. Er kehrt bestimmt zurück. Lass mich!«
    Cluaran nahm seine Mutter in die Arme und betrat mit ihr die in den Flammen versinkenden Steine. Von dort reichte er sie, ohne auf ihren Protest zu achten, Cathbar. Die Flammen züngelten bereits an ihm empor. Mit einem Sprung setzte er seiner Mutter nach. Ein Ärmel hatte bereits Feuer gefangen und dann auch noch der zweite. Diesmal war das Feuer keine Täuschung, sondern Wirklichkeit. Adrian und Fritha eilten zu ihm und halfen ihm, die Flammen auszuschlagen. Ari hob Elsa vom Boden auf. Sie hing schlaff in seinen Armen und stöhnte leise.
    »Ich gehe voraus«, sagte Ari. »Ihr beide, Adrian und Fritha, zündet die Fackeln an und folgt mir.«
    Adrian hielt seine Fackel vorsichtig in die tanzenden Flammen am Rand des Feuerstroms und sah, dass über den Sockel des Felsens dahinter eine haarfeine rote Linie lief. Er wartete nicht ab, ob der Spalt sich verbreitern würde, denn er wusste, dass der Berg kurz davorstand, zu bersten und alles mit flüssigem Gestein zu überschwemmen.
    Ari hatte bereits den Tunnel betreten, Fritha folgte dicht hinter ihm. Der Schein ihrer blakenden Fackel wurde rasch von der Nacht des Tunnels verschluckt. Adrian blickte ein letztes Mal zurück. Die aus dem Feuerstrom schlagenden Flammen bildeten jetzt eine undurchdringliche, über mannshohe Wand. Ihre Hitze traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht. Cluaran und Cathbar schleppten und zogen die sich wehrende Eolande aus der Reichweite der Flammen. Eolande streckte die Hände zu dem nicht mehr sichtbaren Felsen aus. Feurige Fühler züngelten hinter den Fliehenden her über den Boden.
    Adrian wandte sich ab und betrat den Tunnel. Die beiden Männer folgten ihm mit Eolande. Dumpf hallten Eolandes Schreie durch den engen Gang. Und dann schwoll der Donner hinter ihnen zu einem Tosen an und der Boden unter ihren Füßen erbebte. Sie begannen zu laufen.

22. KAPITEL
    Loki wird, wie die Fay prophezeit haben, seine Ketten wieder sprengen. Schon jetzt ist seine Macht spürbar: Der Berg glüht und die Drachen werden wieder fliegen. Doch das Schwert, das ihn töten kann, ist geschmiedet.
    Trotz meines Alters obliegt es mir, ihn zu töten. Zu dieser Tat werde ich allein aufbrechen. Wenn ich ihn nicht verwunden kann, lasse ich den verfluchten Berg über ihm zusammenstürzen. Denn durch Stein schneidet das Schwert
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