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Chinesische Hausmittel

Chinesische Hausmittel

Titel: Chinesische Hausmittel
Autoren: Nelly Ma , Susanne Hornfeck
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Hände verstärken, beim Ausatmen locker lassen.

Feste und Feiern   – und die Folgen
    Das Frühjahr ist in China in jeder Hinsicht die Zeit des Neuanfangs:
long tai tou
– »der Drache hebt den Kopf«, das heißt, die Natur erwacht. Das Jahr beginnt nach dem Mondkalender mit dem ersten Frühjahrsneumond, der zwischen Ende Januar und Mitte Februar liegen kann, und wird gleich mit einer ganzen Serie von Festen begrüßt. Wichtigste Familienzusammenkunft mit großem Festessen und reichlich Alkohol ist das Neujahrsfest, das sich über mehrere Tage hinzieht. 15   Tage später findet dann das Laternenfest statt.
    Auch bei uns fällt in diese Jahreszeit ein mondabhängiges Fest, das häufig mit hohem Alkoholkonsum einhergeht: der Fasching oder Karneval. Es scheint uns daher geraten, hier einige chinesische Hausrezepte für die unliebsamen Folgen übermäßigen Alkoholgenusses anzuschließen.
     
    Rezepte gegen Kater
2 frische Orangen entsaften. Den Saft in ein Glas geben und mit warmem Wasser auffüllen und sofort trinken.
Bei Erbrechen nach übermäßigem Alkoholgenuss entsaftet man eine grüne Salatgurke zusammen mit 10   g frischem Ingwer. Diese Mischung zersetzt den Alkohol im Körper und beruhigt den Magen.
Rettichstreifen in Essig:
Ein Stück weißen Rettich in feine Streifen schneiden, in dunklen Reisessig einlegen und zuckern. Eine ähnliche Wirkung erzielt man, indem man statt Rettich auf die gleiche Weise das Herz eines Chinakohls anmacht.
Man legt eine kalte Kompresse (ein in kaltes Wasser getauchtes und ausgewrungenes Handtuch) auf den
tanzhong
(»Vorhof der Brust« Rs17). Er liegt auf dem Brustbein am Kreuzpunkt einer gedachten Linie zwischen den Brustwarzen.
    Übung
    Massagen gegen Kater
     
    Die Hände wie immer vor dem Massieren warm reiben, außerdem sollte es im Zimmer nicht zu kalt sein.
Die Hand auf den Nabel des Patienten legen und 3 6-mal im Uhrzeigersinn kreisen, anschließend 3 6-mal in der Gegenrichtung. Man berührt dabei Reizpunkte, die die Körpermitte harmonisieren, die Milz stärken und die Leber entgiften.
Mit der flachen Hand den Bauch auf der Mittellinie zwischen Brustbein und Schambein ca. 2 0-mal auf und ab reiben. Der Patient wird daraufhin in diesem Bereich angenehme Wärme verspüren. Eine Stimulation dieser Punkte stärkt und normalisiert Magen- und Milzfunktion.
Falls Übelkeit und Erbrechen auftreten, drückt man mit dem Finger den
zusanli
(»Dreimeilenfuß« S36). Dieser Punkt liegt vier Finger breit unter der Kniescheibe außen neben dem Schienbein. Am leichtesten ist er zu finden, wenn man die Hand mit dem Daumen nach vorne auf das angewinkelte Knie legt; dann deutet der Mittelfinger auf den »Dreimeilenfuß«. Dieser wichtige Reizpunkt ist leicht daran zu erkennen, dass er auf Druck in vielen Fällen mit einem »spitzen« Schmerz reagiert.
Falls der Kater sich in Kopfschmerz und Schwindel äußert, massiert man
baihui
(Zusammenkunft aller Leitbahnen« Rg20) und sein Umfeld. Dieser Punkt befindet sich auf dem Scheitelpunkt auf einer gedachten Linie zwischen den Ohren und in der Verlängerung der Nasenwurzel.
Klagt der Patient über Schmerzen in der Lebergegend, so hilft eine Stimulation des
qimen
(»Zusammenkunft des Leberkreises« H14). Er liegt beidseitig unter den Brustwarzen, unterhalb der letzten Rippe am Übergang vom Brustkorb zum Bauch.
    Picknick mit den Toten
    Zwei Dinge, die wir traditionell mit dem Herbst verbinden, nämlich das Drachensteigen und den Friedhofsbesuch an Allerheiligen, sind in China typische Frühjahrsbeschäftigungen. An
qingming
, »Helles Licht«, einem Festtag, der jedes Jahr am 4. oder 5.   April begangen wird, besucht man in China die Gräber der Toten, ein Anlass, bei dem es durchaus fröhlich zugeht. Der Name bezieht sich auf das in dieser Zeit einsetzende Frühsommerwetter. Endlich sind die feucht-kalten Wintermonate vorbei, und man macht einen Familienausflug, um die Gräber der Ahnen zu säubern, weshalb der Tag auch
saomu jie
, »Gräberputztag«, genannt wird. Im alten China war dies häufig der einzige Anlass, bei dem es den Frauen gestattet war, das Anwesen zu verlassen und unter die Leute zu gehen. Heutzutage rückt die Familie an einem solchen Tag mit Plastiktüten und Gartengeräten zum Gräberpicknick aus. Dann herrscht quirliges Leben auf den sonst so stillen Friedhöfen. Nach einer ehrfürchtigen Begrüßung und Kotau werden die über den Winter gewachsenen Unkräuter mit Hacken und Rechen entfernt. Anschließend setzt man
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