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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert
Autoren: Ma2
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immer noch.«
    Er war wieder ihr Vater – wie damals an jenem Tag, als sie schwimmen gelernt hatte und er strahlend vor Liebe und Stolz die tropfenden Arme nach ihr ausgestreckt hatte, um sie aus dem Wasser zu heben.
    Elsa machte die Augen fest zu. Jetzt! ,schrie Ioneth. Das Schwert in Elsas Hand hob sich, sie trat blind einen Schritt vor und schlug zu.
    Sie spürte, wie die Klinge auf etwas auftraf, und meinte durch ihre geschlossenen Augen Funken sprühen zu sehen. Ein Triumphschrei gellte durch ihren Kopf und von außen hörte sie ein markerschütterndes Geheul, das unmöglich von einem Menschen stammen konnte.
    Loki stand mit seitlich herunterhängenden Händen vor ihr und hatte die flammenden Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. Sein Blick war auf die klaffende Wunde gerichtet, die von seiner Schulter quer über seine Brust verlief.
    Schlag noch einmal zu! ,gellte Ioneths Stimme Elsa in den Ohren. Jetzt gleich! Und Elsa hob das Schwert und zielte damit auf Lokis Herz.
    Doch Loki war schneller. Schlangengleich krümmte er sich zur Seite, packte zugleich Elsas Schwerthand und verdrehte sie, sodass die Klinge des Schwertes senkrecht nach oben zeigte. Das Lächeln war aus seinem schönen Gesicht verschwunden, seine gelben Augen funkelten.
    »Jetzt«, flüsterte er zischend, »kommst du zu mir.«
    Ioneths Triumphgeschrei wurde zu einem entsetzten Geheul. Schmerzen schossen Elsa durch den Arm, als würden ihr sämtliche Nerven einzeln ausgerissen.
    Hilf mir! ,hörte sie Ioneth inmitten des Aufruhrs in ihrem Kopf schreien. Halt mich fest, Elsa! Und sie versuchte dem Dämon standzuhalten und das Schwert zurückzuziehen, obwohl die Flammen ihren Arm versengten und das grelle Licht sie blendete.
    Ein hoher heller Glockenton erklang, ähnlich dem Hammer eines Schmieds, der sein Werk mit einem letzten, leichten Schlag vollendet. Das Schwert in Elsas Händen erzitterte heftig und zerbarst in eine Million Lichtpünktchen, die Elsa in einen funkelnden Schauer einhüllten und sich dann in Luft auflösten. Schon bald war der letzte Funke verglommen und um Elsa herum wurde es Nacht.
     
    Adrian, der mit Cathbar und Fritha am Rand des Feuerstroms stand, hatte das Schauspiel durch den Flammenvorhang mit angesehen. Als Elsa auf Loki zurannte, hatte er die Hände zu Fäusten geballt, jedoch nicht gewagt, einen Ton von sich zu geben. Elsa hatte Loki verwundet und dann zum Stoß in sein Herz ausgeholt, und Adrian hatte schon triumphierend aufschreien wollen – da hatte der Dämon Elsas Hand gepackt. Im nächsten Augenblick hatte sich das Schwert in einer glitzernden Wolke aufgelöst und Elsa stürzte zu Boden. Erst jetzt schrie Adrian. Doch er konnte ihr nicht helfen.
    Loki erglühte wie unter der Hitze eines inneren Feuers und starrte mit wutverzerrtem Gesicht auf die reglos auf dem Boden liegende Elsa. Sein ganzer Körper schien vor Wut anzuschwellen. Der eiserne Ring um seinen Hals, das Einzige, das ihn noch an den Felsen fesselte, schwoll mit ihm an, und er hob die Hände und zerrte daran.
    »Er ist noch gefesselt!«, rief Cathbar.
    Doch Ari neben ihm stöhnte auf. »Nein. Diese Fessel stammt von einem Sterblichen, von Brokk. Ich sah, wie er sie schmiedete. Die anderen Ketten wurden lange Zeit davor von Göttern gemacht. Nur diese wurde während der letzten Schlacht erneuert.« Die Stimme des bleichen Mannes klang matt vor Verzweiflung. »Sie wird nicht halten!«
    Loki betrachtete die Kette, die ihn noch an den Felsen band, genauer und das wölfische Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück.
    Cluaran sprang auf, zog seinen Dolch und stürzte sich verzweifelt auf ihn, doch Loki stieß ihn so beiläufig zu Boden, wie man eine Fliege zerquetscht. Dann nahm er ein Stück Kette in die Hände, zog mit einem Ruck daran und riss die Glieder auseinander. Mit einem Scheppern, das durch die ganze Höhle hallte, fielen die aufgebogenen Enden zu Boden.
    Loki verharrte einen Moment, in den Anblick versunken, der sich ihm bot. Elsa und Cluaran lagen auf dem Boden, Eolande starrte ihn wie versteinert an, die anderen beobachteten ihn hilflos von der anderen Seite des Feuerstroms aus. Dann seufzte er und warf den Kopf wie in einem Freudentaumel in den Nacken. Ein verzücktes Lächeln breitete sich auf seinem schönen Gesicht aus. Es wurde so breit, bis das Gesicht nicht mehr schön war und die Lippen es gleichsam teilten. Die Zähne blitzten grausam auf wie die eines Wolfes.
    Und dann wuchs das Gesicht auf einmal und füllte Adrians ganzes
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