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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert
Autoren: Ma2
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schnitt auch deren Fesseln los. Loki stand jetzt auf den Beinen, nur noch von der Kette um seinen Hals zurückgehalten. Sein Lächeln wurde breiter und er streckte die Hände nach Elsa aus. Tosend schlugen die Flammen in die Höhe und entzogen ihn Cluarans Blick.
    Mit einem unartikulierten Schrei sprang Cluaran in den Graben und durch die Flammen und spürte, wie der letzte Überrest der Brücke unter seinen Füßen im Feuer versank. Er warf sich auf Elsa und Eolande, schleuderte das Mädchen zu Boden und hielt die Frau mit beiden Händen fest.
    »Halt!«, rief er keuchend. »Mutter – was hast du getan?«

21. KAPITEL
    Ich habe alles zerstört, was mir lieb und teuer war.
    Mein Sohn stürmte herein, als Ioneth mit dem Schwert verschmolz. Ich wusste nicht, dass er imstande ist, so unermessliches Leid zu empfinden. Er wird nie mehr mit mir sprechen.
    Das Schwert hat nicht seinesgleichen. Es verschwand, nachdem es mit Ioneth verschmolzen war, doch ich spürte es in meiner Hand und spüre es dort bis heute. Gestern schickte der Gefesselte seinen Felsendrachen aus und das Schwert sprang aus meiner Hand und ihm entgegen. Zusammen schlugen Ioneth und ich den Drachen zurück. Wir retteten vielen das Leben.
    Ich bin müde und sehr alt. Doch der Kampf ist noch nicht entschieden.
     
    Elsa blieb einen Augenblick liegen, wo sie war. Alles um sie herum drehte sich. Jemand war brüllend durch die Flammen gesprungen und hatte verhindert, dass sie ihren Vater tötete – nein, dass sie Loki tötete. Sie öffnete die Augen und schloss sie geblendet wieder. Flammen tanzten vor ihrem Gesicht und versengten sie. Sie kniete hin und sah sich verwirrt um. Wo war ihr Vater?
    Er war verschwunden. An dem Felsen stand eine Gestalt, die viel zu groß war, um ihr Vater zu sein. Eine einzige Kette fesselte sie noch an den Stein. Die Gestalt flackerte und verschwamm vor ihren Augen, als brenne sie. Eine Stimme in ihrem Kopf schrie aufgeregt etwas. Offenbar musste sie etwas tun, aber ihr fiel nicht ein was und sie konnte die Worte nicht verstehen.
    Nur wenige Schritte von der gefesselten Gestalt entfernt stand wie versteinert Eolande. Das Gesicht hatte sie dem Mann zugewandt, der Elsa umgeworfen hatte. Mit dumpfem Erstaunen sah Elsa, dass es sich um Cluaran handelte. Was hatte er hier zu suchen? Und hatte er Eolande soeben mit »Mutter« angeredet? Er hielt die Fay-Frau an den Schultern, schüttelte sie und redete auf sie ein.
    »Wie konntest du das tun?«
    »Aber ich muss ihn doch befreien.« Eolande klang verwirrt. »Ich habe doch so lange darauf hingearbeitet! Cluaran – erkennst du deinen eigenen Vater nicht?«
    NEIN! ,schrie das Schwert in Elsas Kopf und ihr Blick kehrte zu der gefesselten Gestalt an dem Felsen zurück. Sie sah ihr Gesicht jetzt ganz deutlich: das Gesicht eines gut aussehenden jungen Mannes mit schräg stehenden, feuergelben Augen. In diesem Moment verzog sein Mund sich zu einem spöttischen Lächeln.
    Cluaran hielt Eolande immer noch fest an den Schultern gepackt und starrte sie an. »Mutter …«, sagte er schließlich und seine Stimme klang fast sanft. »Du weißt doch, dass mein Vater tot ist.«
    Eolande schüttelte den Kopf und wollte sich von ihm losmachen. Elsa sah an den beiden vorbei zu dem gefesselten Mann. Mein Vater ist tot …
    Loki! ,schrie das Schwert in ihrem Kopf. Der Betrüger! Lass dich nicht wieder täuschen. Töte ihn, solange er noch mit einer Kette gefesselt ist!
    Elsa merkte, dass sie aufgestanden war. Sie machte einen Schritt und dann noch einen, bis sie neben Eolande stand. Die Fay-Frau schien sie nicht zu bemerken. Sie redete auf Cluaran ein, doch Elsa hörte sie nicht mehr.
    Schlag zu! ,rief das Schwert. Schließ die Augen und schlag zu!
    Cluaran warf Elsa über Eolandes Schulter einen flehenden Blick zu. Bitte töte ihn!
    Der gefesselte Mann an dem Felsen lächelte noch breiter. Elsa betrachtete das feurige, grinsende Gesicht. Sie wusste nicht mehr, ob die Stimme in ihrem Kopf Ioneth gehörte oder ihr selbst. Er nimmt Leben und gibt dafür Lügen. TÖTE IHN! Sie eilte auf den gefesselten Mann zu. Das Schwert in ihrer Hand leuchtete.
    »Gut, gut!«
    Im letzten Augenblick, bevor Elsa Loki erreichte, ertönte seine Stimme, tief und volltönend wie eine Glocke. Sie hallte durch die Höhle und ging Elsa durch und durch. Nein! ,schrie Ioneth. Hör ihm nicht zu!
    Loki blickte auf Elsa nieder und streckte die Hand nach ihr aus, ohne das Schwert zu beachten. »Komm zu mir, mein Kind. Ich brauche dich
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